Stadtentwicklung
Dortmunder Projekt "Lebenswerte Straße Neuer Graben" gewinnt NRW-Wettbewerb "Zukunft Stadtraum"
Die Stadt Dortmund ist für ihre Pläne zum Umbau des Neuen Grabens ausgezeichnet worden. Eine Fachjury des NRW-Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung prämierte den Entwurf gemeinsam mit sieben weiteren Beiträgen.

Verkehrswende und Klimaanpassung sollen bei den Plänen für den Neuen Graben mitbedacht werden.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): MUST Städtebau GmbH
Wie sehen lebenswerte Quartiere und deren Straßen aus? Und wie gelingt der Umbau vor Ort konkret? Das haben Forschende des "Wuppertal Instituts", der Emschergenossenschaft/Lippeverband (gemeinsam mit der "Zukunftsinitiative Klima.Werk") sowie des Stadtplanungsbüros Must Städtebau GmbH untersucht. Das Projekt mit dem Titel "Lebenswerte Straßen, Orte und Nachbarschaften" wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Straße als Lebensraum für alle
Ziel war es, gleichermaßen ambitionierte wie gesellschaftlich tragfähige Planungen zum Straßenumbau am Beispiel des Neuen Grabens zu entwickeln – hohe Aufenthaltsqualität mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten für ganz verschiedene Zielgruppen unter der Anwohnerschaft.
Hierzu fanden 2021 verschiedene Beteiligungsformate mit den Anwohnenden statt. Unter anderem wurde ein Teil des Neuen Grabens für zwei Wochen umgestaltet. Aufbauend auf den Rückmeldungen hat das Projektteam einen Planungsentwurf entwickelt , der nun von einer hochrangigen Jury ausgezeichnet wurde und der damit die zweite Stufe des Landeswettbewerbs erreicht hat.
Zitat
"Mit der Auszeichnung werden wir ein wichtiges Projekt mit Vorbildcharakter in Dortmund umsetzen können und einen Beitrag für eine nachhaltige Stadtentwicklung leisten. Ein wichtiges Projekt für Klimaschutz und Klimaanpassung sowie für die Verkehrswende in der Stadt und in Nordrhein-Westfalen."
Dortmunds Planungsdezernent Ludger Wilde freute sich über die Auszeichnung und lobte das Projekt als wichtig für den Klimaschutz.
Ähnlich äußerte sich Dr. Steven März, Projektleiter beim "Wuppertal Institut": "Der Preis ist eine tolle Auszeichnung für unsere Arbeit in den letzten Monaten. Es freut uns besonders, dass es trotz der anfänglichen Kritik nun die Möglichkeit gibt, dass Projekt umzusetzen."
Wie geht es weiter?
Die Stadt Dortmund hat auf Basis der Prämierung die Möglichkeit, in den nächsten Monaten einen Städtebauförderantrag zu stellen. Damit ist der Weg bereitet, dass die Idee eines "lebenswerten Neuen Grabens" in einigen Jahren Wirklichkeit werden kann.
Der Zeitplan für das Projekt sieht vor, den Förderantrag bis zum 30. September 2022 einzureichen. Danach wird es darum gehen, die Planung unter weiterer Beteiligung der Anwohnerschaft konkreter zu machen, sie weiterzuentwickeln.
Das Ziel ist, den Umbau der Straße im Anschluss an die Kanalarbeiten der Stadtentwässerung zügig nachfolgen zu lassen. Durch Alterung und Verschleiß ist die Bausubstanz der Kanäle in weiten Bereichen aufgebraucht. Die neuen Kanalrohre, die nicht nur auf dem Abschnitt zwischen Hohe Straße und Lindemannstraße verlegt werden, sondern bis zur Von-der-Recke-Straße, werden einen größeren Durchmesser und somit eine höhere Ausnahmekapazität für Abwasser haben. Für den Kanalbau werden zunächst andere Versorgungsleitungen umgelegt.
Für das Projekt muss parallel noch ein Platz im Arbeitsprogramm des Tiefbauamtes gefunden werden. Konkrete Zeitangaben für die Umsetzung des neuen Straßenraumes im Neuen Graben können daher momentan noch nicht gemacht werden.
Zum Thema
Weitere Informationen zum Projekt und zu den Zukunftsbildern finden Sie online.
Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.
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