Energie
Die Stadtverwaltung will mehr Gas sparen - weitere Details stehen fest
Die drohende Energiekrise bleibt auch für die Stadtspitze Thema. Nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands am 16. August erläuterte OB Thomas Westphal, wie die Stadt das Energiesparen angehen wird.
Die Gaspreise steigen - und gleichzeitig die Unsicherheit bei Dortmunder Bürger*innen. Auch die Stadtverwaltung stellt sich auf den kommenden Winter ein. Wie der Sparplan aussieht, umrandete Oberbürgermeister Thomas Westphal am Dienstag, 16. August.
Nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands sagte er: "Das Ziel, dass wir alle in dieser Situation verfolgen müssen, ist, die Gasmenge in der Stadt und darüber hinaus bundesweit zu verringern. Nur so werden wir auf Dauer von Russland unabhängig - auf lange Sicht müssen wir natürlich noch mehr machen, nämlich andere Energiequellen heranziehen.“
Westphal hob hervor, wie dringend etwas getan werden müsse: "Wir brauchen ein Bündel von Maßnahmen: Zum einen, um am Preis am Markt zu drehen und zum anderen, um den Gaspreis am Weltmarkt zu regulieren. Sind wir bereit jeden Preis zu zahlen, so wird er weiter steigen."
Wirksam sparen - und nicht als "Strafe"
"Der eine Schritt im Gesamtplan sieht so aus, dass u.a. in der Heizperiode die Raumtemperatur von 20 auf 19 Grad in den städtischen Gebäuden abgesenkt wird. Die Wassertemperaturen in den drei städtischen Hallenbädern (Nord-, West- und Südbad) wurden um 2 Grad Celsius, die Raumtemperaturen um 1 Grad reduziert", so Westphal weiter. "Ziel aller Maßnahmen ist es, das niemand im Alltag zurückstecken muss. Die Sparmaßnahmen sollen effektiv, nicht restriktiv sein."
Privatehaushalte und auch der Energiehaushalt der städtischen Gebäude können Gas einsparen - doch wie sieht es mit der Industrie aus? "Die Industrie, die Gas braucht, und es nicht substituieren kann, bezahlt die zusätzlichen Mengen teuer - nur so hat sie einen Anreiz, zu überlegen, wie und wo Energie eingespart werden kann. Gewisse Industrien wurden bereits 2021 aktiv, z. B. die Deutschen Gasrußwerke DGW. Sie konnten im Vergleich zu September 2021 bereits 40 Prozent ihres Grasverbrauchs reduzieren."
Westphal betonte: "Die technischen Möglichkeiten sind da, sie kosten auch etwas - aber in der gesamtwirtschaftlichen Bilanz sind die Maßnahmen leistbar."
"Wir lassen nicht das Licht aus"
Weiteres Ziel der Stadt ist es, kein Gas durch Strom zu produzieren. Jüngst kam OB Westphal bereits darauf zu sprechen, dass die Stadt besonders bei der Straßenbeleuchtung sparen kann. Nun führte er aus: "Wir haben in Dortmund ein modernes Straßenleuchtsystem, dass ein vielfältiges Steuern der Beleuchtung ermöglicht. Ich verstehe die Bedenken hinsichtlich dunkler Angsträume. Wir lassen nicht das Licht aus. Viel mehr kann das Licht mitlaufen oder wir setzen es nach Bedarf ein. Wir nehmen die Ängste ernst und sparen nicht auf Kosten der Sicherheit der Bürger*innen", bekräftigte er.
Bürger*innen sollen entlastet werden
OB Westphal hatte zuletzt auch die Idee eines "Gassicherungsfonds" vertreten, um die Preise für Privatkund*innen zu deckeln. Hierzu sagte er, sie sei auf dem Deutschen Städtetag positiv angenommen worden und werde dort in Kürze als Punkt zur Debatte aufgenommen. "Es kann nicht sein, dass die Gasumlage auf die Bürger*innen abgewälzt wird. Bürger*innen dürfen nicht die Verlier*innen sein - das müssen wir verhindern. Es ist dringlich, dass wir vorher regulierende Instrumente finden, bevor es zu kritischen finanziellen Engpässen kommt."
Text: Tanita Groß
Zum Thema
Die Stadtwerke Dortmund informieren regelmäßig über die Gasversorgung und Preisentwicklung auf ihren Seiten.
Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.
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