Engagement
OB Westphal händigt Verdienstorden an drei Bürger*innen mit Herzblut aus
Oberbürgermeister Thomas Westphal hat am Freitag, 4. November, drei Verdienstkreuze am Bande an Hans-Dieter Pfeiffer und an das Ehepaar Niepmann ausgehändigt. Alle drei haben die Dortmunder Stadtgesellschaft durch ihr Engagement bereichert - und bekommen nun dafür eine bundesweit begehrte Ehrung.

Engagement auf unterschiedlichsten Arten - das zeichnet Hans-Dieter Pfeiffer (r.) aus.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Fachbereich Marketing + Kommunikation / Roland Gorecki
Hans-Dieter Pfeiffer hat durch sein jahrzehntelanges Engagement im sozialen Bereich auszeichnungswürdige Verdienste erworben. 1959 trat er in die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) Ortsverein Dortmund ein. Während seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten qualifizierte er sich bis zum Zugführer. Seine Aufgaben erledigte er stets aktiv und hoch motiviert.
Mit seinem Enthusiasmus sowie seinem Interesse für Technik und Instandsetzung von Gerätschaften und Gebäuden konnte er viele junge Leute begeistern. Im Kreis seiner Kameraden wird er vor allem für sein zwischenmenschliches Verhalten geschätzt. Er bewährte sich schon in jungen Jahren bei zahlreichen Einsätzen, z.B. bei einer Gasexplosion 1959 in Dortmund oder beim großen Rheinhochwasser 1970.
1972 wechselte er in die Hauptamtlichkeit beim THW. Er legte seine Funktion als Zugführer nieder und übernahm eine Stabsstelle in der Verwaltung. Nach einer weiteren Ausbildung wurde er Verwaltungshelfer und unterstützte viele junge Leute bei formalen Fragen im Dienstalltag. Seinen letzten ehrenamtlichen Einsatz hatte er 1975 bei der Waldbrandkatastrophe in Niedersachsen.
In seiner hauptamtlichen Zeit hatte Hans-Dieter Pfeiffer u.a. Berührungspunkte mit dem Besuch der britischen Queen 1984 in Dortmund, dem Smog-Einsatz 1985 in Dortmund und der Betreuung von Übersiedlern nach dem Fall der deutsch-deutschen Grenze 1989.
Breiter Erfahrungsschatz hilft Generationen danach
Auch 2020 war er noch fester Bestandteil der Alters- und Ehrenabteilung des THW Ortsverein Dortmund und viele junge Kameradinnen und Kameraden konnten von seinem breiten Erfahrungsschatz profitieren.
Seit 1989 ist Hans-Dieter Pfeiffer Vereinsmitglied im Sozialverband VdK Deutschland. Von 1990 bis 1992 war er Beisitzer und Hauskassierer im Ortsverband des VdK. Ab 1992 war er stellvertretender Ortsverbandsvorsitzender, seit 1999 ist er Ortsverbandsvorsitzender. Seit inzwischen mehr als 20 Jahren ist er Kreisgeschäftsführer im VdK Kreisverband Dortmund. Hans-Dieter Pfeiffer ist eine Persönlichkeit, der es immer wieder gelingt, angespannte Situationen auszugleichen und sachliche Lösungen anzubieten. Sein fachlicher Rat ist stets gefragt und seine Hilfsbereitschaft wird von allen geschätzt.
Darüber hinaus ist er seit 1991 Mitglied in der Arbeiterwohlfahrt Dortmund, Ortsverein Kirchderne. Er unterstützte zahlreiche Veranstaltungen des Ortsvereins und ist dort bis heute aktiv. Zudem engagiert er sich seit vielen Jahren als Kassenprüfer in der Siedler*innengemeinschaft Franz-Zimmer-Siedlung und unterstützt die Gemeinschaft bei Festen, Gruppenreisen und bei weiteren Aktivitäten.
Von 2002 bis 2007 war er beim Sozialgericht Dortmund als ehrenamtlicher Richter tätig. Seit 2007 engagiert er sich als ehrenamtlicher Richter am Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen. Seit 2010 ist er dem 13. Senat als ehrenamtlicher Richter aus dem Kreis der Versorgungsberechtigten zugewiesen. 1996 erhielt Hans-Dieter Pfeiffer die Verdienstnadel des VdK, 2000 die Ehrennadel in Silber, 2003 die Ehrennadel in Gold, 2007 die Ehrenplakette und 2013 die Medaille in Dankbarkeit. Für seine 25-jährige Mitgliedschaft in der Arbeiterwohlfahrt wurde er 2016 mit Nadel und Urkunde ausgezeichnet.

