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Hombruch

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Geschichte

Die älteste Erwähnung Hombruchs datiert aus dem Jahre 1395. In einer Urkunde des Grafen Dietrich von der Mark heißt es, dass sein Hof to dem Hombroike für 40 Mark an Dietrich Lenhove und seine Familie verpfändet wird.

Für eilige Leser

Hombruch ist in Dortmund der flächenmäßig größte und mit 57 000 Einwohnern nach den Innenstadtbezirken Nord und Ost der drittgrößte Dortmunder Stadtbezirk.

Seine Geschichte kann in drei Zeitfolgen eingeteilt werden. Die längste war mit mindestens zweitausend Jahren die der reinen Land- und Forstwirtschaft. In der älteren Zeit kann man von freiem Bauerntum in Stammesgesellschaften ausgehen. Die Eroberung und gewaltsame Bekehrung der Sachsen zum Christentum um 800 nach Chr. durch den Franken Karl den Großen brachte die Bauern in den folgenden tausend Jahren in ein feudales Pachtverhältnis und damit in Unfreiheit.

Die Erfindung der Dampfmaschine läutete in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Industriezeitalter ein. Die im Sauerland und Bergischen Land bestehende bescheidene Montanindustrie wanderte zur Kohle an die Ruhr, wuchs explosionsartig und brachte den Menschen viele Arbeitsplätze mit wirtschaftlichen Verbesserungen. Diese Industrieform wird heute wegen vielfacher klimaschädlicher Emissionen und Unwirtschaftlichkeit verlassen. Mit einer angestrebten emissionsfreien Wirtschaft hofft man, den erreichten Wohlstand erhalten zu können. Die industrielle Entwicklung Dortmunds begann in Hombruch. Das lag an den Startinnovationen der Freiherren von Romberg und an Friedrich Harkort. Gisbert von Romberg war maßgeblicher Bergbauunternehmer und setzte in Bochum die erste Dampfmaschine im Ruhrbergbau ein. Harkort nutzte als Erster in Dortmund zur Erhöhung der Roheisenqualität das englische Puddelverfahren zum Bau von Schiffsdampfmaschinen. Ihm folgten bald andere Bergbau- und Hüttenunternehmer nach. Hombruch wurde Montanzentrum, allerdings verbunden mit umweltschädlichen Emissionen wie später beispielsweise in Hörde. Heute ist in Hombruch die Montanindustrie verschwunden. Die Umstellung auf eine „saubere“ Wirtschaft und einen Bildungsstandort in enger Verzahnung mit der Technischen Universität und dem Technologiezentrum ist weit fortgeschritten. Das aufblühende Hombruch verwandelte sich wegen seinen guten Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten in schöner Landschaft in einen begehrten Wohnort.

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Die „gute, alte Zeit“ ohne Industrie

Vor etwa tausend Jahren war die Grafschaft Dortmund mit der ummauerten Reichs- und Hansestadt von der Grafschaft Mark nahezu umschlossen.

Der heutige Stadtbezirk Hombruch gehörte zur Mark. Um das bewaldete „Hohe Bruch“ herum lagen die Bauerndörfer Löttringhausen, Groß- und Kleinholthausen, Brünninghausen, Menglinghausen, Renninghausen, Groß- und Klein-Barop, Eichlinghofen, Lücklemberg, Kruckel, Salingen und Persebeck. Die Ortsteile Bittermark, Hombruch, Schanze, Schnee und Schönau kamen durch Neusiedlung später hinzu.

Persebeck (Pericbeki) wurde in den Urbaren (Besitz- und Abgabenlisten) des Klosters Werden im Jahr 820 n. Chr. vor über 1 200 Jahren erstmals urkundlich erwähnt und ist als ältester Dortmunder Ortsteil anzusehen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass alle bäuerlichen Siedlungen weit älter sind.

