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Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Jesús González Rebordinos

Wirtschaft

Dortmunder Stadtwerke freuen sich über erfolgreiche Bilanz für 2021

Nachricht vom 07.04.2022

Die Dortmunder Stadtwerke (DSW21) erweisen sich als Fels in der Brandung: Das zweite Corona-Jahr meldet DSW21 als Erfolg - mit einer Bilanzsumme von erstmals über zwei Milliarden Euro (2,087 Mrd. € / +117 Mio. €). Das Jahresergebnis fällt besser aus als erwartet.

Auf einer Dortmunder U-Bahn ist das Bild einer jungen Frau gedruckt.

Die 21-Gruppe in Dortmund kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurückblicken.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): DSW21

Wie DSW21 am Donnerstag, 7. April, bekanntgab, steht das Jahresergebnis bei -3,7 Millionen Euro. Dies sei noch einmal um fast 15 Millionen Euro besser als im Vorjahr - und um 3,1 Millionen Euro besser als geplant. Schon von 2019 auf 2020 hatte DSW21 das jahresbezogene Defizit um mehr als 20 Millionen Euro auf -18,4 Millionen Euro senken können.

"Unser Anspruch ist natürlich, mindestens eine schwarze Null zu schreiben oder - besser noch - einen Gewinn auszuweisen", sagt Finanzvorstand Jörg Jacoby. "Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen können wir mit den Zahlen insgesamt aber sehr zufrieden sein."

Zum Ergebnis beigetragen hat der von Bund und Land NRW aufgespannte ÖPNV-Rettungsschirm. Die coronabedingten Erlösrückgänge und Mehraufwendungen wurden mit 26,3 Millionen Euro nahezu vollständig ausgeglichen. Dass das Verkehrsdefizit dennoch um 12,3 auf 67,3 Millionen Euro stieg, ist u.a. auf Investitionen zurückzuführen und entspricht den Erwartungen der Planung.

Fast 1,7 Millionen Fluggäste im vergangenen Jahr

Erfreulich: Der Dortmund Airport trotzte Corona von allen deutschen Verkehrsflughäfen am erfolgreichsten und schloss das Jahr mit -15,5 Millionen Euro deutlich besser ab als 2020 (-21,8 Millionen Euro) und auch besser als geplant.

1.692.960 Passagiere haben den Dortmund Airport 2021 genutzt, das sind laut DSW21-Mitteilung 39 Prozent mehr als im Vorjahr (1.220.624). Dabei etablierten sich Kattowitz, Palma de Mallorca und Bukarest als besonders beliebte Reiseziele.

Zwar konnte der Flughafen wegen Corona noch nicht wieder an die Passagierzahlen des Rekordjahres 2019 anknüpfen (2,7 Millionen). Doch im bundesweiten Vergleich weist er bessere Wachstumsraten als der Durchschnitt der deutschen Flughäfen aus.

Weniger Fahrgäste im ÖPNV

Wie 2020 war das operative Kerngeschäft von DSW21 - der öffentliche Personennahverkehr - auch 2021 maßgeblich durch die Auswirkungen der Pandemie gekennzeichnet. Das Fahrgastaufkommen sank von 104,4 Millionen auf 95,2 Millionen.

Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau von 2019 (130,4 Millionen Fahrgäste) bedeutet das einen Rückgang um fast 30 Prozent. Diese Entwicklung schlug sich auch in den Ticketverkäufen nieder und war insbesondere im Zeitkarten-Segment deutlich sichtbar: Die Erlöse gingen 2021 von 52,5 Millionen auf 46,5 Millionen Euro zurück.

Verglichen mit der Zeit vor Corona verzeichnete beispielsweise das Ticket 2000 im Abo mit rund 15 Prozent einen deutlichen Rückgang. Der ist gegenüber dem Jahr 2019 auch bei den Sozialtickets zu verzeichnen (minus 42 Prozent).

Schwieriger Markt für Energie und Wasser

Durch die Pandemie und den Klimawandel befindet sich die Energiebranche in einer Phase tiefgreifender Veränderungen. Die Dortmunder Energie- und Wassergesellschaft (DEW21) hat 2021 mit Investitionen in Höhe von 117,3 Millionen Euro dennoch zum Wirtschaftswachstum in der Region beigetragen.

Mit 34,6 Millionen Euro lag die Ergebnisübernahme von DEW21 an die Konzernmutter DSW21 um knapp vier Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahres. "Die Krise an den Energiemärkten hat sich auch bei DEW21 belastend auf die operative Geschäftsentwicklung ausgewirkt. Dank positiver Sondereffekte liegt das Ergebnis vor Steuern leicht über Plan", erklärt Heike Heim, Vorsitzende der DEW21-Geschäftsführung.

DEW21 nahm Kund*innen in Not auf

Die Pandemie hat zu großen Belastungen und erheblichen Absatzrückgängen im Industriekundensegment geführt. Das folgende, rasante Hochfahren der globalen Wirtschaft bei gleichzeitiger Angebotsknappheit begünstigte einen bis dato nie gekannten Anstieg der Energiepreise. Aufgrund der extremen Preissprünge sahen sich im letzten Quartal 2021 erste Energieunternehmen gezwungen, die Belieferung einzustellen oder sogar Insolvenz zu beantragen. In Dortmund hat DEW21 als lokaler Grund- und Ersatzversorger die betroffenen Kund*innen aufgefangen und weiterversorgt. In dieser Dimension war dies aber auch für das Dortmunder Unternehmen ein Kraftakt.

Ohne jeden Zweifel wird sich Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine auf die Energiemärkte auswirken. Inwieweit der DSW21-Konzern 2022 und in den Folgejahren davon betroffen sein wird, lässt sich derzeit nicht seriös abschätzen.

Erfolgreiches Jahr für die DOGEWO21

Das Wohnungsunternehmen DOGEWO21 konnte das Geschäftsjahr 2021 mit einem Jahresergebnis vor Steuern von 8,3 Millionen Euro (2020: 7,3 Millionen Euro) erfolgreich abschließen. Der Wohnungsbestand wurde durch den Kauf einer Wohnanlage in Dortmund-Brackel mit 21 Wohnungen sowie dem Dachgeschossausbau von 18 öffentlich geförderten Wohnungen in Dortmund-Wambel leicht erhöht (Gesamtzahl: 16.367 Wohnungen). Die Leerstände liegen mit 1,40 Prozent nach 1,35 Prozent in 2020 weiterhin auf einem sehr geringen Gesamtniveau. An das Mutterunternehmen DSW21 wurden 2,6 Millionen Euro ausgeschüttet.

In den Unternehmensplanungen nimmt die energetische Modernisierung der Wohnungen eine immer größere Bedeutung ein. So wird DOGEWO21 2022 zusätzliche fünf Millionen Euro in CO2-mindernde Maßnahmen im Bestand investieren.

Mehr zum Thema

Ausführliche Informationen zum Geschäftsjahr 2021 der Dortmunder Stadtwerke finden Sie online.

Dieser Beitrag befasst sich mit Angelegenheiten einer Beteiligungsgesellschaft der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.