Unterstützung
Stadt bietet wohnungslosen Drogenabhängigen besondere Notschlafstelle
Es ist eine besondere Notschlafstelle, die die Stadt Dortmund am 2. November in der Cita eröffnet hat. Sie bietet wohnungslosen Drogenabhängigen ein sicheres Dach über dem Kopf und ist zugleich in suchtmittelfreier Rückzugsort mit Ansprechpartner*innen der Drogenhilfe.
Noch bevor die ersten Bewohner*innen in der neuen städtischen Notschlafstelle für wohnungslose Drogenabhänge übernachten, gab es einen Rundgang durch die Einrichtung. Der Leiter des Sozialamtes, Jörg Süshard, und der Leiter der Drogenberatungsstelle DROBS, Wolfram Schulte, erklären die Besonderheiten der Notschlafstelle am Schwanenwall 42. Quelle: YouTube
20 Schlafplätze gibt es in der neuen städtischen Notschlafstelle am Schwanenwall 42. 15 Plätze für Männer, fünf separate Plätze für Frauen werden auf drei Etagen über der Kontakteinrichtung 'Café Flash' angeboten. Sie liegen überwiegend in Zwei- und Dreibett-Zimmern. Die Einrichtung verfügt außerdem über Aufenthaltsraum, Essbereich, Küche, Wasch- und Duschräume, Waschmaschine und Trockner sowie Spinde.

Drogenabhängige Wohnungslose können bis zu drei Monate in der neuen Einrichtung bleiben. Die Unterbringung ist meist in Mehrbettzimmern.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Stadt Dortmund / Roland Gorecki
"Das besondere der Einrichtung ist, dass wohnungslose Drogenabhängige hier bis zu drei Monate bleiben können und ein umfangreiches Unterstützungsangebot bekommen", erklärt Sozialdezernentin Birgit Zoener. Die neue Notschlafstelle sei außerdem ein weiterer Baustein in der Unterstützung für Wohnungslose durch die Stadt. Der Verein Soziales Zentrum e.V. wird die neue Einrichtung im Auftrag der Stadt Dortmund betreiben.
Aufenthaltsdauer maximal 90 Tage
Das Angebot der Notschlafstelle versteht sich sowohl als Teil des Verbundsystems der Wohnungslosen- und Obdachlosenhilfe der Stadt Dortmund als auch des Sucht- und Drogenhilfesystems. Es richtet sich an wohnungslose Menschen ab 18 Jahren, die in Dortmund ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben und illegale Drogen konsumieren oder von ihnen abhängig sind beziehungsweise substituiert werden. Die neue Einrichtung ist ein Rückzugsort aus dem alltäglichen Szeneleben und bietet Kontakte zum Drogenhilfesystem. Die Aufenthaltsdauer ist auf maximal 90 Tage begrenzt.
"Bei uns kann niemand einfach abends klingeln und bekommt ein Bett", erklärt Wolfram Schulte, Einrichtungsleiter Drogenberatungsstelle DROBS im Verein Soziales Zentrum e.V. "Die Anmeldung erfolgt über die Notunterkünfte für Wohnungslose. Nur wer von dort bei uns angemeldet ist, wird in der neuen Notschlafstelle für wohnungslose Drogenabhängige aufgenommen." Ziel sei es, in den 90 Tagen viele Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen und möglicherweise zu erreichen, dass Drogenabhängige bereit zum Entzug sind.
Die Adresse Schwanenwall 42 ist in der Szene bekannt und wurde auch deshalb als Anlaufstelle für wohnungslose Drogenabhängige für die neue Einrichtung gewählt. Im gleichen Gebäude befindet sich bereits die Kontakteinrichtung Café Flash der DROBS Dortmund. Seit über 25 Jahren ist der Standort in der Nachbarschaft als Anlaufstelle für Drogenkonsument*innen etabliert.
Zum Thema
In Dortmund gibt es umfangreiche Hilfs- und Unterstützungsangebote zu Suchterkrankungen. Unter anderem bietet die Drogenberatungsstelle DROBS Dortmund Hilfen an - von der Suchtprävention bis hin zur Therapievermittlung.
Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.