Windkraftanlage

Energieberatung im dlze

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Altbau

Schon seit Anfang der 90er Jahre engagiert sich die Stadt Dortmund verstärkt im Klimaschutz. Energieeinsparung und Altbaumodernisierung sind zentrale Themen, da hier große Energieeinsparpotentiale liegen. Von den insgesamt 4 Millionen Tonnen emittierten CO2 in Dortmund im Jahr 2008, entfallen allein auf den Wärme- und Warmwasserbedarf in Wohngebäuden ca. 1 Million Tonnen. Bei vielen älteren Häusern sind die Verluste an Wärme und Energie enorm. Bis zu drei Viertel der Kosten können aber durch optimale Maßnahmen eingespart werden.

Zu einem umfassenden Gesamtpaket gehören: Dämmung der Gebäudehülle, Fensteraustausch, die Installation einer Lüftungsanlage, eine zukunftsweisende Heizungsanlage sowie verbesserte Heizungstechnik. Aber auch einzelne Maßnahmen helfen den Energieverbrauch zu senken.

Informationen der Stadt Dortmund zu den Themen sind:

Klimaschutztipps

Das Umweltamt gibt Tipps zu geringinvestiven Maßnahmen, die die Energieeffizienz in Haushalten verbessern und Kosten sparen helfen.

Klimaschutztipp 6

Hydraulischer Abgleich

Werden Heizkörper, die weiter von der Heizung entfernt sind, nicht warm, ist die Ursache in der Regel ein fehlender hydraulischer Abgleich. „Ursache sind unterschiedliche Widerstände im Wasserkreislauf der Heizung. Der Heizkörper, der am wenigsten weit entfernt ist, weist den geringsten Widerstand auf und erhält am meisten Wärme. Andersherum hat der am weitesten entfernte Heizkörper den größten Widerstand und wird am schlechtesten versorgt. Dies führt oft dazu, dass der Nutzer die Vorlauftemperatur der Heizung erhöht. Zwar wird dann auch der entfernt liegende Heizkörper warm, allerdings ist das eigentliche Problem nicht gelöst, zudem arbeitet die Heizung höchst ineffizient“, erklärt dlze-Energieberater Joachim Müller. Helfen kann ein hydraulischer Abgleich durch eine Fachfirma. Dabei wird die Widerstandseinstellung an den Heizkörperthermostaten angepasst. Die Widerstandseinstellung gibt vor, wieviel heißes Wasser am Heizkörper ankommen muss, damit er die passende Wärmeleistung erbringt. Vereinfacht gesagt wird der günstige gelegene Heizkörper abgeregelt, der ungünstig gelegene erhält freien Durchlauf“, erläutert Joachim Müller. Im Bestfall werden nach einem hydraulischen Abgleich alle Heizkörper gleichmäßig warm. „Bei älteren Thermostaten kann es sein, dass die Widerstandstandeinstellung nicht vorhanden ist“, schränkt Joachim Müller ein. In diesem Fall ist ein Austausch der alten Thermostate notwendig. Die Stiftung Warentest hat ermittelt, dass ein hydraulischer Abgleich zehn Prozent an Heizkosten sparen kann.

Hydraulischer Abgleich: Das große Infoportal

Klimaschutztipp 5

Programmierbare Heizungsthermostate

Gegenüber herkömmlichen Heizungsthermostaten können programmierbare Thermostate Heizkosten sparen helfen und zugleich den Komfort erhöhen. "Programmierbare Thermostate sind ein einfacher Weg, in jedem Raum die Wärme zeit- und temperaturgeführt zu regeln. Mit ihnen lassen sich die Raumtemperaturen je nach individueller Nutzung zeitlich variieren", weiß dlze-Energieberater Joachim Müller. So lässt sich mit den Thermostaten die Temperatur zum Beispiel automatisch herunterfahren, wenn ein Raum etwa zu bestimmten Tageszeiten nicht genutzt wird. Richtig eingestellt, sorgen die programmierbaren Thermostate auch dafür, dass die Temperatur vor der Rückkehr der Bewohner automatisch angehoben wird. Es sind Produkte am Markt, die sich mit Smartphone und PC koppeln und auf diese Weise aus der Ferne programmieren und steuern lassen. "Für das Anbringen eines programmierbaren Thermostats sind nur wenige Handgriffe nötig", sagt Joachim Müller. Sinnvoll können programmierbare Thermostate dort sein, wo es ansonsten keine andere Möglichkeit gibt, die Raumtemperatur automatisch zu regeln.

