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Stadtentwicklung

DB geht nächste Schritte für neues ICE-Werk in Dortmund

Nachricht vom 11.01.2022

Über 400 Millionen Euro will die Deutsche Bahn AG in ein zweites ICE-Werk am Dortmunder Hafen investieren. Die Stadt Dortmund und die Deutsche Bahn befinden sich im Planungsmodus - erste Vorbereitungen starten noch im ersten Quartal 2022.

Ronald Pofalla, Hendrik Wüst und Berthold Huber.

DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und DB-Personenverkehrsvorstand Berthold Huber freuen sich über das neue Projekt in Dortmund.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Fachbereich Marketing + Kommunikation / Larissa Hinz

"Starke Schiene" für Dortmund

Das Grundstück, das für die neue ICE-Werkstatt vorgesehen ist, gehört bereits der Bahn. Es ist der alte Güterbahnhof, ein Gebiet südwestlich der Westfaliastraße zwischen der Königsbergstraße und der Franziusstraße. Seit 2007 ist der Bahnhof nicht mehr in Betrieb, doch die Fläche soll nun wieder für Bahnzwecke genutzt werden. "Wir wollen die Fahrgastzahlen auf 260 Millionen erhöhen, also eine Verdoppelung - dafür brauchen wir mehr Züge", erläutert DB-Projektleiter Matthias Schulz bei der Vorstellung von "Starke Schiene". Um diese Züge bereitstellen und instandhalten zu können, braucht die Deutsche Bahn ein neues Werk am neuen Standort Dortmund.

Die ersten Veränderungen auf dem Gelände sind schon sichtbar. So ist ein Großteil der leerstehenden Altgebäude aus sicherungstechnischen Gründen bereits abgerissen worden. Die restlichen Gebäude folgen.

Vorbereitungsarbeiten sollen im ersten Quartal beginnen

Auf der Fläche hat sich inzwischen eine Vegetation vor allem aus Birken zwischen den Gleisen gebildet. Noch im ersten Quartal 2022 muss ein Teil der Vegetation entfernt werden, damit weitere notwendige Untersuchungen des Geländes z.B. auf Kampfmittel stattfinden können. Das Umweltamt der Stadt Dortmund wird auch unter Aspekten des Stadtklimas das Vorhaben kritisch und konstruktiv begleiten sowie auf eine Minimierung der Eingriffe in Ökologie und Stadtklima hinwirken. "Wir wollen ein CO2-neutrales ICE-Werk", so Schulz.

Besonderes Augenmerk gilt dabei den Themen Flächenaufbereitung und Entwässerung sowie der Lagerung wassergefährdender Stoffe. Auch die Minimierung mikroklimatischer Auswirkungen, die Minderung von Gehölzverlusten und die Begrünung der neuen Dachflächen sollen eine wichtige Rolle spielen. "Es werden viele Dachflächen entstehen, die wir für nachhaltige Energie und Dachbegrünung nutzen möchten", erklärt Matthias Schulz weiter.

Wir sind dann ein Hotspot der Bahntechnik

Thomas Westphal über das neu geplante ICE-Stellwerk in Dortmund

Verknüpfungen der Verkehrswege sind ebenfalls Thema

Ein Abstimmungsbedarf zwischen der Deutschen Bahn und der Stadt Dortmund ergibt sich auch zu mehreren Verkehrsthemen. So ist angesichts des geplanten Vollanschlusses der Westfaliastraße an die OWIIIa zu klären, wie sich die Verbesserung der Anbindung des Hafens an das Straßennetz unter den neuen Voraussetzungen realisieren lässt. Der Vollanschluss soll grundsätzlich möglich bleiben und wird Gegenstand der weiteren Abstimmungen sein.

Für die neuen Gleise des nördlichen Anschlusses des ICE-Werks muss die Brücke Franziusstraße, die über die Gleise führt, zunächst hinsichtlich einer mit der DB-Planung verträglichen statischen Verstärkungslösung durch die Stadt Dortmund untersucht, im ungünstigsten Fall jedoch erneuert werden.

Zusätzlich soll bei der Anbindung der Gleisinfrastruktur der DB Netz AG auch eine Verbindung an das für einen klimaschonenden Güterverkehr immer wichtiger werdende KV-Terminal an der Franz-Schlüter-Straße geprüft werden, so dass die Containerzüge nicht nur auf die Strecke durch das Hafenquartier (Speicherstraße) angewiesen sind.

Radfahrende im Blick

Der im Rahmen der IGA 2027 geplante Radweg im Bereich des alten Güterbahnhofes wird an die Planung der Deutschen Bahn angepasst. Ziel bleibt hier eine Aufwertung der Achse Westfaliastraße für den Radverkehr. Im Mittelpunkt stehen dabei eine verbesserte Verknüpfung mit dem Emscherradweg im Norden, der Anbindung an das Stadtumbaugebiet Huckarde Nord im Bereich des Gewerbegebietes Hansa und dem städtebaulichen Vorhaben "Bebauung Hauptbahnhof Nordseite" im Südosten.

Die Idee, die H-Bahn eines Tages vom Smart-Rhino-Gelände auf der ehemaligen HSP-Fläche bis zum Hafen weiterzuführen, ist von den Plänen nicht unmittelbar betroffen. Die optionale Verlängerung der H-Bahn würde die Gleise südöstlich der neuen ICE-Werkstatt im Bereich der Königsbergstraße überbrücken – so sieht es der geplante Trassenverlauf vor.

Aus Sicht der Dortmunder Verwaltung sind die Pläne der Bahn sehr zu begrüßen. Die genannten Themen werden im weiteren Verfahren in enger Abstimmung zwischen Stadt und Deutscher Bahn erörtert, um die jeweils beste Lösung zu finden.

Zum Thema

Ein Übersicht der Deutschen Bahn zum Projekt "ICE-Werkstatt" erklärt die nächsten Schritte:

Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.