Nach Unterwerfung und Christianisierung der Sachsen durch die Franken um 800 verteilte König Karl die Bauernhöfe und Ländereien an treue Mitkämpfer und übergetretene sächsische Edelinge. Eigentümer wurden nun Adlige, Kirchen, Klöster, in großem Umfang das adlige, kirchliche Essener Frauenstift und später auch wohlhabende Stadtbürger. Die Bauern wurden ihnen pachtpflichtig. Sie durften erst im 19. Jahrhundert mit der preußischen Bauernbefreiung ihre Höfe geldlich ablösen.

Das Hombruch war Jagdgebiet der Grafen von der Mark und später königlicher Domänenwald. An seinem Rande gab es nur ein Forsthaus und am Rüpingsbach die Hombruchsmühle, die Ölmühle sowie den Lennhof. Mit ihm ist die älteste Erwähnung des Hombruch verbunden. In einer Urkunde des Grafen Dietrich von der Mark heißt es 1395, dass sein Hof „to dem Hombroike“ für 40 Mark an Diedrich Lenhove und seine Familie verpfändet wird.

Die umliegenden Dörfer gehörten zu den Kirchspielen Kirchhörde, Barop und Eichlinghofen. Ihre Gotteshäuser waren Filialkirchen der Dortmunder Hauptkirche St. Reinoldi. Den Dorfkirchen waren Küsterschulen angeschlossen, die später mit Lehrern ausgestattet wurden.

Um 1740 wurde auf Druck der Bevölkerung für den Bereich von Kirchhörde bis Kruckel am Langeloh eine Mittelpunktschule errichtet. Über Jahrhunderte gab es zur Erleichterung der Lebensumstände der Bewohner außer Wasser- und Windmühlen, Schmieden und Zimmereien kaum technische Unterstützung. Die Landbevölkerung betrieb Acker- und Viehwirtschaft und war auf eigenen Fleiß und Hilfen ihrer meist großen Kinderzahl, von Verwandten und Nachbarn angewiesen. Zum Hausbau, Kochen und Heizen erhielt die Bevölkerung Holz aus den gemeinschaftlich bewirtschafteten Markenwäldern zugeteilt. Die bereits bekannte Steinkohle wurde wegen ihres schwefligen Brandgeruchs gemieden.

Das Zeitalter der Kohle

Pfarrer von Steinen aus Frömern schrieb 1755 zu den Bodenschätzen von „Badorpe“ (Barop): „In diesem Kirchspiel finden sich viel Steinkohlenberge, auch gute Steinbrüche“. Zu „Kirchhorde“ bemerkte er: „In diesem Kirchspiel finden sich vortrefflich ergiebige Kohlberge, schöne Waldungen, besonders das Hohe Bruch oder Hombrock, welches dem Landesherrn gehört, und gute Steinbrüche“.

Bereits für das 15. Jahrhundert wurde für die Baroper Heide und das Hombruch ein primitives Kohlengraben auf zu Tage kommende Kohlenflöze beschrieben. Seit 1600 folgte man den Flözen mit „Kohlenpfützen“ (Pütts, lateinisch puteus = Ziehbrunnen, Grube) bis zum Grundwasser.

Erst im 18. Jahrhundert begann die Wasserlösung durch möglichst tief an einer Vorflut angelegte „Tiefe Stollen“. Mit ihnen sollte das höher gelegene Steinkohlen führende Gebirge „getrocknet“, somit entwässert werden. Die Stollen erhielten als „Erbstollen“ Abgaben von entwässerten fremden Bergwerken. Der wichtigste Hombrucher Erbstollen war der in der Bolmke am Südufer der Emscher von Romberg 1752 angelegte Glückauf Erbstollen. Er wurde schließlich fünf Kilometer lang und entwässerte Stollenzechen bis hinauf in das Ardey-Gebirge.

