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Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Jesús González Rebordinos

Grabfeld

Friedhof Wischlingen besitzt neue Ruhestätte am Amphibienteich und Nistgelegenheit für Störche

Nachricht vom 26.08.2022

Die Mitarbeiter*innen des Friedhofs Wischlingen haben sich durch die Nähe zum Naturschutzgebiet Hallerey und zum Revierpark (zusammen über 110 Hektar) inspirieren lassen und eine einzigartige, naturnahe Ruhestätte geschaffen: Das neue "Obstbaumgrabfeld“ und der eigens angelegte Amphibienteich bilden zusammen die "Ruhestätte am Amphibienteich“.

Das städtsche Team der Auszubildenden der Friedhöfe Dortmund, die Betriebsleitungen sowie der Dezernent für Bauen und Infrakstruktur freuen sich über die neuen Anlagen auf dem Friedhof Wischlingen.

Die Auszubildenden der Friedhöfe Dortmund, die diese neue Anlage erschaffen haben, gemeinsam mit Stadtrat Arnulf Rybicki, Dezernent für Bauen und Infrastruktur (5.v.r.), Sandra Schmidt (2.v.r.) und Ralf Dallmann (r.), beide Betriebsleitung der Friedhöfe Dortmund, Wolfgang Närdemann (3.v.l.) und Silvana Reimers (6.v.r.), beide Zentrale Dienste der Friedhöfe.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Fachbereich Marketing + Kommunikation / Roland Gorecki

Streuobstbäume, blühende Wiesenflächen und der Teich, der ideale Bedingungen für verschiedene Amphibienarten bietet, machen dieses Grabfeld zu einer Besonderheit – die perfekt zum Zeitgeist und den Wünschen der Menschen passt. Denn: "Sowohl die Friedhofsentwicklung als auch die Bestattungskultur folgen gesellschaftlichen Veränderungen und befinden sich in einem kontinuierlichen Wandel“, erklärt Ralf Dallmann, Betriebsleiter der Friedhöfe Dortmund. Die aktuellen Trends lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Mehr als 80 Prozent der Bestattungen sind Urnenbeisetzungen.
  • Viele Angehörige haben den Wunsch, möglichst selbst keine gärtnerische Grabpflege sicherstellen zu müssen.
  • Naturnah gestaltete Grabfelder kommen den Bedürfnissen besonders nah.

Teichanlage unterstützt Entwicklung des Artenreichtums

Das Naturschutzgebiet Hallerey bietet Lebensraum für mehrere Amphibienarten, darunter Erdkröte, Geburtshelferkröte und Kammmolch. Eine Untersuchung des Biologischen Kreises Dortmund/Unna kam vor einigen Jahren zu dem Ergebnis, dass eine Anreicherung mit Kleingewässern im direkten Umfeld, hier vor allem im nordwestlichen Randbereich, den Erhalt und die Entwicklung des Artenreichtums unterstützen würde. Hier wurde mit der neu geschaffenen Anlage angesetzt.

Als prägendes Gestaltungselement haben die Mitarbeiter*innen einen Teich angelegt, der durch Oberflächenwasser gespeist wird. Das Wasser wird im leicht erhöhten südlichen Bereich natürlich gesammelt und über eine Pflasterrinne und einen Wasserlauf zugeleitet. Hierdurch erhält der Teich eine Wechselfeuchte bis hin zum Trockenfall. Entstanden ist ein beliebtes Habitat für einige Amphibienarten.

Die Wasseranlage bildet zudem die Kulisse für das neu angelegte "Obstbaumgrabfeld“. Ein naturnaher Streuobstwiesencharakter, eine Verbindung aus Obstbäumen und blühenden Wiesenflächen, kennzeichnen die besondere Gestaltung. Mehrere Bankplätze laden zum Verweilen und Beobachten der Natur ein.

Die Grabstätten selbst werden als Rasenflächen gestaltet und bieten eine Bestattungsmöglichkeit für bis zu vier Urnen. Die namentliche Kennzeichnung durch einen eigenen Grabstein ist möglich.

Neues Nistangebot für Weißstörche auf dem Friedhof Wischlingen

Weil auch in Dortmund immer häufiger Weißstörche gesichtet werden, haben die Mitarbeiter*innen der Friedhöfe Dortmund am Rande der neuen Grabanlage in Wischlingen ein passendes Nistangebot geschaffen.

Das gesamte Projekt wurde durch den Ausbildungsbetrieb der Friedhöfe umgesetzt. Die Arbeiten dazu hatten im Herbst 2021 begonnen – und schon während der Bauphase wurden erste Grabstätten nachgefragt. Elf Grabstätten sind bereits belegt.

Eine weitere Neuheit: Ein Nistangebot für Weißstörche

Im Zuge der Planungen ist angesichts des zu erwartenden Nahrungsangebots eine weitere Idee entwickelt worden. Weil auch in Dortmund immer häufiger Weißstörche gesichtet werden, haben die Mitarbeiter*innen der Friedhöfe Dortmund am Rande der Grabanlage ein passendes Nistangebot geschaffen. "Diese Idee hat eine starke Symbolkraft: Dem Mythos nach bringt der Storch das Leben. Ihn hier, an diesem idyllischen Ort mitten auf dem Friedhof anzusiedeln, ist eine schöne Vorstellung“, sagt Arnulf Rybicki, Dezernent für Bauen und Infrastruktur. "Wir sind sehr gespannt darauf, wann das erste Storchenpaar das auf einem Fichtenstamm vorbereitete Storchennest in Besitz nehmen wird.“

Zum Thema

Der Friedhof Wischlingen ist der jüngste städtische Friedhof. Er wurde 1975 angelegt, umfasst eine Fläche von rund neun Hektar und zählt damit zu den mittelgroßen der 32 städtischen Friedhöfe.

Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.