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Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Jesús González Rebordinos

Umwelt

Moose und Flechten digital bestimmen: Der "Bioblitz 2022" startet

Nachricht vom 17.02.2022

Der "Bioblitz 2022" geht wieder los! Das Naturmuseum Dortmund ruft zusammen mit der Naturbeobachtungsplattform Observation.org zur Teilnahme am Wettbewerb der Artenvielfalt auf.

Die Gabel-Säulenflechte wächst auf sandigen Böden von Heidegebieten.

Die Gabel-Säulenflechte wächst auf sandigen Böden von Heidegebieten.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Jan Ole Kriegs

Beim "Bioblitz" geht es darum, Erkenntnisse zu sammeln, denn man kann nur schützen, was man kennt. Alle Natubegeisterten sind aufgerufen, mitzumachen: Laien, Expert*innen, Familien oder Schulklassen.

Was ist ein Bioblitz?

Ein Bioblitz ist eine Aktion, bei der auf einem bestimmten Gebiet in einem bestimmten Zeitraum so viele Arten wie möglich nachgewiesen werden sollen. Naturbegeisterte in ganz Deutschland sollen beim "Bioblitz 2022" versuchen, ihren Städten zu möglichst langen Artenlisten zu verhelfen. Dies geschieht, indem sie das ganze Jahr über so viele Naturbeobachtungen wie möglich melden – per Smartphone über die App ObsIdentify oder über die Webseite Observation.org.

Start mit Pilzen, Flechten und Moose

Für viele Pflanzen, Tiere und Pilze hat die Saison noch gar nicht richtig begonnen. Trotzdem gibt es schon jetzt viel zu entdecken: Winterpilze, Flechten und Moose fallen ins Auge, wenn man offenen Auges durch die Städte oder durch die Natur läuft. Wer mittels der App ObsIdentify diese Funde melden möchte, muss gute Fotos machen. Manche dieser Funde lassen sich tatsächlich gut per App bestimmen, und manchmal sind sogar Besonderheiten dabei. Trotzdem muss man sich klarmachen, dass viele Pilze, Flechten und Moose nur mikroskopisch bestimmbar sind. Doch jeder kann sein Glück versuchen, vielleicht ist etwas Spannendes dabei.

Das Graue Zackenmützenmoos Racomitrium canescens ist eine seltene Art, die an kargen Standorten wie etwa auf alten Kiesdächern vorkommt.

Das Graue Zackenmützenmoos (Racomitrium canescens) ist eine seltene Art, die an kargen Standorten wie etwa auf alten Kiesdächern vorkommt.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Jan Ole Kriegs

Es ist selbstverständlich, dass Naturfreunde sich dabei rücksichtsvoll der Natur gegenüber verhalten und die jeweils fotografierten Exemplare in der freien Natur belassen. In Naturschutzgebieten und geschützten Landschaftsbestandteilen dürfen die öffentlichen Wege nicht verlassen werden. Hilfreich ist dazu eine Übersicht der Dortmunder Naturschutzgebiete. Dort finden sich in den textlichen Darstellungen des Landschaftsplanes u.a. kurze Beschreibungen der Gebiete und die jeweils zu beachtenden Verhaltensregeln. Eine weitere Übersicht gibt es beim BUND Dortmund.

"ObsIdentify hat uns schon ein paar neue Fundpunkte bei einigen sehr seltenen Moosarten eingebracht. So konnten inzwischen vier verschiedene Zackenmützenmoose in Münster gefunden werden, die alle auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen", sagt Dr. Carsten Schmidt. Der Biologe und Moos-Experte prüft und validiert auch Beobachtungen auf Observation.org. "Bei zwei dieser Arten lag die App zwar knapp daneben und ich musste etwas korrigieren, die Funde stellen aber dennoch wertvolle Nachweise dar, die wir sonst nie erhalten hätten", so Schmidt.

Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.