Sozialplanung
Stadt befragt Dortmunder*innen zu ihrem Wohnbezirk
Das Sozialdezernat der Stadt hat mehr als 9.000 Dortmunder*innen zum Sozialleben in ihren Quartieren befragt. Die Befragung findet im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie der Fachhochschule Münster statt und soll Motive für einen Zuzug und das Bleiben in einem Quartier aufzeigen.
9.680 Dortmunder*innen haben vom Sozialdezernat der Stadt Dortmund Post erhalten. Es handelt sich um die Befragung im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie zu Ankommen und Bleiben in Dortmunder Quartieren. Das Sozialdezernat hat den Auftrag an Prof. Dr. Sebastian Kurtenbach (Fachhochschule Münster, Fachbereich Sozialwesen) vergeben. Seit März sollen in einem zehnmonatigen Forschungsprozess Motive von Dortmunder*innen ermittelt und ausgewertet werden, die sowohl zu einem Zuzug in ein Quartier führen als auch das Bleiben beeinflussen.
Die Stadt im ständigen Wandel
Dortmund verändert sich. Die Zusammensetzung der Bevölkerung in den Quartieren ist durch Zu- und Fortzüge in und aus der Stadt, aber auch durch Binnenwanderung geprägt. Aus der Perspektive einer kommunalen Sozialplanung, die das Ziel verfolgt, Nachbarschaften zu stärken, ist es wichtig, Mobilitätsmuster zu kennen und zu verstehen, wodurch diese beeinflusst sind. Dies gibt die Möglichkeit, die soziale Infrastruktur differenziert und ortsspezifisch auszurichten und damit dazu beizutragen, dass aus dem "Ankommen" auch ein "zufriedenes Bleiben" werden kann.
Mit Hilfe eines statistischen Verfahrens (Index-Verfahren auf Basis des arithmetischen Mittels von kommunalen Daten unter anderem zu Wohndauer und Zuzug aus 2018-2020) wurden in der Gesamtstadt zunächst Gebiete (statistische Unterbezirke + 1.000 Einwohner*innen) identifiziert, die bevölkerungstechnisch eher stabil bzw. eher von Veränderungen geprägt sind.
Vier Befragungsräume wurden definiert
Aus den Gebieten wurden anschließend vier Befragungsräume ausgewählt, die sich hinsichtlich des Umzugsgeschehens unterscheiden und außerdem in der baulichen Struktur (Anteil an Mehrfamilienhäusern), Lage zur Innenstadt und Sozialstruktur verschieden sind. Die Wohngebiete im Stadtbezirk Hörde wurden aufgrund der in Bezug auf die Befragung innerhalb des Stadtbezirkes sehr unterschiedlichen Parameter in zwei verschiedene Befragungsräume unterteilt.
Ausgewählt wurden folgende Befragungsräume:
- Aktionsräume des Aktionsplans Soziale Stadt mit erhöhtem Umzugsgeschehen in den Stadtbezirken Innenstadt-Nord und Hörde – an 4.296 zufällig ausgewählte Personen in diesen Gebieten wurden Fragebögen versandt
- Gebiete mit erhöhtem Umzugsgeschehen und Bezug zur Universität Dortmund in den Stadtbezirken Hombruch und Innenstadt-West – an 2.687 zufällig ausgewählte Personen in diesen Gebieten wurden Fragebögen versandt
- Gebiete mit geringerem Umzugsgeschehen im Dortmunder Süden in den Stadtbezirken Hombruch und Hörde – an 1.109 zufällig ausgewählte Personen in diesen Gebieten wurden Fragebögen versandt
- Gebiete mit geringerem Umzugsgeschehen entlang der B1 im Stadtbezirk Brackel – an 1.473 zufällig ausgewählte Personen in diesen Gebieten wurden Fragebögen versandt
Befragung läuft - was passiert dann?
In diesen ausgewählten Gebieten findet zurzeit die schriftliche Befragung von Bewohner*innen statt, die auf Basis einer Zufallsstichprobe der Bürgerdienste angeschrieben werden. Der Rücklauf von 2.000 Bögen wird angestrebt. Die je nach Befragungsraum unterschiedlich hohe Anzahl an versendeten Bögen ergibt sich aus der erwarteten Rücklaufquote, die innerhalb Dortmunds erfahrungsgemäß unterschiedlich hoch ausfällt.
Die Befragten bekommen neben dem Fragebogen ein Anschreiben und eine Information zum Datenschutz (siehe Anlage). Mit dem beigefügten Rückumschlag können sie den ausgefüllten Fragenbogen kostenfrei an die Stadt Dortmund zurücksenden. Für Fragen steht eine Telefonnummer auf dem Anschreiben. Über diese ist der wissenschaftliche Mitarbeiter der Fachhochschule Münster, Dr. Helge Döring, der die Befragung entwickelt hat, für Fragen oder bei Unterstützungsbedarf erreichbar.
Der von der FH Münster entwickelte Fragebogen wurde im Vorfeld mit Fachleuten der Verwaltung abgestimmt und unter anderem von zwei Mitgliedern des Behindertenpolitischen Netzwerkes getestet.
Die Auswertung der Fragebögen übernimmt die FH Münster. Da zum Teil stark abweichende Rückläufe aus den unterschiedlichen Befragungsräumen bzw. von bestimmten Haushaltstypen (z.B. große Familien, Neuzugewanderte) erwartet werden, wird zusätzlich in Einzelinterviews nachgefasst. Unterstützung leisten hier Dortmunder Einrichtungen, die mit diesem Haushalten in Kontakt stehen. Die Interviews werden anhand eines Leitfadens durchgeführt (auch mit Sprachmittlung) und anonym ausgewertet.
Prof. Dr. Kurtenbach wird den Forschungsbericht und dessen Aussagen und Ergebnisse, die in die Arbeit der Strategischen Sozialplanung der Stadt Dortmund einfließen werden, in einem noch festzuglegenden Rahmen vorstellen.
Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.
Readspeaker