Corona Grafik

Informationen zum Coronavirus

Fragen und Antworten

Hier finden Sie die Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um das Thema Coronaschutzimpfung in Dortmund.

FAQs zur Impfung

Stand: 20.10.2022

Welche Impfstoffe gegen das Coronavirus sind in Deutschland zugelassen?

In der EU sind mehrere unterschiedliche Impfstoffe gegen das Coronavirus zugelassen. Künftig könnten weitere Impfstoffe folgen.

Auf der Homepage des Paul-Ehrlich-Instituts können Sie sich einen Überblick über derzeit zugelassene Impfstoffe gegen COVID-19 verschaffen. Die Liste wird ständig erweitert.

Wie wirken die Impfstoffe gegen COVID-19?

Impfungen sorgen dafür, dass der Körper eines gesunden Menschen Abwehrstoffe gegen eine Erkrankung bildet. Der Körper lernt also, wie er sich gegen einen Krankheitserreger wehren kann, ohne krank zu sein. Geimpfte können sich dann entweder gar nicht mehr mit einer Krankheit anstecken oder die Schwere der Krankheit ist im Fall einer Ansteckung geringer.
Bei Impfstoffen kommen verschiedenen Wirkprinzipien zum Einsatz. Gegen COVD-19 werden in Deutschland bisher zwei verschiedene Impfstoffarten verwendet:

Bei mRNA-Impfstoffen werden Teile der Erbinformation eines Virus - an Fettkügelchen gebunden - in den Körper eingebracht. Die betroffenen Zellen produzieren dann eine Zeit lang selbst diesen kleinen, nicht infektiösen Teil des Virus. Darauf reagiert der Körper, indem er Abwehrstoffe bildet. Die Impfstoffe von BioNTech / Pfizer und von Moderna nutzen dieses Verfahren.

Bei Vektorviren-Impfstoffen werden dieselben genetischen Informationen über unschädliche Trägerviren in den Körper eingebracht. Die Impfstoffe von AstraZeneca und von Johnson & Johnson nutzen dieses Verfahren.

Der Hersteller Novavax hat für einen Proteinimpfstoff eine Zulassung für die EU erhalten. Proteinimpfstoffe werden auch gegen andere Virusinfektionen genutzt, es werden dabei Virusproteine oder Kopien von Virusproteinen verwendet. Solche Impfstoffe enthalten zumeist Wirkverstärker (Adjuvanzien) zur Anregung des Immunsystems. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar oder Anfang März über ein städtisches Impfangebot zur Verfügung gestellt.

Wer entscheidet darüber, welche Impfstoffe gegen COVID-19 in Deutschland verwendet werden?

In Deutschland dürfen nur zugelassene Impfstoffe verabreicht werden.
Für die Zulassung der Impfstoffe gegen COVID-19 ist die EU-Kommission zuständig.
Sie stützt sich dabei auf die Empfehlungen der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA.

In Deutschland ist zusätzlich das Paul-Ehrlich Institut für die Erforschung, Bewertung und Zulassung von Impfstoffen zuständig. Experten des Paul-Ehrlich-Instituts sind bei der Entscheidung der EMA beteiligt. Das Paul-Ehrlich-Institut prüft außerdem jede einzelne Impfstoffcharge, bevor sie eingesetzt wird. Es sammelt und bewertet Meldungen zu Verdachtsfällen von Impfnebenwirkungen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) gibt in Deutschland Impfempfehlungen heraus. An den Impfempfehlungen der STIKO orientieren sich die meisten Mediziner und Medizinerinnen, wenn Sie Impfstoffe verabreichen. Die STIKO berücksichtigt bei ihren Empfehlungen den Nutzen einer Impfung für die Einzelperson und für die gesamte Bevölkerung. Dabei orientiert sich die STIKO an den wissenschaftlichen Kriterien der evidenzbasierten Medizin.

Warum sollte ich mich gegen das Coronavirus impfen lassen?

Wenn es keine individuellen medizinischen oder therapeutischen Gründe gibt, ist eine Impfung immer mit einem deutlich geringeren Risiko verbunden als die entsprechende Erkrankung.

