Amt für Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz
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Spezialeinheiten

Bergung

Know-how und schweres Gerät

Schon früh wurde erkannt, dass zur Bergung von Menschen und Tieren sowie zur technischen Hilfeleistung, Spezialisten mit besonderen "Werkzeugen" benötigt werden. Kein Wunder also, dass die Spezialeinheit Bergung (SE-B) schon seit den 50er Jahren ihren Dienst versieht und damit die älteste Spezialeinheit der Feuerwehr Dortmund ist.

Das Aufgabengebiet

Das Aufgabengebiet umfasst die technische Hilfeleistung zur Befreiung von Personen nach Unfällen mit Verkehrsmitteln aller Art, die Personensuche und Rettung von Verschütteten nach Gebäudeeinstürzen, Rettung von Menschen nach Arbeitsunfällen in der Industrie sowie dem Hoch- und Tiefbau. Auch darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Situationen, bei denen das Know-how und die Technik der "Rettungs- und Bergungsprofis" gefragt ist.

Manchmal sind es die kleinen Widrigkeiten des täglichen Lebens, die ein Eingreifen der SE-B nötig machen und nach erfolgreicher Arbeit zum Schmunzeln führen. So wie bei einem Dreijährigen, der im Kindergarten den Toilettensitz über seinen Kopf stülpte, dann gefangen war und erst mit Hilfe der "Bergungsprofis" aus seiner misslichen Lage befreit werden konnte.

Doch meist haben die Männer der Bergung mit anderen Szenarien zu tun. Regelmäßig kommt es auf Dortmunds Straßen und den kreuzenden Autobahnen zu schweren Verkehrsunfällen, bei denen die Insassen in ihren Fahrzeugen schwer verletzt eingeklemmt werden. Dann wird mit schwerem Gerät - jedoch stets unter größter Vorsicht - der nötige Raum geschaffen, um die Unfallopfer zu befreien.

Fast immer werden die Maßnahmen gemeinsam mit den örtlichen Grundschutzeinheiten der Feuerwehr durchgeführt. Das heißt, die SE-B wird personell- und die Grundschutzeinheit mit Know-how und spezieller Technik unterstützt.

Fahrzeuge und Ausrüstung

Der Fuhrpark der SE-B umfasst den Rüstwagen Technische Rettung, den Kranwagen, den Teleskopmast, einen Teleskoplader und drei Wechselladerfahrzeug mit diversen Abrollbehältern (AB- KranZ, AB- Bau, AB- Tela) für zusätzliches Material, welches bei Bedarf zur Einsatzstelle gebracht wird.

Die Mitarbeiter*innen der Spezialeinheit Bergung verrichten ihren Dienst im 24-Stunden-Rhythmus. Jeweils fünf Einsatzkräfte des mittleren Dienstes übernehmen die anfallenden Aufgaben.

Die Fahrzeuge werden wie folgt besetzt:

  • Rüstwagen Technische Rettung 0-1-1 (Bergungszugführer*in, Maschinist*in)
  • Kranwagen (KW) 0-1-1 (Maschinist/*in, Kranführer (Doppelfunktion TM))
  • Teleskopmast (TKM54) 0-1-1 (Teleskopmastführer*in, Maschinist*in)

Die weiteren Fahrzeuge werden in Abhängigkeit von der jeweiligen Einsatzlage besetzt.

Rüstwagen Technische Rettung

Rüstwagen der Feuerwehr Dortmund
Bild: Feuerwehr Dortmund
Bild: Feuerwehr Dortmund
Der rollende "Werkzeugkasten"

Das Einsatzspektrum des Rüstwagen Technische Rettung umfasst im Wesentlichen die erweiterte technische Hilfeleistung bei Unfällen jeglicher Art als Ergänzung zu den Einheiten der örtlichen Feuerwachen. Der Rüstwagen wurde in Hinblick auf den Verwendungszweck und die taktischen Anforderungen der Feuerwehr Dortmund konzipiert.


In enger Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Technik und den Mitarbeitern*innen der Spezialeinheit Bergung entstand ein Sonderfahrzeug, welches aufgrund seiner technischen Beladung eine ideale Ergänzung zu den Hilfeleistungs-Löschfahrzeugen der einzelnen Feuerwachen ist.

Hydraulische Rettungsgeräte zum Befreien von Personen aus verunfallten Fahrzeugen kommen gerade bei PKW neuerer Generationen an ihre Leistungsgrenzen, da mit unterschiedlichsten Materialien gearbeitet wird und häufig hochlegierte, gehärtete Stähle verbaut sind. Um hierfür gerüstet zu sein, beschaffte die Feuerwehr Dortmund besonders leistungsfähige hydraulische Scher- und Schneidgeräte sowie Rettungszylinder.

Auch die Bedienung ist hier besonders effizient. Das "Ein-Schlauch-System", geringes Eigengewicht der Geräte und Aggregate, geringe Geräuschemissionen sind einige Vorteile dieses Systems.

