50 Dortmunder sitzen an Tischen im Schloss Bodelschwingh.

Projekt "nordwärts"

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Fachbereich Marketing + Kommunikation / Gaye Suse Kromer

Nordwärts - Zum Bürgercafé ins Schloß Bodelschwingh

Zwischen Ahnengemälden im Roten Salon des Wasserschlosses Bodelschwingh empfingen Mireta Freifrau und Felix Freiherr zu Knyphausen die Gäste des dritten Nordwärts-Bürgercafés.

Die Koordinierungsstelle „Nordwärts“ hatte Bürgerinnen und Bürger zum Meinungsaustausch am Mittwoch (5. Oktober) in das feudale Anwesen geladen. Das Projekt „Nordwärts“ soll - mithilfe eines breit angelegten Beteiligungsverfahrens - die Stärken der nördlichen Stadtbezirke Dortmunds herausheben und vorhandene Ressourcen und Entwicklungspotenziale intensiver nutzen.

Wasserschloss

Wasserschloss Bodelschwingh
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Attraktion Wasserschloss

Ein Jahr ist seit der Auftaktveranstaltung vergangen, erste Maßnahmen und Projekte sind angelaufen. Nun hatten rund 55 Teilnehmende die Gelegenheit, sich über den Sachstand und die Fortschritte im Stadtbezirk Mengede und insbesondere im Stadtteil Bodelschwingh zu informieren. Dabei kam der besonderen Location eine besondere Rolle zu, wie der stellvertretende Bezirksbürgermeister Gerd Kuck in seiner Begrüßung feststellte: „Das Schloss ist die größte und repräsentativste Anlage im Dortmunder Stadtgebiet. Damit kann Mengede mit den südlichen und mittleren Stadteilen konkurrieren.“

Harriet Ellwein, Koordinierungsstelle Nordwärts und Organisatorin des Nachmittags, bedankte sich bei den Hausherren, Baronin und Baron zu Knyphausen: „Dass wir heute zu Gast sein dürfen, ist uns eine besondere Ehre.“ Felix Freiherr von Knyphausen machte deutlich, welche Herausforderungen mit der Verwaltung und der Pflege des Anwesens einhergehen.

Nordwärts - ein verrücktes Projekt

Zum Auftakt des Nachmittags und der sich anschließenden Arbeitsrunde erläuterte Ellwein den Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch einmal das Ziel des „verrückten Projektes, das es so in keiner anderen deutschen Stadt gibt.“ Es sei ein Strukturwandelkonzept für die Hälfte der Stadt, so Ellwein. „Der Norden muss sich nicht verstecken, aber wir merken, dass er nicht immer so bekannt ist.“ Eine Grundphilosophie von Nordwärts sei: Es würde nicht gemeckert, sondern es ginge darum, mit Kreativität neue Ideen und Projekte zu entwickeln. „Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern etwas zurückgeben“, betonte die Organisatorin.

Bilderstrecke: Nordwärts: Zum Bürgercafé ins Schloß Bodelschwingh

Zu sehen ist ein Gruppenfoto vor dem Nordwärts Aufsteller von Gerd Kuck, Harriet Ellwein, Felix zu Knyphausen, Mireta zu Knyphausen und Silke Kleinjohann. 6 Bilder
V.l.: Gerd Kuck, Harriet Ellwein, Felix zu Knyphausen, Mireta zu Knyphausen und Silke Kleinjohann
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Fachbereich Marketing + Kommunikation / Gaye Suse Kromer

Ellwein stellte den Gästen eine Reihe von Projekten vor, die im Stadtbezirk Mengede bereits angelaufen sind oder sich kurz vor der Umsetzung befinden - und die Basis für die weitere Diskussion des Bürgercafés bieten sollten. So ist der Projektvorschlag „Smarte Landschaftsroute“ in engem Zusammenhang mit den entwickelten Nordwärts-Touren „Schlösser und Adelssitze“, „Garten- und Landschaftsroute“ sowie „Industriekultur“ zu sehen.

