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Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Jesús González Rebordinos

Solidarität

Stadt Dortmund leistet humanitäre Hilfe für die Türkei, Syrien und die Ukraine

Nachricht vom 07.03.2023

Die Erdbebenkatastrophe in der syrisch-türkischen Grenzregion im Februar 2023 zählt zu den schlimmsten Naturkatastrophen der letzten hundert Jahre. Nicht nur deshalb versucht die Stadtverwaltung Dortmund, mit Hilfsgütern vor Ort zu helfen.

Die Stadt organisiert mehrere Hilfslieferungen für Menschen in der Türkei, Syrien und der Ukraine. Was genau in die Krisengebiete geschickt wird und wie die internationale Zusammenarbeit aussieht, erklärt OB Westphal im Interview. Quelle: YouTube

Dortmund hat sowohl zur Türkei als auch zu Syrien sehr enge Verbindungen - durch eine Städte- und Projektpartnerschaft mit Trabzon und einem Istanbuler Stadtteil sowie durch die große Zahl der Menschen mit türkischer sowie syrischer Staatsangehörigkeit in Dortmund.

Viele von ihnen haben in den betroffenen Regionen sehr enge verwandtschaftliche Verbindungen und sind somit direkt von der Erdbebenkatastrophe betroffen. Eine Vielzahl unterschiedlicher Migrant*innen-Organisationen, Religionsgemeinschaften, Vereine, Hilfsorganisationen, Verbände und Ehrenamtliche sammeln Sach- und Geldspenden, organisieren Transporte in die Gebiete, tauschen Unterstützungsmöglichkeiten aus oder stellen notwendige Informationen zur Verfügung. Durch die beabsichtigten Hilfeleistungen solidarisiert sich die Stadt Dortmund mit ihren betroffenen Einwohner*innen und wird unterstützend tätig.

Auch die Ukraine bleibt im Fokus

Zudem besteht auch mehr als ein Jahr nach Beginn des Angriffskriegs Russlands in der Ukraine weiterhin Unterstützungsbedarf. Die Stadt Schytomyr, mit der die Stadt Dortmund per Ratsbeschluss am 9. Februar 2023 eine Solidaritätspartnerschaft eingegangen ist, soll in Form von humanitärer Hilfe auch weiterhin in der aktuellen Notsituation unterstützt werden.

Hilfe kommt z.B. über die Feuerwehr

Der Verwaltungsvorstand der Stadt Dortmund beriet in seiner Sitzung am Dienstag, 7. März, über verschiedene Möglichkeiten für Hilfslieferungen. Innerhalb der Stadtverwaltung wurden die Bestände an Hilfsgütern und Fahrzeugen der Feuerwehr, des Liegenschafts- und des Sozialamtes sowie dem Beschaffungszentrum geprüft und jene Güter identifiziert, welche entweder keinem akuten Zweck mehr dienen oder gar nicht mehr benötigt werden.

Die Hilfsgüter umfassen u.a. Drehleiterkorbfahrzeuge der Feuerwehr, weitere Fahrzeuge des kommunalen Fuhrparks, humanitäre Güter wie z.B. Betten, Matratzen und Zeltheizungen sowie medizinisches Material wie Handschuhe und Desinfektionsmittel. Die Hilfslieferungen in die Türkei, Syrien und Ukraine sollen möglichst bedarfsgerecht und umgehend erfolgen.

Oberbürgermeister Thomas Westphal erläuterte am Dienstag: "In den einzelnen Fachbereichen werden nun die Bestände aufgefüllt - damit wir hier in Dortmund Einsätze leisten und helfen können. Und zugleich weiter vor Ort in den Krisen- und Kriegsgebieten helfen können." Als Beispiel nannte er Geräte zur tragbaren Stromerzeugung: "Unsere Energieversorgung ist krisensicher, für unsere eigene Sicherheit ist alles Nötige beschafft worden." Damit könne nun weiterverfahren werden.

Eine erste Hilfslieferung nach Syrien in Zusammenarbeit mit Grenzenlose Wärme e.V. und Train of Hope e.V. machte sich bereits in Kalenderwoche sieben auf den Weg. Diese beinhaltete neben zwei Stromerzeugern eine städtische Spende von Schlafsäcken, Kissen, Handtüchern und Betten.

Bisherige und geplante Hilfslieferungen

Zielort Hilfsgüter Partner*innen Status
Türkei (1000) Betten
(300) Kopfkissen
EU-Kommission über EU Civil Protection Mechanism Vorbereitung zum Transport
Türkei (500) Betten
(500) Matratzen
Das Forum Jugend e.V. (Dortmund),
Verein Grenzenlose Wärme e.V. (Dortmund)
Vorbereitung zum Transport
Türkei (2) Drehleiterkorbfahrzeuge der Feuerwehr Das Forum Jugend e.V. (Dortmund),
Verein Grenzenlose Wärme e.V. (Dortmund)
Vorbereitung zum Transport
Syrien (330) Schlafsäcke
(300) Kopfkissen
(1200) Handtücher
(20) Klappbetten
(2) tragbare Stromerzeuger
Netzwerk Ziviler Krisenstab u.a. mit Verein Grenzenlose Wärme e.V. (Dortmund),
Liebe im Karton (Würzburg), Human Aid Collective (Chemnitz)
versendet in KW 7
Syrien (2) Drehleiterkorbfahrzeuge der Feuerwehr Verein Grenzenlose Wärme e.V., (Dortmund)
Verein Freie Deutsch-Syrische Gesellschaft e.V. (Hamburg)
Vorbereitung zum Transport
Ukraine (2) Drehleiterkorbfahrzeuge der Feuerwehr Stadtverwaltungen Chelm und Schytomyr Transport zur Übergabe in Chelm/Polen an Schytomyr in KW 11

Insgesamt stehen sechs Drehleiterfahrzeuge der Feuerwehr als Spende zur Verfügung, je zwei dieser Fahrzeuge sollen in die Türkei, nach Syrien und in die Ukraine transportiert werden.

Des Weiteren wurde eine gemeinsame Bedarfsliste von Grenzenlose Wärme e.V., den Hilfsorganisationen türkischer und syrischer Halbmond, Das Forum Jugend Hilft e.V. Dortmund sowie Alevitische Gemeinde Dortmund erstellt, die die Stadtverwaltung mit Blick auf vorhandene Bestände prüft sowie weitere Spendenmöglichkeiten eruiert.

Außerdem wird geprüft, ob zur Unterstützung des Vereins Grenzenlose Wärme e.V. für die Organisation und Verwaltung von Spenden eine Lagerhalle angemietet werden kann.

Koordiniert werden diese Hilfsleistungen über das Büro für Internationale Beziehungen der Stadt Dortmund. Der Rat der Stadt Dortmund wird in seiner Sitzung am 23. März über die humanitäre Hilfe der Stadtverwaltung beteiligt.

Zum Thema

Die Zahl der durch das Erdbeben getöteten Menschen in der Türkei und in Syrien liegt heute bei mehr als 50.000. Unzählige Gebäude sind eingestürzt, so dass die Menge an Schutt und Geröll laut UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) beispiellos ist.

Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.