Schon vor 1800 war die im Sauerland aufkeimende Industrie mit Eisenhütten und Kalkbrennereien sowie die Saline Königsborn bei Unna gezwungen, von der immer teurer werdenden Holzkohle, die von Köhlern des Sauerlandes geliefert wurde, auf Steinkohle überzugehen. Das war die Folge der Entwaldung. So kam der Zug der Eisenindustrie zur Steinkohle in Gang. Die Stollenzechen versuchten erfolglos, mit der Hilfe von Handpumpen unter das Niveau der Wasserlösungsstollen zu kommen. Erst die englische Erfindung der Dampfmaschine brachte den Durchbruch. Durch Abpumpen des Grubenwassers ermöglichte sie den Kohlentiefbau. Allein im heutigen Stadtbezirk Hombruch entstanden von 1835 bis 1856 sechs Tiefbauzechen mit 22 Schächten: Glückauf Tiefbau, Glückaufsegen, Louise Tiefbau mit Wittwe, Wiendahlsbank mit Johannes Erbstollen, Gottessegen und Kaiser Friedrich mit Henriette. Da unter Hombruch verkokungsfähige Fettkohle gewonnen wurde, kamen sechs Kokereien in Betrieb.

Man kann sich vorstellen, wie die Emissionen vor allem der Kokereien die Atemluft belasteten. Magere Kohle wurde später im Kraftwerk Kruckel zu Strom umgewandelt. Seilbahnen transportierten Kohlen zu Kokereien, Koks zur Hütte Union und Asche und Gestein auf zahlreiche Bergehalden. Heute ist nur die Bergehalde von Glückauf Tiefbau erhalten geblieben, im Volksmund „Hombrucher Alpen“ genannt. Fünf veraltete und unwirtschaftliche Hombrucher Tiefbauzechen wurden 1925/1926 stillgelegt. Sie hatten bis dahin nur einen Teil der unter Hombruch vorhandenen Kohlenvorräte gewinnen können.

Gleichzeitig wurden die jüngeren Zechen und Kokereien des Dortmunder Nordens ausgebaut. Dieser Vorgang hieß „Nordwanderung des Bergbaus“. Lediglich die Löttringhauser Zeche Gottessegen blieb zur Versorgung von Kraftwerken bis 1963 in Betrieb. Nicht zu vergessen ist, dass nach dem Zweiten Weltkrieg im Hombrucher Stadtbezirk fast zwanzig Kleinzechen die größte Kohlennot linderten.

Zwei Hombrucher Namen wurden für den Bergbau bedeutend. Die wohlhabende Familie von Romberg auf Schloss Brünninghausen investierte seit dem 17. Jahrhundert in den Stollen- und Tiefbau. Nach der Solehebungs-„Feuermaschine“ der Saline Königsborn 1799 kam im Jahr 1802 auf Rombergs Bochumer Zeche Vollmond die erste Dampfmaschine des Ruhrbergbaus in Betrieb. Die Bergbehörde hatte vorher den geplanten Einsatz auf einem Schacht in der Bolmke abgelehnt. So wurde die erste Dampfmaschine im heutigen Dortmund erst 1816 im heutigen Westfalenpark aktenkundig.

Die andere bedeutende Bergmannsfamilie stammt vom Kruckeler Bauernhof Deilmann. Die Deilmanns stiegen vom einfachen Bergmann im Nebenberuf über den Steiger mit Schachtteufarbeiten bis zur 1888 von Carl Deilmann gegründeten, später weltbekannten Bergbauspezialfirma auf. Sie gibt es in Dortmund-Kurl als amerikanische Firma Redpath-Deilmann noch heute. Die Firma Carl Deilmann hat seit ihrer Gründung in Deutschland und vielen anderen Ländern insgesamt 550 Tiefbauschächte mit der Gesamtlänge von 230 km abgeteuft. Sie war mit Spezialarbeiten auch auf fast jeder Ruhrzeche tätig und schrumpfte dann wie der Bergbau selbst. Die heute in Bad Bentheim ansässige Firma Deilmann wandte sich inzwischen anderen Aufgaben zu.

