Wie schütze ich mich?
Überflutungsschutz bei Rückstau
Die Stadt Dortmund betreibt für ihre Bürger*innen ein leistungsfähiges Kanalnetz. Öffentliche Kanalnetze können aus wirtschaftlichen und technischen Gründen aber nicht darauf ausgelegt werden, jeden Starkregen sofort abzuleiten. Daher kommt es bei außergewöhnlichen Starkregenereignissen zur kurzfristigen Ansammlung von Abwasser in die Anschlusskanäle (sog. "Rückstau").
Unabhängig vom Wetter kann Rückstau aber auch entstehen, wenn der Abfluss im öffentlichen Kanal oder in der privaten Leitung durch Verstopfung gestört ist. Wenn die Leitungen die Wassermengen nicht mehr aufnehmen können, entsteht aus dem Rückstau ein Überflutung, d. h. Abwasser tritt z. B. im Keller aus Toiletten, Waschbecken und/oder Bodenabläufen aus.
Neben der Verschmutzung können auch Schäden an Einrichtung und Gebäude die Folge sein oder Gesundheitsrisiken durch Abwasserkeime entstehen. Durch elektrische Kontakte in Heizungsanlagen oder tiefliegenden Steckdosen kann darüber hinaus das Wasser unter Strom gesetzt werden.
Um einen Rückstau zu vermeiden und die genannten Risiken zu senken, gibt es verschiedene technische Möglichkeiten.
Rückstauverschlüsse
In einfachen Fällen kann bereits ein Rückstauverschluss helfen: Abwasser kann in der Strömungsrichtung ablaufen, aber der Rückweg entgegen der Fließrichtung wird abgesperrt. Wenn ein Rückstauverschluss eingebaut wird, kann während des Rückstaus kein Abwasser in den Kanal eingeleitet werden, d. h., dass beispielsweise die Toilette nicht genutzt werden kann. Rückstauverschlüsse sind verhältnismäßig leicht in ein bestehendes System einzubauen.
Abwasserhebeanlagen
Eine weitere sichere Variante ist der Einbau einer Abwasserhebeanlage: Dabei wird das häusliche Schmutzwasser über die Rückstauebene hinaus hochgepumpt und fließt von dort weiter in den öffentlichen Kanal. Beim Einbau einer Hebeanlage ist die Entsorgung auch während des Kanaleinstaus möglich, so dass die Toilettennutzung immer möglich ist. Anschaffungs- und Betriebskosten von Abwasserhebeanlagen liegen höher als bei Rückstauverschlüssen. Außerdem ist ein entsprechender Platzbedarf für den Einbau zu berücksichtigen.
Mit einer regelmäßigen Wartung der Anlagen zur Rückstausicherung wird ihre Funktionsfähigkeit sichergestellt.
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