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Kultur

Kokerei Hansa erhält 7,5 Millionen Euro durch das NRW "Städtebauförderprogramm 2022“

Nachricht vom 17.08.2022

Gute Nachrichten aus dem Bauministerium in Düsseldorf erreichten die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur: 7.469 000 Euro an Städtebaufördermitteln 2022 des Landes Nordrhein-Westfalen und des Bundes sind für den Standort Kokerei Hansa zur Umsetzung der Pläne für die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027, bei der das Denkmal eine Schlüsselrolle spielen wird, im Programm berücksichtigt.

Kokerei Hansa

Die Kokerei Hansa begann ihren Betrieb im Jahr 1928 und zählte im Laufe ihrer Geschichte zeitweise zu den größten Kokereien des Ruhrgebiets.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Alle Rechte vorbehalten Werner J. Hannappel

"Ohne diese finanzielle Förderung sind unsere Vorhaben gar nicht realisierbar", sagt Ursula Mehrfeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der Industriedenkmalstiftung. "Seit Jahren haben wir unsere Planungen auf die Schlüsselrolle der Kokerei im Zukunftsgarten Dortmund ausgerichtet. Die Gelder aus der Städtebauförderung ermöglichen nicht nur die Weiterarbeit an den bisherigen, sondern auch die Durchführung neuer Bauprojekte."

Umfangreiche Sanierungsarbeiten stehen an

Unter anderem werden die Gastiefkühl- und die Anthracenölanlage – erweitert um einen Neubau – eine Umnutzung zu einen Gastronomiebetrieb erfahren. Darüber hinaus werden die Dach- und Fachsanierung der ehemaligen Lehrwerkstatt (1. Bauabschnitt) und des Labors sowie Voruntersuchungen für die Sanierung der Koksofenbatterien, dem Herzstück der Kokerei, mit den Städtebaufördermitteln ermöglicht. "Alles zusammen unterstützt das unsere Bemühungen, den Standort Kokerei Hansa zu einem vitalen Areal für Green Economy, Freizeit, Kultur und Tourismus werden zu lassen und besonders zu einem Ort mit hoher Aufenthaltsqualität für die Bevölkerung", so Ursula Mehrfeld.

Weit über das Ausstellungsjahr 2027 hinaus sollen die Projekte wirken und eine wesentliche Grundlage für den künftigen Charakter und Betrieb der Kokerei schaffen.

Zwei weitere Standorte der Stiftung wurden im Rahmen des Städtebauförderprogramms 2022 ausgewählt: Die Sanierung des Fördergerüsts der Zeche Monopol in Kamen mit einer Förderung von 2.632.000 Euro sowie die Zeche Consolidation mit 506.000 Euro für die Finanzierung des Rückbaus der Schachthalle mit Wagenumlauf.

Die für die Förderung nötige Verwaltungsvereinbarung muss noch durch alle 16 Bundesländer gegengezeichnet werden. An der Finanzierung der ausgewählten Projekte in NRW werden sich nach aktueller Planung die Landesregierung Nordrhein-Westfalen mit 188,2 Millionen Euro, der Bund mit 146,1 Millionen Euro und die Europäische Union mit rund 2,3 Millionen Euro beteiligen

Zum Thema

Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur wurde 1995 vom Land Nordrhein-Westfalen und der RAG Aktiengesellschaft gegründet, um hochrangige Zeugnisse des Industriezeitalters durch Übernahme ins Eigentum vor dem Abriss zu bewahren. Die Aufgaben der Stiftung bestehen darin, die ihr übertragenen Denkmale zu schützen, zu erhalten, wissenschaftlich zu erforschen, öffentlich zugänglich zu machen und sie so lange in Obhut zu nehmen, bis sich eine adäquate Nutzung durch einen neuen Träger gefunden hat. Bundesweit ist es die erste und bisher einzige Stiftung, die sich explizit für den Erhalt von bedeutenden, vom Abriss bedrohten Industriedenkmalen einsetzt. Die Stiftung gibt den Anlagen Zeit, sich zu neuen, identitätsstiftenden Orten für Handel, Gewerbe, Freizeit, Kunst und Kultur zu entwickeln. Sie führt Bausicherungs- und Instandsetzungsarbeiten an den Gebäuden durch, entwickelt Nutzungskonzepte für einzelne Baukörper oder die gesamte Anlage und trägt durch Öffentlichkeitsarbeit dazu bei, die Akzeptanz für Belange der Industriedenkmalpflege zu erhöhen.

Aktuell zählen Industriedenkmale an 13 Standorten in NRW zum Bestand. Es sind Relikte von Anlagen des Steinkohlenbergbaus, wie z.B. Fördergerüste, Schachthallen und Maschinenhäuser, des Weiteren eine Kokerei als Beleg der Verbundwirtschaft im Ruhrgebiet, ein Denkmal der Energiewirtschaft in Gestalt des Koepchenwerks und das Hammerwerk Ahe-Hammer in Herscheid als technikgeschichtliches Zeugnis.

Dieser Beitrag befasst sich mit einem Kooperationsprojekt unter Beteiligung der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.