Ostfriedhof
Der Dortmunder Ostfriedhof ist für seine zahlreichen historischen Grabstätten bekannt. Auf etwa 16 ha Fläche lässt sich hier neben Kunst und Stadtgeschichte auch ein Stück Erholung im Grünen in Dortmunds Innenstadtbezirk finden. Mit Recht gilt der Ostfriedhof als einer der schönsten Friedhöfe Deutschlands.
Friedhofsgründung
Die Gründung des Ostfriedhofs fällt in die Zeit der Industrialisierung Dortmunds. Die Stadtfläche vergrößerte sich und die Einwohnerzahlen stiegen: Als 1811 der erste städtische Friedhof, der Westentotenhof (heute Westpark) vor den Toren der Stadtmauer gegründet wurde, lebten in Dortmund 4.000 Menschen.
Bereits um 1870 wuchs die Einwohnerzahl auf über 50.000. 1900 sind es bereits 142.000 und 1906 185.000 Einwohner.
1876 wird der Ostfriedhof als zweiter kommunaler Friedhof gegründet (ihm folgen 1893 der Südfriedhof und 1897 der Nordfriedhof). Er befindet sich in dem Wohngebiet östlich der Innenstadt, das bevorzugt von den Industriellenfamilien Dortmunds bezogen wird. So verwundert es nicht, dass zahlreiche Grabstätten mit einflussreichen und angesehenen Namen auf diesem Friedhof zu finden sind.

Nicht nur die Trauerhalle des Ostfriedhofs ist sehenswert und steht unter Denkmalschutz.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Friedhöfe Dortmund
Gebäude
Das Gebäudeensemble aus der Trauerhalle und Verwaltung mit Wohnhaus am Haupteingang stammt aus der Gründungsphase des Friedhofs. Siestehen ebenso wie fast 100 Grabstätten unter Denkmalschutz.
Der Entwurf
Die ursprüngliche Anlage des Ostfriedhofs basiert auf einem Quadratraster. Um die klaren Achsen zu betonen wurden Alleen angepflanzt. Entlang des Hauptweges erkennt man stellenweise auch noch die Hinterpflanzung der Grabanlagen mit Rhododendron.
Später (etwa ab 1912) verändert sich die Gestaltung in Richtung landschaftlicher Park. Man bemüht sich um eine Auflockerung der Anlage mit dem Ziel, den Friedhof nach Beendigung der Belegung in einen Park umzuwandeln. Aus dieser Phase stammen die Bereiche mit den geschwungenen Wegen und Gehölzgruppen, Ziersträuchern und Solitärbäumen. In Feld 2 wurden sogar ein Sandkasten und Spielgeräte angelegt, um der geforderten Erholungsfunktion der Friedhöfe Rechnung zu tragen.
Die Hauptachse
Die Hauptachse - in Verlängerung des Haupteingangs an der Robert-Koch-Straße - wird früh prominent belegt. Die Gräber sind meist monumental und aufwändig gestaltet, oft mit Plastiken versehen und weisen massive Einfriedungen auf.
Später - mit dem Übergang zur industriellen Herstellung - vollzieht sich auch im Geschmack der Zeit ein Wandel hin zu schlichten, geraden Steinen ohne figürliche Darstellungen.
Grabstätten mit künstlerischer und mit stadthistorischer Bedeutung
Auf dem Ostfriedhof befinden sich u.a. auch Grabstätten mit künstlerischer und mit stadthistorischer Bedeutung, wie zum Beispiel das der Henriette Davidis. (Nähere Informationen zu einigen dieser Grabstätten finden Sie um unten stehenden Flyer).
Der Ostfriedhof ist also ein Stück Dortmunder Geschichte, ein Stück Dortmunder Freiraum und ein Stück Dortmunder Friedhofskultur. Seit 1998 finden hier wieder Beisetzungen statt, so dass neben dem historischen Bestand auch die aktuelle Friedhofskultur ihren Raum findet. Aber auch als "Ostpark" erfreut sich die historische Anlage großer Beliebtheit, für viele Anwohner ist der Gang über den Ostfriedhof längst zur lieben Gewohnheit geworden.
Quelle: YouTube
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