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Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Jesús González Rebordinos

Freizeit

Amazonashaus im Zoo Dortmund feiert 30. Geburtstag

Nachricht vom 14.02.2022

Für viele ist es ein Wohlfühlort: Viel Grün, tropische Temperaturen und Vogelgezwitscher hat das Amazonashaus im Zoo Dortmund zu bieten. Schon seit 30 Jahren lockt das gläserne Haus Besucher*innen zu einem Rundgang durch eine fremde Welt mit vielen exotischen Tieren - ein Grund zu feiern.

Zwergseidenäffchen

Die Familie der Zwergseidenäffchen im Amazonashaus wächst stetig. Sie wohnen ganz oben im tropischen Haus.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Fachbereich Marketing + Kommunikation / Marcel Stawinoga, Zoo

Das Jubiläum ihres Hauses am Montag, 14. Februar, werden die Bewohner*innen und ihre Tierpfleger*innen leider ohne Gäste feiern. Seit der Corona-Pandemie dürfen Besucher*innen nicht mehr ins Amazonashaus im Dortmunder Zoo. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass sich die Primaten mit dem Virus anstecken.

"Im Amazonashaus lebt ja zum Beispiel eine ganze Zwergseidenäffchen-Familie“, erklärt Marcel Stawinoga vom Zoo Dortmund. "Die Familie wird immer größer. Zwergseidenäffchen können mehrmals im Jahr Nachwuchs bekommen. Wir müssen Paratinga und ihre vielen Kinder schützen." Eine lustige kleine Bande ist das: Paratinga hat gleich zwei Männer, die sie bei der täglichen Familienarbeit einspannt. Leonardo und Christopher sind Brüder, die sich Aufzucht, Putzen und Spielen mit den Kleinen teilen. Zwergseidenäffchen-Weibchen bekommen in der Regel Zwillinge. Paratinga verteilt nach der Geburt ihren Nachwuchs an die beiden Väter und säugt ihre Babys nur noch. Mit der Aufzucht hat sie nichts zu tun.

Drei Etagen zeigen das Leben im Amazonasgebiet

Das Amazonashaus erstreckt sich über drei Ebenen. Im Erdgeschoss erleben die Besucher*innen Tiere, die im Amazonasgebiet unter Wasser leben. Auf der ersten Etage sind Tiere zu Hause, die in der Natur direkt an der Wasseroberfläche leben, und die zweite Etage zeigt Tiere, die weit oben, im grünen Dach des Tropenwaldes ihre ursprüngliche Heimat haben. Neben den Zwergseidenäffchen sind hier Jessica, die Vogelspinne, Riesenheuschrecken und das Faultier Lenta zu Hause. Marcel Stawinoga erklärt: "Lenta ist eigentlich eine unserer Lieblinge bei den Besucher*innen. Leider sieht man sie selten, weil sie nachtaktiv ist und sich tagsüber zum Schlafen immer ein gutes Versteck sucht."

Zwei andere Lieblinge sind tagsüber zu sehen: Die beiden Kaimane Paco und Ella präsentieren sich oft stundenlang in der gleichen Pose und sind damit für jedes Foto gute Models. "Ella und Paco sind Nachbarn von unserer Männer-WG im Amazonashaus", erzählt Stawinoga. Die "WG" besteht aus drei Grünen Anakonda-Männchen. Anakondas gelten mit als die größten und schwersten Schlangen der Welt.

Gastsstätte im Tierpark

Die Tierpark Gaststätte stand früher an der Stelle des heutigen Amazonashauses. Der untere Teil wurde in das neue Haus integriert.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Fachbereich Marketing + Kommunikation / Zoo

Tierparkfreunde machten sich für Amazonashaus stark

Schlangen, Reptilien und auch Fische, die im Erdgeschoss leben, hat es bereits zur Einweihung am 14. Februar 1992 gegeben. Damals wurde das neue Haus mit Spannung von den Dortmunder*innen erwartet, denn das ehemalige Gebäude an gleicher Stelle - die Gaststätte des Tierparks - war regelmäßigen Besucher*innen bestens bekannt.

In ihrer Chronik schreiben die Tierparkfreunde, die gemeinsam mit der Stadtsparkasse das Amazonashaus finanziert haben: "Heiß und feuchtfröhlich ging es früher in der alten Gaststätte im Tierpark gelegentlich her. Die Tierparkfreunde knüpften an diese Tradition an - heute steht an dieser Stelle das Amazonashaus, und dort herrschen immer 24 bis 26 Grad Celsius." Heute sind die Tierparkfreunde im Verein Zoofreunde Dortmund e.V. organisiert.

Artenvielfalt hat in 30 Jahren zugenommen

Über die Jahre ist auch die Artenvielfalt im Amazonashaus gewachsen. Zwergseidenäffchen und die zweite Affenart, Kaiserschnurrbarttamarine, machen den Besucher*innen mittlerweile ebenso viel Spaß wie die Opossums oder der Rochen Jochen, der schon viel länger im Amazonashaus lebt.

Weiteren Zuwachs wird das Amazonashaus zunächst nicht erhalten. Das gläserne Gebäude hat einen hohen Energieverbrauch und ist nicht mehr zeitgemäß. Die Planung für eine Umgestaltung laufen. Möglicherweise wird es an einer anderen Stelle im Zoo ein neues Amazonashaus geben. Bis es soweit ist, wird Paratinga gemeinsam mit ihren zwei Männern aber sicherlich noch ein paar kleine Zwergseidenäffchen bekommen.

Text: Karin Niemeyer

Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.