Spezialeinheit - Führung
Immer auf Draht
In der Spezialeinhalt - Führung (SE-F) wirken Mitarbeiter/-innen der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr mit. Sie wird bei bestätigter Lage durch den Einsatzleiter/-in (meist A-Dienst) angefordert. Bei der Installation eines Führungsstabes kann die SE-F auch zur Stabsunterstützung eingesetzt werden.
Aufgabe der SE-F ist die Bereitstellung von Fernmeldeeinrichtungen für Einsatzzwecke unter Verwendung von drahtlosen und drahtgebundenen Fernmeldemitteln sowie die Unterstützung einer Einsatzleitung durch:
- Bereitstellung/ Herstellung und Betrieb von Fernmeldeverbindungen
- Aufnahme und Weiterleitung sowie Dokumentation von Nachrichten
- Einrichten und Ausstattung von Führungsstellen
- Bereitstellung von sonstigen Führungs- und Arbeitsmitteln
- Errichtung, fernmeldetechnischer Betrieb und Unterhaltung von TEL und FüStb
- Errichtung, Betrieb und Unterhaltung von mobilen Relaisstellen
- Fernmeldetechnische Unterstützung bei überörtlicher Hilfe auf besondere Anforderung
- Tätigkeiten als Führungsgehilfe für die überörtliche Hilfe
- Unterstützung bei der Lagedarstellung
- Beratung zu technischen Fragen
Des weiteren ist die SE-F in das Konzept zur vorgeplanten überörtlichen Hilfe größeren Umfangs im Regierungsbezirk Arnsberg eingebunden.
Zur Aufgabenerfüllung nutzt die SE-F den Einsatzleitwagen 3 (ELW3) und den Gerätewagen-Logistik-Fernmelder (GW-L-FM). Zurzeit sind der Einheit etwa 30 Mitarbeiter/-innen zugeordnet, die für diese spezielle Aufgabe zusätzlich qualifiziert wurden.
Entwicklung des Fernmeldedienstes in Dortmund
Bis in das Jahr 1970 stellte die Polizei den gesamten Fernmeldedienst Dortmund. Dies galt für verschiedene Einsatzlagen bis hin zum Katastrophenschutz. Mit der Neufassung des Katastrophenschutzgesetzes wurde der Fernmeldedienst den Gemeinden überstellt. Verantwortlich für die Kommunikation der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr ist deshalb seit Beginn der 70-er Jahre die Stadt Dortmund.
Verschiedene Fernmeldestellen sind eingerichtet:
- Fernmeldezentrale mit Hauptverwaltungsbeamten unter Zuständigkeit des Technischen Hilfswerks (THW)
- Drei Abschnittführungsstellen, besetzt vom Arbeiter-Samariter-Bund und zwei Zügen des Deutschen Roten Kreuzes
- Eine zusätzliche „Technische Einsatzleitung Bund“ liegt in der Verantwortung des THW
Die Technische Einsatzleitung für den Katastrophenschutz gewährleisten die Gemeinden. Mit Landeszuschüssen konnte die (Stadt) Feuerwehr Dortmund einen Einsatzleitwagen beschaffen, der drei Aufgaben zu erfüllen hat:
- Einsatzleitung Feuerwehr
- Technische Einsatzleitung im Katastrophenschutz
- Bildung des Katastrophenschutzstabes Nord des Regierungsbezirks Arnsberg für das Land NRW
Zum damaligen Zeitpunkt stand gezielt ausgebildetes Personal noch nicht bei allen Organisationen zur Verfügung. Die erste Großübung vor etwa 25 Jahren zeigte Defizite. In enger Kooperation mit der Katastrophenschutz-Schule in Wesel konnte die Feuerwehr Dortmund die Bedarfslücke an Fernmeldepersonal schließen.
Zunehmend wurde deutlich, dass die Sicherstellung der Führungsunterstzützung bei größeren Schadenslagen nur gemeinsam von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr erbracht werden kann. Die Mitarbeit in der Spezialeinheit - Führung (SE-F) setzte den Lehrgang Sprechfunker 1 sowie eine Zusatzausbildung als Fernmelder voraus. Im Jahr 2000 waren es bereits 25 Mitglieder der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr, die bei größeren Einsätzen und Übungen die Führungsstruktur aufbauten und unterstützen.
Kontinuierliche Weiterentwicklung
Um eine effektive Einsatzleitung bei größeren Einsätzen zu gewährleisten, wurde in den 80er-Jahren der Einsatzleitwagen gegen drei Abrollbehälter ausgetauscht. Die Ausstattung der SE-F bestand jetzt aus drei Abrollbehältern mit den Bezeichnungen BEL (Besprechung und Einsatzleitung) 1 bis 3.
Bei dem BEL 1 handelte es sich um einen „Kommunikations-Container‘. Der Abrollbehälter verfügte über sechs Fernmelde- und zwei Aufnahmeplätze. Er war mit verschieden Funkgeräten ausgestattet die es ermöglichten, mehrere Funkkanäle gleichzeitig zu bedienen. Hinzu kam eine Telefonanlage mit einer Drahtverbindung zu verschieden Abschnittsleitungen. Der BEL 2 diente als Besprechungscontainer für die Einsatzleitung und zum Erstellen einer Lagekarte. Der BEL 3 war für längere Einsätze ausgerüstet und verfügte über die Infrastruktur für die anderen Abrollbehälter. Dazu gehörte ein Zelt zum Aufbau einer Technischen Einsatzleitung.
Seit 2006 ersetzt der Einsatzleitwagen 3 (ELW3) als Sattelzug mit Ausschub die BEL im Einsatz. 2008 kam der Gerätewagen Logistik Fernmelder (GW-L-FM) hinzu.
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