Gabriele Floer-Niepmann ist seit vielen Jahren in Aplerbeck engagiert.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Fachbereich Marketing + Kommunikation / Roland Gorecki
Stark im Sozialen: Ehepaar Niepmann in Aplerbeck
Gabriele Floer-Niepmann und Hans Paul Niepmann haben sich durch ihr ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich auszeichnungswürdige Verdienste erworben. 2008 wurde das Pflegewohnstift Rodenbergtor in Dortmund-Aplerbeck eröffnet. Bereits von Beginn an haben sich die Eheleute in der Einrichtung engagiert und seelsorgerische Aufgaben übernommen: Beispielsweise haben sie mit einem Pfarrer bis zu dessen Pensionierung Wortgottesdienste abgehalten. Außerdem begleiten sie sterbende Menschen in ihren letzten Stunden und stehen deren Angehörigen als Ansprechpartner*innen und qualifizierte Trauerbegleiter*innen zur Seite.
In einzelnen Fällen beerdigt Hans Paul Niepmann die Verstorbenen nach Rücksprache mit den Angehörigen, wenn keine kirchliche Bindung mehr besteht. Vielfach haben sie in diesem Zusammenhang zwei Wochen zur Trauerbegleitung auf der Insel Wangerooge organisiert und durchgeführt.
Die Eheleute Niepmann arbeiten engagiert daran, den Bewohner*innen einen schönen Lebensabend zu ermöglichen: Sie organisieren dafür Veranstaltungen wie Weihnachtsfeiern und Gottesdienste und statten Bewohner*innen einen Besuch zu deren Geburtstag ab. Es heißt, dass viele Betagte, die ihren Lebensmut verloren zu haben schienen, durch das Engagement der Eheleute Niepmann wieder neuen Lebensmut gefunden haben. Auch für das Personal sind sie wichtige Kontakte.
Senior*innen und Geflüchtete im Blick
Darüber hinaus sind Gabriele Floer-Niepmann und Paul Niepmann Initiatoren der "Weihnachtspäckchen-Aktion" für die Patient*innen der forensischen Wilhelm-Rasch-Klinik. Seit 2014 sammeln sie Spenden, um Weihnachtstüten gefüllt mit Süßigkeiten, Kaffee und Hygieneartikeln zu verteilen. Wenn die Spenden nicht ausreichen, um die Kosten zu decken, wird der Fehlbetrag von den Eheleuten ausgeglichen.

Trauerbegleitung und Hilfe in persönlichen Krisenzeiten - das gibt Hans Paul Niepmann (r.) für viele Menschen.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Fachbereich Marketing + Kommunikation / Roland Gorecki
Im 2016 gegründeten Verein Flüchtlingshilfe Dortmund-Aplerbeck haben die Eheleute Niepmann eine Patenschaft für eine Flüchtlingsfamilie mit drei schulpflichtigen Kindern übernommen. Sie begleiten die Familie schon seit mehreren Jahren. Besonderen Wert legen die Eheleute in ihrem Engagement auf die Sprachförderung der gesamten Familie.
Durch den anfänglichen täglichen Sprachunterricht von zwei bis drei Stunden können die Kinder inzwischen eine Regelschule besuchen. Eines der Kinder hat durch diesen unermüdlichen Einsatz den Übergang zu einer weiterführenden Schule geschafft. Außerdem wird die Familie bei Behördengängen und Arztbesuchen begleitet und unterstützt.
Darüber hinaus unterstützt Paul Niepmann aufgrund seiner Erfahrung als Bankkaufmann immer wieder Menschen, die nach Arbeitsplatzverlust, Trennung oder anderen schweren Krisen Schuldner- oder Finanzberatung suchen. Beide engagieren sich zudem über die Konfessionsgrenze hinaus im Ökumenischen Bereich im meditativen Projekt "Herzhorchen" in der evangelischen Marienkirche Dortmund.
Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.
Readspeaker