Thermostate richtig einstellen und bedienen

Klimaschutztipp 4

Sommerlicher Wärmeschutz

Während wir im Winter die Sonnenwärme gerne in den eigenen vier Wänden haben, wollen wir im Sommer möglichst nicht zu viel davon im Haus oder in der Wohnung. Vor allem in Dachwohnungen kann sich die Wärme unangenehm stauen. „Um sich eine Klimaanlage zu sparen, die Strom verbraucht und gewartet werden muss, gilt es, Fensterflächen von außen zu beschatten und tagsüber möglichst Fenster und Türen geschlossen zu halten“, rät dlze-Energieberater Joachim Müller. Für das Beschatten bieten sich zum Beispiel Rollos, Markisen oder auch Fensterläden an, aber auch Sonnenschutzfolien können ihren Beitrag leisten. Die kühleren Abend- und Nachtstunden sollten zum Lüften der Wohnung oder des Hauses genutzt werden.

Hitzeschutz und Folgen des Klimawandels: das Infoportal

Klimaschutztipp 3

Nachträgliche Dachdämmung

Während eine Dachdämmung auf den Sparren das Neueindecken des Dachs erfordert, lässt sich eine Zwischensparrendämmung von innen bewerkstelligen, ohne das Dach neu eindecken zu müssen. Dies ist weit günstiger, gegebenenfalls lässt es sich sogar als Do-it-yourself-Maßnahme durchführen.

Dann jedoch ist spezielles Know-how gefragt. „Grundsätzlich kann eine Zwischensparrendämmung nur so dick sein wie die Sparren stark sind. Um aber den gesetzlich geforderten Wärmedurchgangskoeffizienten zu erreichen, muss das Dämmmaterial eine bestimmte Dicke haben. Ist das Dämmmaterial dicker als die Sparren, ist eine Aufdoppelung nötig, sprich die Sparren müssen mit passenden Kanthölzern verstärkt werden“, erklärt dlze-Energieberater Joachim Müller. Ein wichtiger Punkt: „Es muss eine Dampfdiffusionssperre angebracht werden. Diese spezielle Folie schützt die Dämmung vor Feuchtigkeit aus dem Innenraum. Die Dampfdiffusionssperre muss in jedem Fall fachmännisch installiert werden, sonst drohen Feuchteschäden“, so Müller. Gleichzeitig muss auf der Außenseite zwischen Dach und Dämmung eine dampfdiffusionsoffene Folie angebracht werden. Sie sorgt dafür, dass Feuchtigkeit aus der Dämmschicht nach außen entweichen kann.

Weitere Informationen zur Gebäudedämmung http://www.energieagentur.nrw/

Klimaschutztipp 2

Dämmung in Heizungsnischen

Dämmung reduziert Wärmeverlust in Heizungsnischen
In Altbauten sind Heizkörper häufig in Mauernischen untergebracht. Dadurch sind im Bereich der Nischen die Außenwände dünner, und der Raum verliert an Wärme und Komfort. "Oft ist es möglich, den Wärmeverlust in Heizungsnischen durch eine Dämmung zu reduzieren, so Heizkosten zu sparen und den Komfort zu erhöhen", erläutert dlze-Energieberater Joachim Müller. Eine leichte Verbesserung lässt sich mit Dämmmaterialien erzielen, die hinter der Heizung angebracht werden. "Solch eine Innendämmung sollte nicht ohne Beratung ausgeführt werden, denn zwischen Wand und Dämmung kann Tauwasser entstehen, was dann zu Schimmelbildung führen kann", warnt Joachim Müller. Grundlegend ist, die Luftzirkulation und Wärmestrahlung von Heizkörpern in Nischen nicht durch Vorhänge oder Sitzmöbel zu beeinträchtigen.

Klimaschutztipp 1

Die hocheffiziente Heizungspumpe

Alte Heizungspumpen sind überwiegend ungeregelt. Das bedeutet, dass sie in der Heizperiode mit voller Pumpenleistung laufen.

"Es wird jedoch nicht immer die volle Wärmeleistung der Heizung abgefragt, denn auch im Winter ist es mal kälter, mal milder. Entsprechend muss die Heizungspumpe nicht durchgehend mit voller Leistung laufen. Hocheffizienzpumpen erkennen den Wärmebedarf und passen ihre Leistung automatisch an", erläutert dlze-Energieberater Joachim Müller.
In der Folge läuft die Heizungspumpe oft nur mit einem Teil der Leistung, denn sie passt sich dem jeweiligen Wärmebedarf an. Allein das spart viel Strom und somit Kosten. Außerdem verfügen Hocheffizienzpumpen über einen speziellen, stromsparenden Antrieb. Einige neuere hocheffiziente Heizungspumpen lassen sich per PC oder Smartphone einstellen und kontrollieren.

Der Tausch einer alten Heizungspumpe gegen eine neue Hocheffizienzpumpe wird zudem staatlich gefördert.

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