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Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Jesús González Rebordinos

Sanierung

Rathaus soll fit für die Zukunft werden: Größerer Ratssaal und moderne Technik bedeuten höhere Kosten

Nachricht vom 09.08.2022

Das Dortmunder Rathaus wird aktuell erneuert. Doch seit dem Beschluss dazu haben sich neue Anforderungen ergeben. Seit der letzten Wahl gibt es mehr Fraktionen - und Sitzungen sollen künftig hybrid stattfinden können. Mehrkosten sind die Folge, zudem gab es einen Wasserschaden.

Raumgerüst im Atrium – Blick aus dem 3.Obergeschoss

Das Dortmunder Rathaus wird zurzeit saniert.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Stadt Dortmund

Baudezernent Arnulf Rybicki erklärte am Dienstag, 9. August 2022: "Die Initiative, dass Gremiensitzungen hybrid stattfinden sollen können, hat die Verwaltung und den Ältestenrat dazu veranlasst, die Ausstattung des Rathauses noch einmal in den Blick zu nehmen." Der Ältestenrat habe die Verwaltung gebeten, in zwei Bereichen nachzubessern: bei der Medienausstattung und bei der Neugestaltung des Ratssaals.

Rat wird im September entscheiden

Ein zeitgemäßer Umbau des Ratssaals und eine technische Ausstattung, die den aktuellen Anforderungen gerecht wird, sind Sonderprojekte, über deren Umsetzung die Ratsmitglieder am 22. September entscheiden sollen. Das Budget für die Sanierung des Rathauses erhöht sich um 2,62 Millionen Euro von 39,07 Millionen auf 41,69 Millionen Euro. Hinzu kommen 5,82 Millionen Euro für die erforderliche Medientechnik.

Inbetriebnahme ab März 2023

Mit der Integration der Sonderprojekte soll das Rathaus ab März 2023 Schritt für Schritt wieder in Betrieb genommen werden. Die Büros in den Obergeschossen zwei bis vier sollen hergerichtet und betriebsbereit sein. Im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss werden zu diesem Zeitpunkt wohl noch Baustellen sein, um die Sonderprojekte umzusetzen.

Ein Wasserschaden habe zu einer Verzögerung von einem halben Jahr geführt, es gebe aber Maßnahmen zur Verkürzung der restlichen Bauphasen, so Rybicki. Die gesamte Fertigstellung des Rathauses ist zum Jahresende 2023 zu erwarten.

Gewachsene Anforderungen

Die gesellschaftspolitischen Veränderungen in den letzten Jahren haben Auswirkungen auf die Strukturen und die Zusammensetzung des Rates der Stadt - zum Beispiel durch eine größere Zahl von Fraktionen. Auch die Anforderungen an die Kommunikation haben sich verändert; so werden z.B. die Sitzungen des Rates live gestreamt.

All das war beim ersten Beschluss zur Sanierung des Rathauses noch nicht absehbar. Um den gewachsenen Anforderungen auch in Zukunft gerecht zu werden, soll der Ratssaal, Tagungsort des höchsten Gremiums der Stadt, zukünftig flexibel gestaltbar sein.

Das ist für den Ratssaal geplant:

  • ganzheitliche Erneuerung (hierzu wird der Ratssaal zunächst in den Rohbauzustand versetzt)
  • neue, verglaste Trennwand zwischen Ratssaal und Bürger*innenhalle zur Schaffung der Transparenz zwischen Politik und Bürger*innen
  • neues Plenum kann flexibel umgebaut und der aktuellen und den künftigen Sitzverteilungen im Rat angepasst werden
  • moderne technische Ausstattung der einzelnen Sitzplätze einschließlich neuer Diskussionsanlage
  • Einrichtung von festen Presseplätzen mit den erforderlichen Medienanschlüssen

Mit Beginn der Corona-Pandemie und deren Verlauf hat sich die Kommunikation in der Verwaltung und in den Gremien verändert. Die Anforderungen an die Medientechnik sind gestiegen. Hinzu kommen die neuen gesetzlichen Regelungen und kommunalrechtlichen Vorschriften des Landes NRW zur Durchführung hybrider bzw. digitaler Sitzungen für kommunale Gremien, um die Handlungs- und Beschlussfähigkeit dieser Gremien auch in Ausnahmesituationen sicherzustellen.

Das ist für die Technik geplant:

  • Installation moderner Wiedergabe- und Präsentationstechnik im Ratssaal und den Sälen
  • Installation von Kameras im Ratssaal und den Sälen für Live-Streaming
  • Kamerataugliche Beleuchtung
  • Verbesserung der Raumakustik
  • Vergrößerung und Modernisierung des Regieraums im Ratssaal
  • Schaffung der technischen Voraussetzungen für hybride Sitzungsformate und Videokonferenzen im Ratssaal und den Sälen

Die Sonderprojekte sollen in die laufende Sanierungsmaßnahme integriert werden, um das Rathaus vor dem Hintergrund der aktuellsten Anforderungen zukunftssicher zu machen. Die Stadtspitze hat sich in ihrer Sitzung am 9. August mit den erforderlichen Maßnahmen befasst.

Zum Thema

Weitere Informationen zur Sanierung des Dortmunder Rathauses sind auf der Projektseite zu finden.

Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.