Radfahren in Dortmund

1992 wurde vom Rat der Stadt Dortmund die Fortschreibung des 1. Radverkehrskonzeptes aus dem Jahr 1981 beschlossen. Der Radverkehrsplan sah vor, zu den 325 km vorhandenen Radwegen weitere 150 km hinzuzubauen und war Grundlage für die Aus-bauprogramme in den 90er Jahren. Zehn Jahre später wurde das Maßnahmeprogramm "Radverkehr in Dortmund, 5 – Jahresplan" vom Rat verabschiedet. Hierbei wurde im Wesentlichen an der Schließung noch offener Lücken im Alltagsradwegenetz gearbeitet. Bei der Verabschiedung des Masterplans Mobilität im Mai 2004, in dem das Radverkehrskonzept der Stadt Dortmund grundlegend überarbeitet wurde, machte der Rat der Stadt Dortmund noch einmal deutlich, dass der Radverkehr auch künftig eine besondere Rolle spielen soll.
So entstand in Dortmund in den vergangenen 20 Jahren durch fortlaufende Verbesserung der Infrastruktur ein mittlerweile fast flächendeckendes Radverkehrsnetz. Dieses Netz gliedert sich auf in Hauptrouten, Nebenrouten und Freizeitrouten und hat eine Gesamtlänge von 645 Kilometern. Diese setzen sich zusammen aus gemeinsamen Geh- und Radwegen, getrennten Radwegen, selbstständigen Radwegen, Radfahrer frei, nicht benutzungspflichtigen Radwegen sowie Radfahrstreifen, Schutzstreifen und Fahrradstraßen.
Neben dem Ausbau des Radverkehrsnetzes wird durch kontinuierliche Verbesserungsmaßnahmen in vielen unterschiedlichen Bereichen in Dortmund seither an einem positiven Fahrradklima gearbeitet. Hier einige Beispiele:
Seit 1998 kümmert sich der Fahrradbeauftragte der Stadt Dortmund um alle Belange rund um den Radverkehr. Er wird bei allen radverkehrsrelevanten Planungen einbezogen. Der Fahrradbeauftragte kann direkt über die Seite der Stadt Dortmund angesprochen werden. Hier ist auch der Link zum Radwegekataster sowie der aktuelle Radbericht zu finden. Seit 2003 veröffentlicht die Stadt Dortmund, unter Federführung von Tiefbauamt und Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, jeweils zum Jahresbeginn eine Dokumentation zum Thema Radfahren in Dortmund. Hierin werden von der Fachverwaltung die Aktivitäten zur Radverkehrsförderung innerhalb des vergangenen Jahres dokumentiert und gleichzeitig ein Überblick über die künftigen Arbeitsschwerpunkte zum Radverkehr in Dortmund gegeben. Die 10. Ausgabe der Broschüre erschien Anfang 2012.
Im Jahr 2004 ist in Dortmund das Radverkehrsnetz NRW mit rd. 1.000 Wegweisern ausgeschildert worden. Die innerstädtischen Hauptradwegeverbindungen wurden durch knapp 1.000 zusätzliche Wegweiser in gleicher Weise ausgeschildert. Seit Anfang 2007 ist die flächendeckende Beschilderung abgeschlossen. Ebenfalls flächendeckend vorhanden ist eine Wegweisung der Freizeitrouten in Dortmund.
Das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt der Stadt Dortmund hat ein Park&Ride/ Bike&Ride-Konzept erarbeitet, welches 2006 einstimmig vom Rat verabschiedet wurde. Dieses Konzept sieht neben konventionellen Abstellanlagen an den Haltepunkten des ÖV auch abschließbare Anlagen mit elektronischer Zugangskontrolle (Chipkarten) vor.
Zum Thema
- Fahrradbeauftragter
- Tiefbauamt der Stadt Dortmund
- VCD Kreisverband Dortmund-Unna
- ADFC-NRW
- Mit dem Rad zur Arbeit
- Fakultät Raumplanung der technischen Universität Dortmund
- Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V.
- Radverkehrsnetz NRW
Im Stadtgebiet von Dortmund wurden in den letzten Jahren eine Vielzahl dezentraler Fahrradabstellanlagen installiert. Schwerpunkte bildeten hierbei die Haupteinkaufsstraßen, die Innenstadt sowie die Stadtteilzentren und Freizeiteinrichtungen. Durchschnittlich werden jährlich rd. 100 neue Fahrradstellplätze geschaffen.
Auf Initiative des VCD wurden in Dortmund bislang 11 Fahrradhäuschen mit je 12 Stellplätzen aufgestellt. Die Stadt Dortmund stellt hierfür eine Fläche im öffentlichen Raum zur Verfügung und die Bezirksvertretungen bezuschussen die Installation der Häuschen. Der Restbetrag wird durch die Nutzer getragen.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit für den Radverkehr wurden in den letzten Jahren zahlreiche Aktionen durchgeführt und eine Vielzahl von Materialien erarbeitet. Hier einige Beispiele:
Der Fahrradstadtplan fand in seiner zweiten Auflage viel Beachtung und war innerhalb kürzester Zeit vergriffen. Neben der Aktualisierung der Kartengrundlage wurde die Erkennbarkeit der unterschiedlichen Kartenseiten verbessert. Eine dritte Auflage des Fahrradstadtplans ist in Planung.
"Mit dem Rad zur Arbeit" ist eine langjährige Aktion der AOK und des ADFC in Dortmund.
Die Technische Universität Dortmund, Fakultät Raumplanung, Verkehrswesen und Verkehrsplanung, hat das 2008 begonnene und vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung geförderte Forschungs- und Umsetzungsprojekt mit dem Titel „Radverkehrsförderung in Dortmunder Stadtteilen“ weiter bearbeitet. Für den Stadtbezirk Mengede wurde gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Verwaltung sowie verschiedener Vereine und interessierten Bürgern eine Fahrradkarte erarbeitet. Die Karte ist in der Bezirksvertretung Mengede kostenlos erhältlich.
Von 2005 bis 2011 organisierte das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt den Dortmunder Fahrradmarkt und präsentierte den Besuchern ein vielfältiges Angebot rund um das Thema Radverkehr. Radsportvereine, Fahrradhändler, Krankenkassen, ADFC Dortmund, VCD Dortmund, Dortmundtourismus und der Regionalverband Ruhr boten Informationen zum Rad fahren in Dortmund und der näheren Umgebung.
Am 08. 08. 2007 erhielt die Stadt Dortmund die offizielle Urkunde als Mitgliedstadt der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW. Mit ihrer Bewerbung um die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft hat sich die Stadt Dortmund weiterhin zur Förderung des Radverkehrs bekannt und sich damit auch den hohen Anforderungen der AGFS und deren Leitbild gestellt.
Zusammen mit Bamberg, Halle und Karlsruhe ging Dortmund im Jahr 2009 aus einem bundesweiten Wettbewerb zur emissionsfreien Mobilität als Sieger hervor. Das Motto der Modellkampagne des Bundesumweltministeriums war "Kopf an: Motor aus. Für null CO2 auf Kurzstrecken." Im Rahmen einer modellhaften Werbekampagne wurde von April bis August 2009 mit Großplakaten, Kino- und Radiospots sowie Veranstaltungen für den Fußgänger- und Fahrradverkehr geworben.
Im Juni 2010 wurde das Fahrradverleihsystem "metropolradruhr" mit einer Auftaktveranstaltung in Dortmund gestartet. Insgesamt stehen 62 metropolradruhr-Stationen mit rd. 780 Abstellmöglichkeiten zur Verfügung.
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