Masernerkrankung
Masern werden durch Viren ausgelöst und kommen weltweit vor. Sie sind hoch ansteckend. Eine Masern-Infektion ist keine harmlose Krankheit, denn bei etwa jedem*jeder zehnten Betroffenen treten Komplikationen auf.
In Deutschland ist die Häufigkeit von Masernerkrankungen durch Impfungen stark zurückgegangen. Trotzdem kommt es immer wieder zu Häufungen von Krankheitsfällen bei ungeschützten Personen.
Masern-Viren werden ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen. Sie verteilen sich z.B. beim Husten, Niesen und Sprechen in der Luft und können von einer anderen Person eingeatmet werden. Nahezu jeder Kontakt zwischen einer ungeschützten Person und einem Erkrankten führt zu einer Ansteckung, selbst aus einigen Metern Entfernung!
Die ersten Beschwerden treten ungefähr acht bis zehn Tage nach der Ansteckung auf. Bis zum Ausbruch des typischen Hautausschlages dauert es meistens zwei Wochen. Erkrankte sind bereits etwa drei bis fünf Tage, bevor der Ausschlag sichtbar wird, ansteckend. Nach Auftreten des Hautausschlages ist man noch für vier Tage ansteckend. Wer eine Masern-Erkrankung überstanden hat, ist lebenslang vor einer erneuten Infektion geschützt.
Zu Beginn der Masern-Erkrankung zeigen sich Beschwerden wie hohes Fieber, Husten und Schnupfen sowie Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum und der Augen-Bindehaut. Erst nach einigen Tagen bildet sich der typische Hautausschlag (bräunlich-rosafarbene Flecken), der im Gesicht und hinter den Ohren beginnt und sich dann über den ganzen Körper ausbreitet. Der Ausschlag geht mit einem erneuten Fieberanstieg einher und geht nach drei bis vier Tagen wieder zurück. Dabei kann es zu einer Schuppung der Haut kommen.
Im Erkrankungsverlauf kann es zu Komplikationen kommen, die häufig durch zusätzliche Erreger verursacht werden, wie beispielsweise Mittelohrentzündungen, Atemwegs- oder Lungenentzündungen. Eine besonders gefürchtete Komplikation der Masern-Erkrankung ist die Gehirnentzündung. Sie tritt bei etwa einem von 1.000 Masernfällen auf. Zehn bis Zwanzig Prozent der Betroffenen sterben daran. Bei zwanzig bis dreißig Prozent bleiben schwere Folgeschäden wie geistige Behinderungen oder Lähmungen zurück.
Mehrere Jahre nach einer durchgemachten Masern-Infektion kann in seltenen Fällen eine fortschreitende Entzündung des Gehirns und des Nervensystems auftreten, die sogenannte SSPE (= subakute sklerosierende Panenzephalitis). Der Verlauf ist in diesem Fall immer tödlich. Besonders betroffen sind Kinder, die im ersten Lebensjahr an Masern erkrankt waren.
Gerade Säuglinge, die zu jung für eine Impfung sind und Jugendliche oder junge Erwachsene, bei denen eine oder gar beide Impfungen in der Kindheit versäumt wurden, sind besonders gefährdet, an Masern zu erkranken. Aber auch Menschen mit geschwächter Abwehrlage, die selbst nicht gegen Masern geimpft werden können, sind bedroht.
Auch aus diesem Grund ist eine hohe Impfquote in der Bevölkerung wichtig. Nur so können besonders gefährdete Personengruppen geschützt werden.
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