Das ist die Voraussetzung, damit ein Impfstoff überhaupt eine Zulassung erhält und von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen wird.
Viele Erkrankungen mit COVID-19 verlaufen bei jüngeren Patienten relativ leicht. Allerdings gibt es in jeder Altersgruppe auch sehr schwere und sogar tödliche Verläufe. Langzeitfolgen von COVID-19 sind bei jungen Menschen und bei Personen, die nur einen leichten Krankheitsverlauf hatten, ebenfalls häufig. Jeder Infizierte kann außerdem andere Menschen anstecken. Eine große Beteiligung an den Impfungen ist deshalb das wirkungsvollste Mittel, um sich selbst und andere zu schützen sowie die seit März 2020 eingeführten Maßnahmen zur Bekämpfung von COVID-19 zu beenden.

Können Impfungen schädlich sein?

Über die Impfungen gegen COVID-19 gibt es viele Gerüchte und Falschinformationen. Dadurch sind manche Menschen verunsichert.

In Deutschland werden nur zugelassene Impfstoffe verwendet. Die Zulassungskriterien sind streng. Bei den Impfstoffen gegen COVID-19 wurden dieselben Zulassungskriterien angewandt wie bei den bekannten Impfstoffen (zum Beispiel gegen Tetanus oder Masern). Bei jedem Medikament können neben den erwünschten Wirkungen Nebenwirkungen auftreten. Das ist bei Impfstoffen nicht anders als bei einem Kopfschmerzmedikament.

Inzwischen wurden weltweit viele Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft, ohne dass es zu einer auffälligen Anzahl an schweren Nebenwirkungen kam. Wenn schwerer Nebenwirkungen beobachtet werden, passt die ständige Impfkommission STIKO ihre Empfehlung mitunter an, so dass immer die größtmögliche Sicherheit besteht. Wenn Sie unsicher sind, ob Sie sich impfen lassen sollen, sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin. Er oder sie kann Sie verlässlich informieren. Im Folgenden gibt es erläuternde Hinweise in Bezug auf die Impfungen sowie weiterführende Links:

1. mRNA-Verfahren – neu und doch erforscht
Die mRNA Technologie wird bereits seit über 25 Jahren erforscht. Sie soll zukünftig auch in anderen Medikamenten, zum Beispiel gegen Krebserkrankungen, eingesetzt werden.

In Impfstoffen wird die MRNA-Technologie bisher nur gegen COVID-19 verwendet. Impfstoff-Hersteller konnten aber bei der Entwicklung der Impfstoffe auf die vorhandenen Erkenntnisse Forschung zurückgreifen. Die Impfstoffe auf mRNA-Basis werden inzwischen seit vielen Monaten millionenfach verabreicht. Dabei hat sich eine gute Wirksamkeit und Verträglichkeit gezeigt. Es ist nicht möglich, dass die mRNA die DNA verändern kann. Die DNA befindet sich geschützt im Zellkern, der von den mRNA-Impfstoffen nicht erreicht wird.

Video des RKI zu den mRNA-Impfstoffen

2. Schnelle Zulassung der Impfstoffe
Impfstoffforschung verläuft normalerweise in mehreren aufeinanderfolgenden Schritten. Das macht sie langwierig und teuer. Dass die Impfstoffe gegen COVID-19 schneller entwickelt werden konnten als viele andere Impfstoffe, hat mehrere Gründe.

  • Die Forschung an den Impfstoffen wurde finanziell aus verschiedenen Staaten in und außerhalb der EU unterstützt.
  • Viele Menschen haben sich sehr schnell freiwillig zur Verfügung gestellt, um als Proband an einer Impfstoffstudie teilzunehmen. Die Suche nach Probanden ist sonst häufig zeitintensiv.
  • Weltweit haben Wissenschaftler*innen intensiv zusammengearbeitet und ihre Erfahrungen mit früheren Impfstoffentwicklungen miteinander ausgetauscht. Sie konnten dabei auf bekannte Ergebnisse der Grundlagenforschung zurückgreifen, da es verschiedene, aber im Aufbau ähnliche und ihnen lange bekannte Coronaviren gibt.
  • Verschiedene Schritte der Impfstoffentwicklung und Zulassung wurden nicht nacheinander, sondern gleichzeitig durchgeführt. So haben zum Beispiel Zulassungsbehörden bereits die ersten Studienergebnisse einer Phase geprüft, während eine weitere Phase der Studien noch lief. Es wurden keine sicherheitsrelevanten Prüfschritte ausgelassen.
  • Die Pandemie selbst hat dazu geführt, dass Studienergebnisse schneller vorlagen. In der dritten Phase einer Studie zur Impfstoffzulassung wird eine feste Anzahl an Personen geimpft, eine ebenso große Kontrollgruppe nicht. Diese Phase ist abgeschlossen, wenn in der gesamten Gruppe der Studienteilnehmenden eine bestimmte Anzahl an Personen erkrankt ist. Wenn ein Krankheitserreger zum Studienzeitpunkt weit verbreitet ist, geht das viel schneller als bei einer seltenen Erkrankung.

