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Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Jesús González Rebordinos

Coronavirus

Stadtspitze weist auf hohe Verantwortung bei Krankenhaus-Besuchen hin - gibt keine Entwarnung

Nachricht vom 15.03.2022

Die BA.2-Omikron-Variante ist in Dortmund aktuell auf dem Vormarsch und deutlich ansteckender als BA.1. Die Stadtspitze weist die Bürger*innen daraufhin, dass sie bei Krankenhaus-Besuchen eine hohe Verantwortung tragen. Weiter gilt der dringende Appell, sich impfen zu lassen.

Bei der Pressekonferenz des Verwaltungsvorstands zeigte Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner am Dienstag, 15. März, die Coronazahlen im Vergleich zu letzter Woche auf. "Diese sind nach oben gegangen (936 Infektionen heute, 796 Infektionen in der letzten Woche). Das spiegelt sich auch in der Inzidenz wider, sie liegt laut RKI heute bei 1.186." Auch die Inzidenz des Bundes ist weiter nach oben gegangen und liegt aktuell bei 1.585. In NRW ist die Inzidenz von 1.232 in der letzten Woche auf 1.382 aktuell gestiegen, wusste Zoerner nach der Sitzung der Verwaltungsspitze zu berichten. Derzeit werden 228 Patient*innen mit Corona im Krankenhaus gepflegt, 15 intensivmedizinisch, sieben davon beatmet. "Insgesamt haben wir weniger Geschehen auf den Intensivstationen", so Zoerner.

Impftrend geht weiter zurück

Der Impftrend geht, wie auch in der vergangenen Woche berichtet, weiter zurück. Letzte Woche wurden 861 Menschen in städtischen Impfstellen geimpft, darunter 202 Erstimpfungen. "Auch bei Kindern geht die Zahl der Impfungen weiter nach unten", sagt Zoerner. 115 Kinder wurden geimpft, 22 zum ersten Mal. Der Impfbus an der Leopoldstraße soll bis auf Weiteres von 10:00 bis 16:00 Uhr dort stationiert sein.

Keine Entwarnung beim Infektionsgeschehen

Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken betonte, dass es in der Stadt weiterhin Hinweise auf das Infektionsgeschehen gebe. Bei Schnelltests liegt eine positive Rate von knapp fünf Prozent vor. Das sei eine sehr hohe Quote, so Renken. "In Krankenhäusern gibt es weitere Ausbruchsgeschehen, das ist ein deutlicher Hinweis, dass das Infektionsgeschehen nicht unter Kontrolle ist. Wir können nicht entwarnen und zum Tagesgeschäft übergehen", machte Renken deutlich.

Auch in stationären Pflegeeinrichtungen gebe es neue Ereignisse, die sich ebenso in den Kitas fortsetzten. "Der Bereich der einigermaßen in Ordnung ist, sind die Schulen. Doch auch wenn wir dort momentan keine Klassen- oder Schulschließungen haben, heißt das nicht, dass wir dort keine Geschehen haben", unterstrich er.

BA.2-Variante auf dem Vormarsch

Die BA.2-Omikron-Variante dominiert aktuell mit rund 70 Prozent. "Die Variante erklärt das aktuelle Geschehen und warum so viele Menschen nicht wissen, wo sie die Corona-Erkrankung herhaben", erklärte Renken weiter. Denn BA.2 sei wesentlich ansteckender - und BA.1 sei schon mehrfach ansteckender als Delta gewesen.

"Momentan haben wir jeden Tag die Informationen, dass jemand verstorben ist", betonte der Gesundheitsamtsleiter. "Das Infektionsgeschehen ist deutlich da und wir müssen die Gefährlichkeit für alte Menschen einschätzen. Wir haben weiterhin das Problem, dass es in vulnerablen Gruppen zu Todesfällen kommt." Aktuell gebe es einen Inzidenzanstieg bei den Über-80-Jährigen, die Inzidenz liegt hier bei 420.

Im niedrigen Alter gibt es Infektionen, aber keine Krankheiten. Hier ist man nicht wirklich schwer krank, aber hoch infektiös. "Trotz niedriger Infektionsraten haben wir die Sterblichkeiten", mahnte Renken.

Hohe Verantwortung bei Krankenhaus-Besuchen

Auch im Hüttenhospital seien aktuell durch ein kleines Ausbruchsgeschehen neun Personen betroffen. Generell habe es fast kein Krankenhaus gegeben, in denen nicht eine Beeinträchtigungen - wie verschobene Operationen - stattgefunden hat. Sei es, weil es zu viele Infektionen gab oder weil das Personal krank oder Kinder in Quarantäne waren. "Die Beeinträchtigungen finden auch weiterhin statt. Die aktuelle Situation stellt eine gravierende Situation dar."

"Wir haben ein massives Infektionsgeschehen in der Stadt, auch wenn der Anstieg nicht so schlimm ist wie im Januar", berichtete Renken ebenfalls. "Für den allergrößten Anteil der Bevölkerung ist das nicht so schlimm, aber wir wollen die Krankenhaus-Besucher*innen daran erinnern, dass man nicht frei wie man möchte in ein Krankenhaus spazieren kann." Denn: "Jeder, der das tut und jemanden besucht, der trägt eine hohe Verantwortung, muss Hygienestandards einhalten und sich verantwortungsbewusst verhalten!"

Appell gilt nach wie vor: Lassen Sie sich impfen

Um die Lage weiter zu verdeutlichen, erklärte Dr. Renken, dass man momentan bei vollständig Geimpften von Infektionen und nicht von Erkrankungen sprechen könne. Es gebe einen erkennbaren Unterschied zwischen geimpft Infizierten oder ungeimpft Infizierten. "Der wesentliche Unterschied ist, dass die verstorbenen Ungeimpften im Durchschnitt nur 72 Jahre alt geworden sind. Die Geimpften sind 81 Jahre alt geworden, das sind fast zehn Jahre Unterschied. Das zeigt die Gefährlichkeit, wenn man nicht geimpft ist." Abermals bekräftigte er: "Die Impfung schützt vor schwerer Erkrankungen und vor tödlichem Verlauf, außerdem bin ich nicht so lange ansteckend, wenn ich mich infizieren sollte."

Auch Oberbürgermeister Thomas Westphal pflichtete bei: "Die allgemeine Impflicht ist nach wie vor ein Thema für uns, insbesondere mit Blick auf den kommenden Herbst. Die weitere Entwicklung wird zeigen, wie wir mit dieser Pandemie umgehen können."

Text: Nadja Lucas

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Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.