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Informationen zum Krieg in der Ukraine

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Adobe Stock/ Tarikdiz

Der Krieg in der Ukraine und die Psyche - Tipps für das seelische Gleichgewicht

Wie gehe ich mit den emotionalen und psychischen Belastungen um, die die Situation in der Ukraine mit sich bringt? Was kann mir helfen, psychisch stabil zu bleiben?

Die täglichen Nachrichten und Bilder aus der Ukraine lösen bei vielen Menschen Gefühle wie Hilflosigkeit, Angst und Trauer aus. Das ist ganz normal. Zusätzlich zur Pandemie ist der Krieg eine weitere Herausforderung für unsere psychische Gesundheit.
Denn unser Organismus reagiert auf wahrgenommene Bedrohungen mit einer Stressreaktion. Diese angeborene Reaktion soll uns bei einer realen Gefahr zu Kampf oder Flucht befähigen und dient damit der Gefahrenabwehr. Zur Abwehr der Bedrohung durch Viren oder Krieg ist diese Stressreaktion aber ungeeignet: Die Bedrohung bleibt bestehen und der Organismus in anhaltender Alarmbereitschaft. Dieser Zustand ist auf Dauer anstrengend und kann im schlechtesten Fall sogar krank machen.

Die gute Nachricht: Wir Menschen sind in der Lage, auf diesen Zustand ständiger Alarmbereitschaft Einfluss zu nehmen. Negativen Emotionen, die mit einer übermäßigen Stressreaktion einhergehen, sind wir also nicht hilflos ausgeliefert. Manchmal ist dies nicht ganz einfach, manchmal führen aber bereits kleine Verhaltensänderungen dazu, dass wir einen überschießenden Stresspegel trotz Pandemie und Kriegsgefahr auf ein handhabbares Maß herunterregulieren können.

Wenn die aktuelle Nachrichtenlage zu sehr belastet, kann es helfen, die Empfangsgeräte auch einmal abzuschalten und stattdessen die Konzentration auf das Hier und Jetzt zu lenken.
Positive Aktivitäten und Bewegung können helfen, der körperlichen Stressreaktion entgegenzuwirken und die Stimmung zu verbessern. Manchmal hilft schon ein Spaziergang an der frischen Luft oder das Gefühl warmer Sonnenstrahlen auf der Haut.
Vielleicht ist es hilfreich für Sie, bestimmte Alltagsroutinen beizubehalten und so eine Tagesstruktur aufrechtzuerhalten.
Manche Menschen fühlen sich besser, wenn sie aktiv etwas tun können und engagieren sich z.B. ehrenamtlich, um Kriegsflüchtlingen zu helfen.
Seien Sie achtsam mit sich selbst und beobachten Sie, was Ihnen gut tut und worauf Sie jetzt besser verzichten möchten. Und handeln Sie danach!

Treten Sie in Kontakt zu Menschen, die Ihnen gut tun. Sich mit Anderen auszutauschen ist oft hilfreich. Gesprächsangebote gibt es auch unter den folgenden Anlaufstellen bzw. Telefonnummern:

Nicht immer gelingt es uns, negative Gefühle aus eigener Kraft zu bewältigen. Wenn Sie das Gefühl haben, professionelle Unterstützung zu benötigen, nehmen Sie Ihr Gefühl ernst und suchen Sie entsprechende Hilfe. Die folgenden Links enthalten Hinweise auf geeignete Anlaufstellen:

Zum Thema

Falls Sie mehr zum Umgang mit Stress und Angst erfahren möchten, haben wir hier einige Links für Sie zusammengestellt.

Auch viele Krankenkassen bieten Informationen und Kurse zur Stressbewältigung an. Vielleicht werden Sie aktiv und fragen bei Ihrer Krankenkasse nach?