Maschinenhalle der Zeche Zollern

Lütgendortmund

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Jürgen Wassmuth

Sonderausstellung

Das ist kolonial. Eine Ausstellungswerkstatt

Blick in die Ausstellung "Das ist kolonial. Eine Ausstellungswerkstatt"

Blick in die Ausstellung "Das ist kolonial. Eine Ausstellungswerkstatt"
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Alle Rechte vorbehalten LWL/Harms

Die morgendliche Tasse Kaffee, ein Straßenname oder bestimmte Vorurteile: Die Kolonialgeschichte ist bis heute in unserem Alltag präsent – auch in Westfalen. Die partizipative Ausstellungswerkstatt „Das ist kolonial.“ lädt zur Spurensuche ein und ist Treffpunkt, Bühne und Experimentierfeld zugleich. Sie ist keine fertige Ausstellung, sondern befindet sich im Werden und Wandel: in Form von künstlerischen Aktionen, Workshops und interaktiven Performances erkunden Besucher:innen gemeinsam mit Gästen aus Zivilgesellschaft, Kunst und Wissenschaft die Spuren und Folgen des Kolonialismus. Im Fokus steht dabei der Austausch sowie die Entwicklung von gemeinsamen Ideen, die 2024 in eine große Sonderausstellung auf der Zeche Zollern einfließen. Kommen Sie vorbei und machen Sie mit!

Was hat Kolonialismus mit mir zu tun?

Ausgehend von dieser Frage werden in dieser Ausstellung die kolonialen Bezüge von Westfalen-Lippe und speziell des Ruhrgebiets weiter aufgearbeitet und dabei neue Herangehensweisen und Methoden der Museumsarbeit erprobt. Es geht um eine stärkere partizipative und ergebnisoffene Art des Umgangs.

So zeigt der Ausstellungsraum in der ehemaligen Zechenwerkstatt, in dem unter anderem eine Bühne und ein Aufnahmestudio integriert sind, keine fertige Ausstellung, sondern bildet einen Rahmen für die gemeinsame Auseinandersetzung mit (post)kolonialen Fragestellungen. Die Ausstellungswerkstatt regt so zur aktiven Mitgestaltung an.

Verschiedene Kooperationspartner:innen aus Zivilgesellschaft, Kunst und Wissenschaft begleiten die Ausstellungswerkstatt im Rahmen von Workshops, künstlerischen Aktionen und gemeinsamen Gesprächen. Welche Themen sind hier wichtig? Wessen Perspektiven fehlen, wenn über (Post)Kolonialismus im Museum gesprochen wird? Gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus der Region, widmet sich das Kuratorinnen-Team diesen und anderen Fragen. Dafür wurden im Vorfeld viele Kontakte geknüpft, so z.B. mit afrodiasporischen Vereinen, Aktivist:innen und Künstler:innen.

Ausstellung neu gestalten

Das Konzept ist offen. Eingangs liefert die Ausstellungswerkstatt eine Einordnung zur Geschichte der deutschen Kolonien sowie Informationen zu kolonialen Spuren in Westfalen und im Ruhrgebiet. Einige Objekte mit kolonialen Bezügen aus westfälischen und lippischen Museen und Sammlungen veranschaulichen die Problematik des Sammelns und Ausstellens. Auch aktuelle Debatten wie die Rückgabe der Benin-Bronzen werden aufgegriffen. Im Mittelpunkt stehen Fragen, die durch die verschiedenen Ausstellungsbereiche führen: Was haben Westfalen und das Ruhrgebiet mit Kolonialismus zu tun? Welche Themen sollten zur Diskussion gestellt werden? Wie kann ein Museum (post)koloniale Objekte zeigen, ohne rassistische Zuschreibungen zu reproduzieren? Das Thema ist sensibel. Gemeinsam mit Kooperationspartner:innen und Besucher:innen geht es darum ebenso um die Suche nach neuen Formen des dekolonialen Ausstellens.

Teil der Ausstellung werden

An vielen Stellen können Gäste Gedanken und Statements schriftlich oder mündlich hinterlassen. Die Besucher:innen haben die Möglichkeit, sich selbst und den eigenen Bezug zum Thema zu reflektieren: Was hat Kolonialismus mit mir zu tun? Da (Post)Kolonialismus jeden Einzelnen trifft, geht es alle etwas an. Deshalb ist jede Perspektive wichtig.

Die Besucher:innen können während des Rundgangs ihren eigenen „Katalog“ aus Infokarten zusammenstellen. Eine kleine Bibliothek bietet die Möglichkeit, sich tiefer mit dem Thema Kolonialismus und seinen Folgen zu beschäftigen.

Veranstaltungsinformation

Sonderausstellung: Das ist kolonial. Eine Ausstellungswerkstatt

Nächster Termin:
Donnerstag, 1. Juni 2023
(17.03.2023 - 15.10.2023)
10:00 - 18:00 Uhr

LWL-Museum Zeche Zollern
44388 Dortmund

Veranstalter