Die Eisenindustrie kommt zur Kohle

Der berühmteste Hombrucher war jedoch Friedrich Harkort, der fast vierzig Jahre hier lebte und mit der Bevölkerung eng verbunden war. Er stammte vom Freigut Harkorten bei Hagen. Seine Vorfahren waren mit Landwirtschaft, aber vor allem durch Roheisenreinigung in Eisenhammerwerken, die durch Wasserräder angetrieben wurden, und der Produktion und dem Handel mit landwirtschaftlichen Geräten wohlhabend geworden. Weil immer der älteste Sohn erbte, musste der jüngere Friedrich sich ein eigenes Auskommen suchen. Zusammen mit Geldgeber Kamp richtete er in der Freiheit Wetter eine „Mechanische Werkstätte“ vor allem zum Bau von Dampfmaschinen für den Bergbau ein. Nach einigen Informationsreisen im technisch fortschrittlichen England führte er in Wetter als Erster im Ruhrgebiet das Puddeln ein. Dieses Verfahren ermöglichte im Puddelofen das Reinigen des geschmolzenen, unreinen Roheisens durch händisches Umrühren (Puddeln). Das Reinigen durch Wasserkraft in Hammerwerken war damit überholt. Wie die Dampfmaschine im Bergbau wurde das Puddeln zum Quantensprung in der Hüttentechnik. Das Puddeleisen, später verbessert zum Puddelstahl, machte erstmals Qualitätskonstruktionen wie von Dampfkesseln, Brücken, Türmen und Schiffen möglich.

Harkort erhielt schnell Konkurrenz, da er seine Betriebserfahrungen gern weitergab. Er hatte sich inzwischen zu einem Industriepionier mit Vorschlägen vor allem zur Einführung von Eisenbahnen und Kanälen hervorgetan. Da jedoch die „Mechanische Werkstätte“ auch wegen ihrer verkehrsungünstigen Lage Verluste einbrachte, erwarb Harkort 1827 privat etwa ein Drittel des südwestlichen Hombruchs. Hier am Rüpingsbach sollte eine von ihm vorgeschlagene und erwartete Eisenbahnlinie entlang führen und ein neuer Hüttenstandort entstehen. Die Bahn blieb jedoch vorerst aus. Einige Jahre später musste sich Harkort mit Schulden von Kamp trennen. Er siedelte ohne Familie in den Hombruch über und erwarb 1834 die Ölmühle hinzu. Sie baute er zu einer Eisengießerei mit dem ersten Puddelofen im heutigen Dortmund um. Die Weiterverarbeitung des Puddeleisens erfolgte mit Blechwalzen in der angeschlossenen Kesselschmiede. Wie in der Freiheit Wetter hatte er vor, einen Hochofen zu errichten, diesen mit Erzen und selbst erzeugtem Koks zu beschicken, um so die bereits zugelassene „Harkorter Eisenhütte“ zu verwirklichen. Harkort baute nun nicht mehr Dampfmaschinen für Bergbauschächte, sondern für den Antrieb von Fluss- und Seeschiffen. In Duisburg gab er den Bau von vier Schiffen in Auftrag, überführte 1836 zwei von ihnen erfolgreich selbst nach Minden und London. Seine Kölner Kreditgeber stoppten jedoch diese Entwicklung und führten 1838 Harkorts Insolvenz herbei, da er vertraglich alle Risiken allein zu tragen hatte.

Harkort war zwar ein bedeutender Pionier mit sinnvollen Zukunftsvisionen, aber ein schlechter Kaufmann. Immerhin wurde seine „Hütte“ im Hombruch die Initialzündung für weitere Puddel- und Hüttenbetriebe in Dortmund, wie 1843 die von Hermann Piepenstock in Hörde oder 1862 das „Etablissement“ der Warsteiner Brüder Hammacher im Hombruch, später das Baroper Walzwerk wurde.