Weitere Informationen hierzu vom Paul-Ehrlich-Institut

3. Zu Langzeiterfahrungen und Nebenwirkungen
Langzeiterfahrungen im Sinne von mehrjährigen Erfahrungen mit den Impfstoffen gegen das Coronavirus können noch nicht vorliegen. Dafür gibt es die Impfstoffe noch nicht lange genug. Sie werden inzwischen jedoch mehrere Monate in sehr großer Anzahl verabreicht und dabei sehr gut beobachtet.

Es gibt außerdem Erfahrungen mit anderen Impfstoffen – wie gegen Tetanus, Masern oder Röteln. Aus diesen Erfahrungen weiß man, dass Nebenwirkungen in Folge einer Impfung stets in engen zeitlichen Zusammenhang zur Impfung auftreten. Impffolgen die erst nach langer, beschwerdefreier Zeit – zum Beispiel erst Monate oder Jahre nach der Impfung- auftreten, sind hingegen nicht bekannt und konnten in Studien nicht nachgewiesen werden. Das hängt damit zusammen, dass die Impfstoffe nur sehr kurz im Körper verbleiben und nur in wenigen Dosen verabreicht werden, anders als zum Beispiel Dauermedikamente.

Wie bei anderen Impfungen treten auch bei den Impfungen gegen COVID-19 oft milde Impfreaktionen auf, z. B. Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle. Das hängt mit dem Wirkprinzip von Impfstoffen zusammen, da Impfstoffe das Immunsystem anregen, um Abwehrstoffe zu bilden. Impfreaktionen sind daher eigentlich keine Nebenwirkungen, sondern zeigen die Wirkung der Impfung an. Nach ein paar Tagen verschwinden diese Reaktionen wieder.

In sehr seltenen Fällen kommt bei Impfungen zu Komplikationen. Auch bei den Impfungen gegen COVID-19 ist es in einzelnen Fällen dazu gekommen. Es traten beispielsweise stärkere allergische Reaktionen, bestimmte Thrombosen oder Entzündungen am Herzmuskel auf. Es handelt sich dabei aber um sehr seltene Ereignisse, die sich häufig gut behandeln lassen. Viele dieser Komplikationen treten auch bei der Erkrankungen mit COVID-19 auf. Vor jeder Impfung findet ein Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin statt, die das individuelle Risiko abwägt.

4. Fruchtbarkeit und Kinderwunsch
Impfungen gegen das Coronavirus haben keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit bzw. den Kinderwunsch.

Frauen und Männern mit Kinderwunsch wird eine Corona-Schutzimpfung ausdrücklich empfohlen. Schwangere haben nach verschiedenen Studiendaten ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der Erkrankung COVID-19 und erleiden auch häufiger Komplikationen in der Schwangerschaft. Das Risiko kann sich noch erhöhen, wenn zusätzlich Vorerkrankungen wie z. B. schweres Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes vorliegen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Corona-Schutzimpfung daher generell auch für Schwangere und Stillende mit einem mRNA-Impfstoff ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel.

Manchmal hört man, dass das Spike-Protein dem Syncytin-1-Protein, das für den Plazentaaufbau notwendig ist, ähnlich sei. Die nach der Impfung gebildeten Antikörper würden deshalb den Plazentaaufbau stören. Die Aminosäuresequenzen beider Proteine haben aber nur minimale Überlappungen und können somit keine Unfruchtbarkeit hervorrufen. Würden Antikörper, die sich nach der Impfung bilden, zugleich das Syncytin-1 schädigen, würde die Plazenta folglich auch durch eine COVID-19-Erkrankung geschädigt. Bislang verliefen die Schwangerschaften während der Coronakrise in dieser Hinsicht ohne Auffälligkeiten. Bereits in den Zulassungsstudien der Impfstoffe ist es zu Schwangerschaften gekommen, diese verliefen ebenfalls ohne Komplikationen.

Video des RKI zu diesem Thema

5. 5-G-Netz und implantierte Chips

Weder gibt es eine Verbindung des neuen Mobilfunkstandards "5-G" zum Coronavirus, noch wird mit der Impfung ein Chip implantiert. Tipps, wie Sie verlässlichen Informationen zu Gesundheitsthemen finden, gibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Informationen hierzu in englischer Sprache finden Sie auf der Website der Europäischen Kommission.