50 Dortmunder sitzen an Tischen im Schloss Bodelschwingh.

Über 50 Dortmunder nahmen am Treffen teil
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Fachbereich Marketing + Kommunikation / Gaye Suse Kromer

Diese Nordwärts-Angebote sollen künftig nicht nebeneinander stehen, sondern durch ein kompaktes Servicepaket verbunden und entsprechend vermarktet werden.
Weitere Projektideen betrafen die zeitgemäße Umgestaltung des Mengeder Volksgartens zu einem Natur-Bürgerpark und die Errichtung eines Kinderrechtepfades mit mehreren Stationen in Dortmund-Nette unter Beteiligung verschiedener Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit.

MINT-Scouts aus Mengede

Eine weiteres Konzept skizzierte Wenke Völkmann-Gröne, Geschäftsführerin der Mengeder Maschinenfabrik Völkmann GmbH, bei dem sich das Unternehmen als Projektpartner gemeinsam mit dem Schülerforschungszentrum KITZ.do engagiert: Dem Projekt „MINT Scouts“ liegt die Idee zugrunde, interessierte Schülerinnen und Schüler zu befähigen, die Betreuung von Vor- und Grundschulkindern zu übernehmen und altersgerecht naturwissenschaftliche oder technische Experimente durchzuführen. „Mit diesem Projekt soll eine flächendeckende MINT-Förderung an allen Dortmunder Grundschulen angestrebt werden“, so Nordwärts-Kurtatoriumsmitglied Völkmann-Gröne.

Schlossführung mit Fackelgang und Krimidinner

Im zweiten Teil des Nachmittags stand die einstündige Arbeit an drei Thementischen auf dem Programm. So konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Ideen dazu erarbeiten, wie sie sich das Schloss Bodelschwingh und den dazugehörigen Park im Jahr 2025 vorstellen. Hier entwickelten sie gemeinsam mit Tischpatin Silke Kleinjohann, Mitglied im „Nordwärts“- Kuratorium und tätig in der Verwaltung des Schlosses, Pläne, wie sie gerne das Anwesen mit Leben füllen würden.

Eine Ideensammlung an einer Pinnwand.

Reichlich Ideen kamen im Bürgercafé zusammen
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Fachbereich Marketing + Kommunikation / Gaye Suse Kromer

Die Ideen reichten von Schlossführungen mit Fackelgang, Ruderbootfahrten, Streetfood-Veranstaltungen über Lesecafés und Krimidinner bis hin zu Weinproben und antikem Trödelmarkt. Schlossherr zu Knyphausen fand die Ideen „wahnsinnig interessant“, gab aber zu bedenken, dass viele der Vorschläge schon in der engeren Überlegung, aber nicht umzusetzen gewesen seien. „Mir zeigt das“, so zu Knyphausen, „welch großes Interesse an dem Haus besteht.“

Mengedes schöne Seiten besser vermarkten

Ein zweiter Thementisch beschäftigte sich mit der weiteren Umgebung des Schlosses. Auch hier waren die Gäste aufgefordert, Ihre Visionen und neue Projekt zu formulieren. Die Vorschläge, die die Gäste zusammengetragen hatten, reichten von einem Kindertechnologiezentrum im Malakowturm auf Zeche Westhausen, der Wohn- und Flächenerweiterung zwischen Schloss und Richterstraße, dem Wunsch nach einem besseren Leerstandsmanagement von Ladenlokalen und der Aufwertung von Fachwerkhäusern im Ortskern. Konkret gab es die Idee, eine Niederlassung von DortmundTourismus in einem leeren Ladenlokal unterzubringen, um die schönen Seiten des Stadtbezirks besser zu vermarkten.

Der Landschaftsraum Mengede war Inhalt des dritten Tisches und sollte den Handlungsbedarf ermitteln an Orten wie etwa dem Naturdenkmal Waltroper Straße, dem „Mengeder Meer“ oder den Landschaftspfaden. Bemängelt wurde vor allem, dass die Attraktionen viel zu wenig bekannt seien. Übereinstimmend war der Wunsch nach einem Landschaftsraum mit einem Wegeleit- und Informationssystem (ähnlich einem Reiseführer), das einem Erläuterungen zu den einzelnen Anziehungspunkten gibt.

Anja Kador