Nachruf
Abschied von Günther Högl-von Achenbach - Ehemaliger Direktor des Stadtarchivs starb mit 75 Jahren
Günther Högl-von Achenbach ist tot. Das Stadtarchiv und die Kulturbetriebe der Stadt Dortmund trauern um den langjährigen Leiter des Archivs, der 2012 in den Ruhestand verabschiedet wurde. Er starb am 14. Dezember im Alter von 75 Jahren in Berlin, wo er seit 2020 lebte.

Während seiner Zeit in Dortmund konzipierte Högl-von Achenbach mehrere Ausstellungen. Die Mahn- und Gedenkstätte "Steinwache" war ihm zudem eine Herzensangelegenheit.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Stadt Dortmund / Stadtarchiv
Am 26. Februar 1947 in Pfarrkirchen in Niederbayern geboren, verlebte Högl-von Achenbach seine Kindheit und Jugend in Rosenheim und legte sein Abitur 1968 am altsprachlichen Zweig des Humanistischen Nymphenburger Gymnasiums ab.
Zunächst studierte er Medizin, verlegte seine Interessen jedoch auf die Geisteswissenschaften und wechselte 1969 zum Studium der Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaften an die Universität München. Seine Schwerpunkte waren die Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, die Geschichte der Arbeiter*innen und der Arbeiterbewegung sowie die bayerische Landesgeschichte.
Nach seinem ersten Staatsexamen 1974 und dem Referendariat an einem Münchener Gymnasium war er am Institut für Neuere Geschichte der Universität München tätig, wo er unter anderem. an seiner Dissertation über das Verhältnis der USPD zu den Gewerkschaften 1916 bis 1922 arbeitete.
Leben und Wirken in Dortmund
1978 kam er als wissenschaftlicher Mitarbeiter ins Stadtarchiv Dortmund. Seine Aufgaben: die Dokumentation der Geschichte des Rates und der Fraktionen seit 1945, Verfolgung und Widerstand in Dortmund während des Faschismus sowie aktuelle kommunalpolitische Dokumentationen.
Im Januar 1981 eröffnete nach seiner Konzeption die Ausstellung "Widerstand und Verfolgung in Dortmund von 1933 – 1945". Sie war zunächst im Stadthaus zu sehen, fand nach positiver Resonanz im In- und Ausland im Museum am Westpark einen vorübergehenden Standort und wurde in neuer Konzeption 1992 in der Mahn- und Gedenkstätte, dem ehemaligen Polizeigefängnis Steinwache, eröffnet. Die Mahn- und Gedenkstätte war von Anfang an sein Herzensprojekt. Bis zum Ausscheiden aus dem Dienst begleitete er deren Arbeit intensiv.
Neben der Zeit des Nationalsozialismus galt Högl-von Achenbachs Interesse den sozialgeschichtlichen, politischen und kulturellen Aspekten der modernen Großstadtwerdung, der Weimarer Republik und der Nachkriegszeit. So konzipierte er 1985 eine große Ausstellung "Dortmund im Wiederaufbau 1945-1960". Auch zur Geschichte der SPD in Dortmund und im Westlichen Westfalen publizierte er einschlägige Texte. Dem Leben und Wirken des ersten frei gewählten Dortmunder Oberbürgermeisters, Fritz Henßler, galt seine besondere Aufmerksamkeit.
Als Geschäftsführer des Historischen Vereins war Günther Högl-von Achenbach langjähriger Herausgeber der "Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark". Er war 1995 maßgeblich an der Neuausrichtung der Zeitschrift "Heimat Dortmund" beteiligt, die seitdem regelmäßig als Themenheft erscheint.
Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.
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