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Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Jesús González Rebordinos

Call for Papers

Kommunikationsraum Straße

Nachricht vom 28.10.2022

Vom Kirchplatz zur Montagsdemonstration – neue Perspektiven

schwarz-weiß Graphik aus dem Jahre 1848, die einen Straßenredner mit Publikum abbildet

Strassenredner 1848
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Alle Rechte vorbehalten Institut für Zeitungsforschung

Fachtagung des Instituts für Zeitungsforschung
in Kooperation mit der FG Kommunikationsgeschichte der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK), der Juniorprofessur Kommunikations- und Medienwandel am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig und dem Verein zur Förderung der Zeitungsforschung in Dortmund e.V.

Dortmund, 27./28.04.2023

CfP als pdf [pdf, 219 kB]

Mit dem Fokus auf die Straße als Kommunikationsraum – manifest als physischer Ort ebenso wie als Diskursraum, als Zentrum, Forum und Bühne kommunikativer Beziehungen von Individuen und Gruppen – laden wir zu Beiträgen ein, die neue Perspektiven auf den Wandel der Straße als kommunikativer Raum, deren Einordnung und Bewertung als Raum für Öffentlichkeiten und die hierbei verwendeten Zeichen, Symbole, Rituale, Selbst- und Fremdzuschreibungen eröffnen. Welche neuen Impulse können der Erforschung des Kommunikationsraums Straße als Ort sozialer Kommunikation, als Raum für politische Artikulation und Manifestationen, von Dissens und Opposition oder auch als Bühne der Inszenierung von herrschaftlicher und / oder staatlicher Repräsentation verliehen werden? Welche neuen Perspektiven eröffnet die Erforschung des Kommunikationsraums Straße heute auf die bisherigen Konzepte, Deutungen und den Wandel beispielsweise von „symbolischer“ und „öffentlicher“ Kommunikation oder „repräsentativen Öffentlichkeiten“?

Wir rufen dazu auf, bestehende Konzepte zu hinterfragen und neu zu überdenken. Die Straße hat als Ort und als Raum der Kommunikation in den letzten Jahrzehnten – wieder – an Relevanz gewonnen, insbesondere unter politischen Vorzeichen als Diskursraum und Bühne für Gegenöffentlichkeiten jeglicher politischen Ausrichtung. Diese wenden sich gegen herrschende, dominante Öffentlichkeiten und ihre mediale Vermittlung. Was bedeutet das für die Deutung und Interpretation bestehender Konzepte von Öffentlichkeiten? Welche Impulse und neuen Perspektiven können für die Erforschung des Kommunikationsraums Straße und bestehender Öffentlichkeitskonzepte bereitgestellt werden?

Auf der Tagung sollen insbesondere wechselseitige Prozesse fokussiert und neu bewertet werden, beispielsweise im Hinblick darauf, inwieweit sich die Entwicklung und Artikulation von Straßenöffentlichkeiten auf das Selbstverständnis, die Eigenzuschreibungen, Zuordnungen und kommunikationshistorischen Einordnungen anderer Öffentlichkeiten – zum Beispiel medienvermittelter, „repräsentativer Öffentlichkeiten“ oder „Öffentlichkeiten der Macht“ – auswirkten.

Wir laden zu Beiträgen ein, die konzeptionell und / oder am Beispiel historischer Fallstudien die Genese und den Wandel von Straßenöffentlichkeiten neu bewerten bzw. neue Perspektiven auf die Erforschung etablierter Konzepte bieten. Dies kann zum Beispiel die folgenden Konzepte umfassen:

- Straße als Ort „symbolischer Kommunikation“
- Straße als Ort und Raum „repräsentativer Öffentlichkeiten“
- Straße als Ort und Raum von „Öffentlichkeiten der Macht“
- Straße als Ort und Raum sozialer Proteste und politischer Opposition

Welche neuen Perspektiven eröffnen sich auf die Deutung von symbolischer Kommunikation? Wie reagieren Straßenöffentlichkeiten auf Symbole von Herrschaft oder Opposition? Werden Symbole adaptiert, verworfen, umgedeutet, mit anderen Bedeutungen oder anderen Bedeutungsfunktionen versehen? Welche Wechselwirkungen sind zwischen Gegenöffentlichkeiten, Straßenöffentlichkeiten und repräsentativen Öffentlichkeiten zu beobachten? Wie wirken sich die mediale und symbolische Selbst- und Fremddarstellung von Straßenöffentlichkeiten auf die Wahrnehmung und Selbstdarstellung repräsentativer Öffentlichkeiten aus? Wie verändert sich das Verhältnis von Öffentlichkeit und Macht, welche kommunikativen Strategien, Normen, Praktiken, Deutungen, Narrative werden angepasst, umgedeutet oder neu entwickelt in der Auseinandersetzung mit Gegenöffentlichkeiten? Und welche Notwendigkeit zur Anpassung, Deutung oder (Neu)Definition von Zeichen, Symbolen, Ritualen, Praktiken ergeben sich durch neue und alternative Medien und aufgrund des Wechselspiels verschiedener Medien und der Medienrezeptionen von Öffentlichkeiten als Straßenöffentlichkeiten?

Einreichungen
Vorschläge für Vorträge (20 bis 25 Minuten) im Umfang von bis zu 6.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen und Literaturangaben) bitten wir bis zum 5. Dezember 2022 anonymisiert (Titel und Text sowie abtrennbares Deckblatt mit Titel, Name/n, Kontaktdaten) an

zeitungsforschung.dortmund@stadtdo.de zu senden. Ein Zuschuss zu Fahrt- und Übernachtungskosten kann vorbehaltlich der Mittelfreigabe gewährt werden.

Kontakt

PD Dr. Astrid Blome
Institut für Zeitungsforschung
Max‐von‐der‐Grün‐Platz 1‐3
44137 Dortmund
ablome@stadtdo.de
Institut für Zeitungsforschung

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