Gesundheit
Steigende Corona-Zahlen - Gesundheitsamtsleiter appelliert an Bürger*innen "Lassen Sie sich impfen"
Die Dortmunder Verwaltungsspitze befasste sich am Dienstag, 18. Oktober, in ihrer Sitzung nach den Herbstferien auch mit dem aktuellen Corona-Geschehen in Dortmund. Durch die steigenden Infektionszahlen lautet der dringende Appell weiterhin, sich unbedingt impfen zu lassen.
Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken erklärt im Video, wie wichtig die Booster-Impfung ist. Quelle: YouTube
"Corona ist über die Herbstferien ganz offenkundig auch nicht liegen geblieben", leitet Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner anfangs ein und berichtet über die aktuellen Corona-Zahlen im Vergleich zu den Zahlen von vor drei Wochen. "So waren es vor drei Wochen 324 Neuinfektionen, heute haben wir 1.021. Und das sind die, die wir kennen. Wir gehen davon aus, dass seit der Veränderung der Testverordnung noch eine wesentlich höhere Dunkelziffer dahintersteht."
Auch in den Inzidenzen schlägt sich das nieder. So hatte Dortmund vor drei Wochen eine Inzidenz von 258 (RKI) und jetzt von 681. Diese Tendenz schlägt sich auch in der Bundes- und Landesinzidenz nieder. Der Bund lag vor drei Wochen bei einer Inzidenz von 334, nun ist der Wert bei 687. In NRW war die Inzidenz bei 273, nun liegt sie bei 621.
"In Teilen spiegelt sich das erhöhte Infektionsgeschehen auch in den Krankenhäusern wider. Vor allem bei den Menschen, die mit Corona im Krankenhaus liegen", sagt Zoerner. Es seien 211 Patient*innen in den Krankenhäusern, davon würden 13 intensivmedizinisch begleitet und vier beatmet. Vor drei Wochen waren es 95, davon wurden acht intensivmedizinsch behandelt und ein Mensch, der beatmet wurde. "Das zeigt, dass sich das Infektionsgeschehen insgesamt erhöht hat", fasst die Gesundheitsdezernentin zusammen.
Infostände sollen aufklären
Zum Thema Impfen betont Zoerner, dass es neben den festen städtischen Impfangebot in der Thier-Galerie und den Impfbussen nun auch Infostände an ausgewählten Stellen geben wird, da ein hoher Informationsbedarf herrsche. Momentan steigen auch wieder die Impfzahlen. "614 Menschen wurden in der letzten Woche in den städtischen Impfeinrichtungen geimpft, darunter fünf Kinder. Natürlich sind das aber in der Regel keine Erstimpfungen", erklärt Zoerner. 525 voon den 624 haben sich dort boostern lassen.
Auch der Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken betont, dass das Infektionsgeschehen ganz eindeutig in der Stärke auch Dortmund erreicht hat. "Von Tag zu Tag und von Woche zu Woche bestehen immer mehr Infektionen in der Bevölkerung, darunter auch einige schwerwiegende."
Aktuell gebe es auch etwas 20 Ausbrüche in Pflegeeinrichtungen. Hier müsse man bedenken, dass dies etwa 400 bis 500 Personen betrifft. Sowohl Personal als auch die Menschen, die dort leben. "Und das ist eigentlich das große Problem dieser aktuellen Infektionswelle. Wir haben es nicht zu tun mit einer hohen Infektionswelle bei Menschen in kleinen Alterszahlen, also im Bereich der Schule. Die niedrigen Altergruppen sind momentan nicht so stark betroffen. Das allgemeine Infektionsgeschehen betrifft momentan vor allem die 25- bis 70-Jährigen. Dort sind die hohen Inzidenzen. Leider auch in der Altersgruppe der 70- bis 80-Jährigen gibt es zu hohe Inzidenzen, die auch dazu führen, das Menschen sterben", erklärt Renken.
Dringender Appell: Impfen lassen!
Die Impfempfehlung der Stiko gilt momentan für alle Menschen über 60 Jahren. "Das führt dazu, dass immer wieder Menschen an den öffentlichen Impfeinrichtungen abgewiesen werden", so Renken. Die Stadt Dortmund ist verpflichtet nach der Stiko-Empfehlung zu impfen. So geht der Appell des Gesundheitsamtsleiter an alle Dortmunder*innen: "Alle, die noch ältere Verwandte haben und gerne Oma und Opa besuchen, gucken Sie wirklich, dass Sie geimpft sind und schauen Sie auch, dass sie eine zweite Boosterimpfung haben. Diese Empfehlung ist ganz dringend, denn wir wissen ganz eindeutig, dass der Schutz der Impfung nachlässt. Das gilt für jede Impfung. Wenn wir jünger sind, heißt das nur, dass wir etwas länger von diesem Immunschutz profitieren, aber ein Jahr nach der Boosterimpfung ist der auch schon wieder deutlich zurückgegangen. Wer in der Umgebung Menschen hat, die zu den sogenannten vulnerablen Gruppen gehören, der sollte schauen, dass er sich jetzt auf jeden Fall die zweite Boosterimpfung geben lässt."
Text: Nadja Lucas
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Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.