"Kleiner Wohnen" in Dortmund
Im Rahmen der Kampagne "Kleine Häuser" hatten die Stadt Dortmund, der Bund Deutscher Baumeister und das Fraunhofer Institut Umsicht zu der Fachtagung "Kleiner Wohnen" eingeladen. Im Dortmunder U kamen 160 Teilnehmer zusammen, um ein ganzen Tag zu beraten, wie das Wohnen auf kleinen Raum qualitätvoll organisiert werden kann und welchen Beitrag etwa kleine Häuser zum Klimaschutz, der Linderung der Wohnungsnot und der Reduzierung des Flächenverbrauches leisten können.
Die Vorträge und Statements der Referenten gaben dazu viele Inputs. Der Fachbereichleiter des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes Stefan Thabe machte deutlich, dass es neben dem gängigen Credo vom "Bauen, bauen bauen", als Antwort auf den Wohnungsmangel auch über alternative Strategien nachgedacht werden müsse.
Der Architekturjournalist Daniel Fuhrhop stellt zu Beginn das Bauen an sich in Frage und stellte provokativ die Frage nach der kommenden "Bauscham". Flugscham und SUV-Scham lassen grüßen. Was kann man statt Bauen tun? Viele Wohnungen, oft sog. Einliegerwohnungen, stehen leer. Sie müssten aktiviert werden.
Anne Söfker Rieniets von der RWTH Aachen stellte die Frage, ob Tiny Houses ein Zukunftskonzept für die Stadtentwicklung sein könne. Tiny Houses haben dabei viele Facetten. Vorteile sieht sie in der Flexibilität der mobilen Tiny Houses, was aber auch die soziale Verbundenheit und Verlässlichkeit innerhalb einer Siedlung einschränkt. Wer klein wohnt ist viel draußen. Der öffentliche oder gemeinschaftliche Raum wird zum Wohnzimmer, was sich positiv auf die Urbanität auswirkt.
Tiny Houses haben ein ungünstiges Oberflächen / Volumenverhältnis und brauchen deshalb relativ viel Heizenergie. Dieser Frage ging auch einer der beiden Nachmittags-workshops nach. Am Beispiel des Tiny Houses des Fraunhofer Instituts Umsicht wurden die technischen Lösungsmöglichkeiten für Themen wie Dämmung, Licht oder Stromerzeugung besprochen. Dazu gab es auch eine Mikroausstellung für Energielösungen.
In dem zweiten Workshop ging es um konkrete Beispiele für kleines Wohnen. Wie viel qm braucht es eigentlich und wie kann kleines Wohnen am besten organisiert werden?
Manuel Lutz von der FH Potsdam stellte die neuesten Forschungsergebnisse zum Clusterwohnen vor. Kleine Wohnungen sind hierbei in Gemeinschaftsflächen gruppiert, die man sich wie erweiterte Flure vorstellen kann.
Norbert Post vom Bundesverband der Baugemeinschaften wies darauf hin, dass es kleines Wohnen schon immer gab und gab zu Bedenken, dass das kleine Haus isoliert nicht funktioniert, sondern nur mit dem passenden Umfeld.
Zum Abschluss des workshops wurden konkrete Planungsprojekte zur Umsetzung vorgestellt. Das ecovillage in Hannover erläuterte Dr. Thomas Köhler von Transition Town Hannover. Das Tiny Village in Dortmund-Sölde wurde von Gerald Kampert, vom Stadtplanungs- und Bauordnungsamt der Stadt Dortmund, vorgestellt. Konkrete Entwürfe für kleine Häuser präsentierten Architketurstudenden der FH Dortmund.














Readspeaker