Harkort hatte sein Wohnhaus 1837 an der heutigen Deutsch-Luxemburger Straße 55 errichtet und wohnte um 1840 in diesem „Lehmhaus“ einige Jahre mit seinen beiden jüngsten Kindern Louise und Carl - seine Frau war 1835 verstorben. Die beiden besuchten die Langeloh-Schule - bei schlechtem Wetter zu Pferd. Harkort hielt sich mit Hilfe seiner in Leipzig erfolgreichen Geschwister finanziell über Wasser, verlor aber 1847 den größten Teil seines Besitzes mit dem „Lehmhaus“ an Gisbert von Romberg durch eine Zwangsversteigerung. Bereits ein Jahr später kam die ersehnte "Bergisch-Märkische Eisenbahn" in Betrieb. Bis zu seinem Tode wohnte Harkort zusammen mit seiner ältesten, 1849 verwitweten Tochter Auguste in einem einfachen Arbeiterhaus am Harkortshof. Harkorts Tochter Louise hatte den Wittener Unternehmer Louis Berger geheiratet. Er half seinem Schwiegervater beim Rückkauf des heutigen Gewerbegebiets Harkortshof, wo dieser eine Dampfmühle betrieb, Schamottesteine herstellte und auch Brot backte. Später stand hier die Ringofenziegelei „Thonwerk Harkortshof“. Heute beherbergt ein erweitertes Restgebäude als „TONwerk“ den Knabenchor der Dortmunder Chorakademie.

Friedrich Harkort starb 1880 mit 87 Jahren in seinem Arbeiterhaus. Unter Teilnahme von 2 700 Trauernden - auch vielen aus Hombruch - wurde der „Vater des Ruhrgebiets“ auf Haus Schede bei Wetter neben seiner Frau beigesetzt. Mit ihm verlor das Ruhrgebiet und Deutschland nicht nur einen Technikpionier, sondern auch einen fortschrittlichen Sozial- und Bildungseformer.

Weiterentwicklung des Stadtbezirks

Freiherr von Romberg ließ seinen neuen Besitz im Hombruch parzellieren und setzte die Besiedelung des Ortes fort. Die ersten Verbindungsstraßen waren die heutige Harkortstraße (bis 1929 Bahnhofstraße) und die Grotenbachstraße (früher Mühlenstraße). Die Wohnstraßen wurden rechtwinklig angeschlossen. Viele Arbeiter strebten mit ihren Familien in die Nähe der Zechen und Metallverarbeitungsbetriebe.

Die Zuwanderung von Katholiken aus Westfalen, dem Sauerland und Rheinland sowie auch aus preußischen Ostprovinzen verminderte die bisherige evangelische Mehrheit. Mit Unterstützung der von Rombergs wurden 1870 bis 1872 die Clemenskirche und das Marienhospital erbaut. Die heutige Harkortstraße entwickelte sich schon bald zu einer Geschäftsstraße mit einer Zweigstelle der Stadtsparkasse von 1875 und der evangelischen Kirche am Markt von 1898. Seit 1896 kümmert sich die "Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Hombruch/Barop" um die Schaffung preiswerter Wohnungen. Noch vor dem Ersten Weltkrieg entstanden in Hombruch und dem im Umfeld der heutigen Stockumer Straße gelegenen „Städtisch Barop“ mehrere konfessionelle Schulen. 1899 ging die „Hörder Kreisbahn“ in Betrieb. Die elektrische Schmalspur-Straßenbahn fuhr vom alten Amtshaus am Hombrucher Markt über die Harkortstraße nach Westen. Über die Hombrucher Straße erreichte sie die Stockumer Straße mit Anschluss an die Linie Hörde-Eichlinghofen.

