Kultur
Tandem-Führung durch "EFIE"-Ausstellung beschäftigt sich mit Gender und Emanzipation
Unter dem Titel "EFIE: The Museum as Home" wird historische und zeitgenössische Kunst aus Ghana im Dortmunder U gezeigt. Eine Tandem-Führung durch die Ausstellung weitet am Freitag, 4. März, den Blick auf Gender und Emanzipation in der Ausstellung.

Tandem-Führung mit Cassandra Lahmer (rechts) und Maika Wolff.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Jens Nieth
Auf der großen Ausstellungsfläche im Dortmunder U zeigt die Schau "EFIE: The Museum as Home" derzeit Kunst aus Ghana: Videoarbeiten und multimediale Installationen junger Künstler*innen treffen auf historische Artefakte. In der Tandem-Führung am Freitag, 4. März, 18:00 bis 19:30 Uhr werden die Themen Gender und Emanzipation diskutiert. Im Dialog geben die in Ghana geborene Dolmetscherin und Integrationshelferin Cassandra Lahmer und die Kunstvermittlerin Maika Wolff Einblicke unter der Überschrift "Wo/men-Power". Mit Eintrittskarte in die Ausstellung ist die Führung (deutsch/englisch) kostenfrei. Es gelten die 2G-Regeln.
Ungleiche Behandlung dauert an
Auch wenn der Kampf gegen die Ungleichbehandlung der Geschlechter sowie sexuelle Gewalt inzwischen zu den UN-Zielen gehört: In Ghana wird es noch lange dauern, bis entsprechende Grundlagen dafür geschaffen sind. Rund 120 Euro kostet die medizinische Untersuchung, die zur Anzeige einer Vergewaltigung benötigt wird. Das hält viele Frauen davon ab, einen Fall überhaupt zu melden. In ihrem Dokumentarfilm "Unveiling" (Enthüllung) in der Ausstellung gibt die Filmemacherin und Aktivistin Kuukua Eshuhn betroffenen Frauen eine Stimme.
Auch bei Brauchtum und Traditionen erleben Frauen häufig den Ausschluss, z.B. bei der Herstellung und dem Tragen der glitzernden Kostüme beim großen Maskenball am Neujahrstag. Die ghanaische Künstlerin Na Chainkua Reindorf nimmt darauf mit ihren filigranen Glasperlen-Arbeiten Bezug und involviert Frauen in deren Herstellungsprozess. In einer weiteren Arbeit blickt sie auf eine populäre ghanaische Bildtradition und widmet sich den berühmten Asafo-Flaggen. Die üblicherweise auf den textilen Flaggenbildern dargestellten männlichen Helden transformiert sie in Superheldinnen mit magischen Kräften.
Klischees aufbrechen
Auch die männlichen Künstler aus Ghana wollen mit alten Rollenbildern brechen. In Ghana sind LGBTI-Personen häufig von Diskriminierung betroffen. Der Medienkünstler Afroscope zeigt in seiner virtuellen Ausstellung u.a. ein afrofuturistisches Composing eines männlichen Paares, zwar traditionell gekleidet, aber Hand in Hand flanierend.
In überzuckerten Bilderwelten schafft der Medienkünstlers Kwasi Darko "schwarze" Neufassungen biblischer Motive und verweist kritisch über bekannte Erzählmuster hinaus. In seiner Neudeutung des Sündenfalls lässt er Adam und Eva gemeinsam die verbotene Frucht genießen.
Zum Thema
"EFIE: The Museum as Home" ist eine Ausstellung des ANO Institute of Arts and Knowledge. Zur Ausstellung bietet das Dortmunder U ein umfangreiches Rahmenprogramm an. Dieses wird gefördert durch die Staatskanzlei des Landes NRW und entsteht in Kooperation mit der auslandgesellschaft.de e.V. und dem Honorarkonsulat der Republik Ghana für Nordrhein-Westfalen.
Tickets
7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Kinder bis 6 Jahren frei
Öffnungszeiten
Dienstag, Mittwoch, Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 11:00 bis 18:00 Uhr
Donnerstag und Freitag: 11:00 bis 20:00 Uhr
Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.
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