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Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Jesús González Rebordinos

Umwelt

Moose melden, Artenvielfalt dokumentieren: Dortmunder*innen sollen am "Bioblitz" teilnehmen

Nachricht vom 17.03.2023

Beim "Bioblitz 2023", dem Wettbewerb zur Artenvielfalt, geht es in diesem Monat um Moose: Alle Naturinteressierte sind aufgerufen, Ausschau zu halten, ihre Funde bei Observation.org bzw. über die App ObsIdentify zu melden - und so ihrer Stadt zu einer möglichst langen Artenliste zu verhelfen.

Graues Zackenmützenmoos (Racomitrium canescens), eine seltene Art, die an kargen Standorten wie etwa auf alten Kiesdächern vorkommt.

Graues Zackenmützenmoos (Racomitrium canescens), eine seltene Art, die an kargen Standorten wie etwa auf alten Kiesdächern vorkommt.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Jan Ole Kriegs

Initiator*innen sind das LWL-Museum für Naturkunde in Münster sowie das Naturmuseum Dortmund und die Biologische Station Kreis Unna | Dortmund.

Auch wenn sich manche Moos-Funde nur mikroskopisch sicher bestimmen lassen, kann man einige Arten mit der zu Observation.org gehörenden App "ObsIdentify" bestimmen und darüber melden. Alle Beobachtungen werden anschließend von Fachleuten geprüft.

Moose können zwar das ganze Jahr beobachtet werden, aber sie leuchten derzeit mit ihrem satten Grün vor den noch kahlen Bäumen, so dass sie gut zu finden sind. "ObsIdentify hat uns schon ein paar neue Fundpunkte bei einigen sehr seltenen Moosarten eingebracht. So konnten inzwischen verschiedene Zackenmützenmoose in Münster gefunden werden, die alle auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen", sagt Dr. Carsten Schmidt. Der Biologe und Moos-Experte prüft und validiert Beobachtungen auf Observation.org.

16.000 bekannte Arten von Moosen

Moose sind in der Regel klein und wachsen relativ langsam. Sie sind im Vergleich zu den Höheren Pflanzen konkurrenzschwach. Daher wachsen sie an besonderen Standorten wie Felsen, an Bäumen, im Wald, in Mooren, aber auch in Grünflächen. Torfmoose zum Beispiel findet man in nährstoffarmen, sauren Habitaten wie Hochmooren.

Es gibt weltweit etwa 16.000 bekannte Arten von Moosen. Dort, wo Moose häufig sind, haben sie eine wichtige ökologische Rolle im Nährstoffkreislauf, da sie die Nährstoffe aus der Atmosphäre in den Boden einbringen. Einige Moose wie z.B. die Torfmoose haben es aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraums nicht einfach.

"Jede und jeder kann auch ohne Vorkenntnisse helfen, Erkenntnisse über die bedrohte Artenvielfalt in Deutschland zu gewinnen. Die gemeldeten Daten Observation.org stehen zur Erstellung Roter Listen der gefährdeten Arten oder auch für die Naturschutzarbeit vor Ort zur Verfügung. Sie fließen aber auch in internationale Auswertungen ein", sagt Dr. Jan Ole Kriegs vom LWL-Museum für Naturkunde.

Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.