Verkehr
Bahnbündnis setzt sich weiter für Pendler*innen ein - "Das zweite Gleis rückt näher"
"Im Bahnbündnis herrscht Einigkeit", so Oberbürgermeister Thomas Westphal. "Auch wenn Bewegung in die Sache gekommen ist und der Planungsauftrag vergeben wurde, muss jetzt weiter hohes Tempo gemacht werden. Wir werden dabei nicht nachlassen. Denn die Grenze der Belastbarkeit für die Region, die Bahnkunden und Pendler ist bei weitem erreicht."

Das Bahnbündnis vor dem Alten Rathaus in Werne - Hier war man sich am Montag, 30. Januar, einig: "Das zweite Gleis rückt näher".
Das Bündnis - bestehend aus Oberbürgermeister*innen, Landrät*innen, Bürgermeister*innen, IHK Hauptgeschäftsführer*innen und weiteren Vertreter*innen der Region - hatte sich am Montag, 30. Januar, auf Einladung des Werner Bürgermeisters Lothar Christ im Bürgersaal des Alten Rathauses in Werne versammelt, Zwischenbilanz gezogen und einen Forderungskatalog formuliert.
Erste Erfolge lassen sich sehen
Die jüngsten Fortschritte mit Blick auf das jahrzehntelange Anliegen lassen sich sehen: Land und Bund sind sich einig, dass die Planung des 24 km langen Streckenabschnittes zwischen Werne und Münster-Amelsbüren gemeinsam aus einem Guss auf den Weg gebracht werden. Die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium Susanne Henckel verkündete im Dezember in Münster: "Der Planungsauftrag ist raus".
"Mit der Forderung nach einem zukunftsfähigen Ausbau der gesamten Nord-West Schienenmagistrale von Schleswig-Holstein über Hamburg und Bremen bis nach Nordrhein-Westfalen haben wir fundiert dargelegt, welch hohen Stellenwert die Schienenverbindung entlang der Hansalinie hat", so Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber von der IHK zu Dortmund. Wichtig sei: "Beim Ausbau der Schienenachsen im IHK-Bezirk Dortmund, Kreis Unna und Hamm darf es kein 'entweder oder' geben“.
Joachim Brendel ergänzt für die IHK Nord Westfalen: "Die Forderung nach der Zweigleisigkeit hier vor Ort fügt sich nahtlos in unsere Handlungsempfehlungen der Nord-West Schienenmagistrale ein."
Auch die Landräte der Kreise Coesfeld und Unna Christian Schulze Pellengahr und Mario Löhr sind sich der Bedeutung des Schienenausbaus für die gesamte Region bewusst: Das Teilstück Münster-Lünen bilde einen der größten Engpässe im deutschen Schienenfernverkehrsnetz, von den Auswirkungen her sei es nur vergleichbar mit Brückensperrungen im Straßenverkehr wie beispielsweise in Leverkusen oder Lüdenscheid. Die aktuellen Verspätungen und Zugausfälle hätten inzwischen ein unerträgliches Maß erreicht.
Der zweigleisige Ausbau: dringend und überfällig
Der jetzt geplante und in Auftrag gegebene zweigleisige Ausbau wird bereits seit nahezu 40 Jahren gefordert. Er ist Bestandteil im Rahmen der bundesweiten Einführung und Realisation des Deutschlandtaktes. "Erstmalig gibt es mit der Strecke eine Mischfinanzierung für Nah- und Fernverkehr", so der Geschäftsführer vom Nahverkehrsverband NWL, Joachim Künzel. "Und nur mit dem jetzt anvisierten Ausbau kann auch der dringend in der Achse weiter zu verdichtende Nahverkehr zumindest im Ansatz auf das in und von der Region geforderte Niveau gebracht werden. Mit dem Ausbau wird die Grundvoraussetzung geschaffen, endlich sowohl den schnellen RRX Dortmund – Münster auf die Strecke zu bekommen, als auch mit der neuen S-Bahn Münsterland ein dichteres Angebot auf allen Stationen im Umfeld des Oberzentrums Münsters zu implementieren. Und wir bekommen endlich die Planungssicherheit, auch die Bahnstationen barrierefrei auszubauen."
Der nötige Druck bringt das Projekt voran
Gastgeber Lothar Christ zeigte sich zufrieden mit der Wiederaufnahme der Gespräche des regionalen Bahnbündnisses: "Es ist gut, dass es jetzt endlich losgehen soll, aber ohne Druck aus der Region - das hat die Vergangenheit gezeigt - geht es nicht voran. Deshalb fordern wir jetzt, dass die zugesagten Planungen schnellstmöglich durchgeführt und das zweite Gleis anschließend auch unmittelbar gebaut wird. Außerdem brauchen wir auf der gesamten eingleisigen Strecke zwischen Lünen und Münster die Zweigleisigkeit und schließlich müssen alle Planungen und Ausführungsarbeiten von vornherein auf neuestem technischen Stand gedacht und ausgeführt werden.“
Dafür will sich das Bahnbündnis Westfalen auch in der Zukunft stark machen und weiter den direkten Kontakt mit Spitzenvertretern von Bund, Land und Bahn pflegen. Passend dazu hatte kurz vor dem Treffen NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer sein Kommen für das nächste Treffen des Westfälischen Bahnbündnisses zugesagt.
Dieser Beitrag befasst sich mit einem Kooperationsprojekt unter Beteiligung der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.
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