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Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Jesús González Rebordinos

Engagement

Dortmund plant Gipfeltreffen mit anderen Städten gegen Antisemitismus

Nachricht vom 10.05.2023

"Mayors Summit Against Antisemitism", also Oberbürgermeister*innen gegen Antisemitismus, heißt das Treffen, das Dortmund Ende 2023 plant. Der Verwaltungsvorstand wird dem Rat der Stadt die Ausrichtung empfehlen. Der Rat wird in seiner Juni-Sitzung darüber entscheiden.

Zuletzt gab es das Spitzentreffen gegen Antisemitismus in Athen. Warum fiel die Wahl jetzt auf Dortmund? Wie engagiert sich die Stadt gegen Antisemitismus? Der Sonderbeauftragte für Vielfalt, Toleranz und Demokratie, Manfred Kossack, im Interview. Quelle: YouTube

Das Spitzentreffen "Mayors Summit Against Antisemitism" findet seit 2021 mit Oberbürgermeister*innen aus ganz Europa und Nordamerika statt. Beim Gipfel im Jahr 2022 in Athenkamen 80 Stadtspitzen sowie 70 weitere Repräsentant*innen zusammen. Das Treffen 2023 findet vom 29. November bis 1. Dezember in Kooperation mit dem Combat Antisemitism Movement (CAM) und dem Center for Jewish Impact statt.

Standort Dortmund als erste Wahl

VV Mayors Antisemistism

Rabbiner Avigdor Moshe Nosikov, Oberbürgermeister Thomas Westphal, Geschäftsführer CAM Sacha Roytman Dratwa und Übersetzerin bei der Vorstellung der Pläne für das Gipfeltreffen.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Stadt Dortmund / Eleni Arapidis

In Dortmund setzen sich Stadtverwaltung und die gesamte Stadtgesellschaft seit langem für eine konsequente Auseinandersetzung mit Antisemitismus sowie die Förderung jüdischen Lebens ein. Der internationale Austausch zwischen den Oberbürgermeister*innen soll dazu beitragen, den Bedarfen der Betroffenen Rechnung zu tragen und Best Practice-Beispiele für globale Strategien zu veranschaulichen.
Die Wahrnehmung von Antisemitismus unterscheidet sich international, je nach Sozialisation und Umgang mit der eigenen Geschichte, und ist auch von eigenen Stereotypen und Kontakten geprägt. Öffentliche Förderprogramme bilden diese Prägung ab und orientieren sich nur teilweise an den tatsächlichen Bedürfnissen der von Antisemitismus Betroffenen.

Doch nicht nur deswegen sieht Sacha Roytman Dratwa, Geschäftsführer der CAM, Dortmund als besten Platz für diese Veranstaltung: "Hier gibt es einer über tausendjährige jüdische Geschichte und das jüdische Leben wird in Dortmund immer noch zelebriert – andere Städte können von Dortmund lernen", lobte er bei der Presskonferenz des Verwaltungsvorstands, am Dienstag, den 9. Mai.

Die jüdische Community freut sich

Zum "Mayors Summits Against Antisemitism“ eingeladen werden neben den Oberbürgermeister*innen auch Vertreter*innen der Europäischen Kommission und der Bundesregierung, Antisemitismusbeauftragte des Bundes und der Länder sowie die Landesregierung.
Die jüdische Gemeinde Dortmund begrüßt die Durchführung des Gipfeltreffens gegen Antisemitismus 2023 in Dortmund und wird sich am Programm beteiligen. Der Rabbiner der Stadt Dortmund Avigdor Moshe Nosikov beteuert: "Es ist eine große Ehre für uns diese Event in Dortmund zu haben.“ Er sieht in der Veranstaltung eine große Chance. Das "Mayors Summit Against Antisemitism" sei eine gute Gelegenheit um Toleranz zu fördern und um Gleichheit auf allen Ebene herzustellen.

Die Stadt setzt auf Engagement

Bereits im Jahr 2019 hatte der Rat der Stadt die "Grundsatzerklärung zur Bekämpfung von Antisemitismus" beschlossen. Um diesem Beschluss Rechnung zu tragen, engagiert sich die Stadt Dortmund im "Netzwerk zur Bekämpfung von Antisemitismus", pflegt enge Kontakte zur jüdischen Gemeinde Groß-Dortmund, fördert und initiiert Präventionsmaßnahmen, richtet Gedenkveranstaltungen aus und hat in Kooperation mit vielen weiteren Akteuren einen bundesweiten Fachtag im Themenfeld durchgeführt.

"Wir sind stolz, dass wir Teil dieser Gemeinschaft von internationalen Städten gegen Antisemitismus sind", so Oberbürgermeister Westphal bei der Ankündigung des Gipfeltreffens, "wir setzen jetzt auf gute Zusammenarbeit."

Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.