Besonderes Augenmerk wurde bei der Konzeption des Fahrzeuges auf die Gerätschaften zur patientenorientierten Rettung gelegt: Ein Abstützsystem der Firma Paratech hilft bei der schnellen und einfachen Stabilisierung eines verunfallten Fahrzeuges. Ebenso dienen diverse Rettungsgeräte zur Immobilisation eines Patienten, um weiteren Verletzungen während der Rettungsmaßnahmen vorzubeugen und Unfallopfer schonend aus einem Fahrzeug zu befreien.

Zusätzlich ist an der Fahrzeugfront noch eine Bergewinde mit 50 kN Zugkraft verbaut.

Kranwagen (KW)

Kranwagen der Feuerwehr Dortmund aufgestellt
Bild: Feuerwehr Dortmund
Bild: Feuerwehr Dortmund
Mit schweren Lasten hoch hinaus

Der Feuerwehrkran LTM 1070/4.2, hergestellt von der Firma Liebherr, ist auf die speziellen Anforderungen einer Feuerwehr ausgelegt.

Der Kranwagen rückt insbesondere zu Einsätzen aus bei denen schwere Lasten zu bewegen sind, um so eine Rettung von Verletzen zu ermöglichen. Das Fahrzeug wird durch den Maschinisten*in zur Einsatzstelle gefahren und erhält dabei Unterstützung durch den Kranführer.


Die maximale Hubkraft des Krans beträgt 70Tonnen, ist aber bei der Feuerwehr Dortmund durch die besondere Form der Hakenflasche auf 35Tonnen begrenzt. Am Fahrzeugheck befindet sich eine Bergewinde mit einer Zugkraft von 80kN, somit können auch Lasten horizontal bewegt werden.

An der Fahrzeugfront wird zusätzlich eine Traverse mitgeführt, mit der zum Beispiel Überseecontainer angehoben werden können. In diversen Gerätekästen ist zudem noch umfangreiches Anschlagmaterial (Rundschlingen, Hebebänder, Ketten, Schäkel, etc.) verstaut. Das Fahrzeug besitzt vier Achsen, zwei davon angetrieben. Alle vier Achsen sind jedoch lenkbar, damit ist ein sehr enger Wendekreis und auch das seitliche Fahren im sogenannten „Hundegang“ möglich.

Teleskopmast (TM)

Teleskopmast mit 54m Höhe der feuerwehr Dortmund
Bild: Feuerwehr Dortmund
Bild: Feuerwehr Dortmund
Technische Hilfeleistung ganz nah am Himmel

Im Juni 2006 wurde eine Teleskophubrettungsbühne F54RLX, kurz Teleskopmast genannt, der Firma Bronto Skylift bei der Feuerwehr Dortmund in Dienst gestellt.

Der Teleskopmast ist auf einem Mercedes-Benz Fahrgestell, Actros 2541 aufgebaut und verfügt über vier Achsen. Beide Hinterachsen sind angetrieben, zusätzlich wurde eine vierte (sogenannte Nachlaufachse) verbaut, welche den Lenkbewegungen automatisch folgt um eine bessere Wendigkeit des 32 Tonnen schweren und 12 Meter langen Fahrzeuges zu erreichen.

Das Einsatzspektrum umfasst die Rettung von Personen aus Höhen und Tiefen, vor allem jedoch ist der Teleskopmast zur technischen Hilfeleistung konzipiert. Bei Einsätzen nach Stürmen (z.B. umgeknickte Bäume oder Äste in großer Höhe, lose Fassadenteile, ...) oder bei größeren Bränden verfügt der TM durch seinen 54 Meter hohen Teleskoparm über Vorteile gegenüber einer Drehleiter.

Am Ende des im oberen Teil mit einem zusätzlichen Gelenk versehenden Teleskoparms befinden sich der Arbeits- und Rettungskorb zur Aufnahme von 6 Personen (540 kg) und ein fest installierter Werfer für 3.800 Liter Wasser pro Minute.

Zur weiteren Beladung des von der Firma Ziegler ausgebauten Fahrzeugs gehört Material zur Wasserförderung und Kettensägen. Zwei Hochleistungslüfter, welche am Korb befestigt werden können, ermöglichen Lüftungsmaßnahmen in großen Höhen.

Vervollständigt wird der Einsatzwert durch einen 13kVA Stromerzeuger und mehrere Scheinwerfer, Letztere jeweils auch für schwergewichtige Personen ausgelegt, sodass eine Rettung auch dann noch erfolgen kann, wenn eine herkömmliche Drehleiter der Feuerwehr an ihre Grenzen stößt.

Die Besatzung besteht aus eine*r Maschinist*in und de*r Fahrzeugführer*in mit Gruppenführerqualifikation (TM- Führer = Kranführer).

Teleskoplader

Teleskoplader der Feuerwehr Dortmund im Einsatz
Bild: Feuerwehr Dortmund
Bild: Feuerwehr Dortmund

Der Teleskoplader kann bei Bedarf nachalarmiert werden und kann verschiedenste Aufgaben übernehmen. Durch die wechselbare Spitze des Laders kann sowohl eine Gabel angehangen werden als auch ein Greifer. Beides kann bei einem Strohballenbrand optimal eingesetzt werden. Auch eine Schaufel oder ein Räumschild zur Beseitigung von Geröll oder auch Schnee ist anzubringen. Die Anbaugeräte werden mit einem Abrollbehälter zur Einsatzstelle transportiert.

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