Das bisherige Hohe Bruch wurde 1837 amtlich zum Ortsteil Hombruch im Amt Kirchhörde erklärt. Die Ortsteile des heutigen Stadtbezirks Hombruch hatten früher den Ämtern Barop, Lütgendortmund und zuletzt Kirchhörde des Landkreises Hörde angehört. Der Kreis wurde 1929 nach Dortmund eingemeindet und neu geordnet. Barop und Kirchhörde wurden zur Verwaltungsstelle Hombruch zusammengefasst. Der ehemalige Domänenwald hatte sich mit Kirchen, Markt, Geschäften und Verwaltung zum Zentrum und Namensgeber des Stadtbezirks entwickelt.

In der Zeit des „Dritten Reichs“ wurde im Ortsteil Renninghausen eine Großsiedlung begonnen. Die Straßen erhielten Namen von Städten aus dem damaligen Sudetenland. Im Zweiten Weltkrieg war Hombruch von Bomben- und Artillerieangriffen stark betroffen. Zahlreiche Häuser wurden zerstört oder schwer beschädigt, wie auch Hombrucher Kirchen und das Marienhospital.

Nach dem Krieg veränderte sich das Hombrucher Stadtbild nachhaltig durch umfangreichen Neubau von Wohnhäusern für Vertriebene und Zugezogene. Auch in den bäuerlichen Vororten, wie Löttringhausen, Barop, Kruckel und Persebeck wurden landwirtschaftliche Flächen bebaut. 1975 wurde der Hombrucher Bezirksverwaltung für Anliegen der Bevölkerung eine gewählte Bezirksvertretung zur Seite gestellt. Zum Ende der 1970er Jahre entstand auf der Harkortstraße eine Fußgängerzone, in der zwei Mal wöchentlich Markt und jährlich mehrere Veranstaltungen stattfinden.

In den 1990er Jahren wurden die Gebäude des 1989 stillgelegten Baroper Walzwerks abgerissen, das zuletzt Rohre für Öl- und Gasleitungen produziert hatte. Hier entstanden der Seniorenwohnsitz Harkortbogen und ein großes Kaufhaus. Im Bau befindet sich der Wohnkomplex „Hombrucher Bogen“ mit dem neuen Seniorenheim „Luisenglück“, das vorher als Seniorenheim „Weiße Taube“ in Kirchhörde beheimatet war. Die Bemühungen, in Barop/Eichlinghofen eine Technische Universität, ein Technologiezentrum und die in der Innenstadt schon bestehende Fachhochschule anzusiedeln, führten um 1960 zum Grundstückverkauf an das Land NRW und zur Aufgabe aller Bauernhöfe zwischen der Stockumer Straße und der A 40. Heute studieren in der 1968 gegründeten Universität etwa 32 000 junge Menschen vorwiegend aus NRW, aber auch aus aller Welt. Das 1984 gegründete, Deutschlands größtes Technologiezentrum arbeitet mit der Technischen Universität eng zusammen.

Der Stadtbezirk ist durch S-, U-Bahn- und Buslinien mit der Dortmunder Innenstadt und anderen Zielen gut verbunden. Der überörtliche Auto- und Lkw-Verkehr umgeht mit der A 45, A 40 und B 54 die Hombrucher Wohn- und Geschäftsviertel großräumig und weitgehend störungsfrei.

Der Erholung dienen Grünflächen, wie die Bolmke, das Rahmkebachtal, der Permapark mit einem Weinberg, die Großholthauser Mark, der Rombergpark mit Botanischem Garten, zahlreiche öffentlich begehbare Gartenanlagen und der Dortmunder Zoo. Landschaftlich reizvolle Rad- und Wanderwege an der Emscher, am Rüpingsbach und auf dem „Rheinischen Esel“ ziehen die Menschen an. Hombruch ist heute auf Grund dieser Freizeitmöglichkeiten und ruhiger Wohngebiete ein beliebter Dortmunder Stadtbezirk.

Text von Tilo Cramm