Windkraftanlage

Masterplan Energiewende

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Alle Rechte vorbehalten Andreas Liebhart / PIXELIO

Forschungsvorhaben "SANDY" gestartet

Vom Klimaschutzkonzept zur zielgruppenorientierten Sanierungsoffensive: Strategien, Lösungsansätze und Modellbeispiele für dynamische Kommunen – kurz: Sandy –.

Viele Kommunen haben sich ehrgeizige Ziele bei der Minderung von Treibhausgasemissionen gesetzt und Klimaschutzkonzepte entwickelt – trotz einer Vielzahl weiterer Aufgaben und angespannter Haushaltslage. Kommunen gehören damit zu den zentralen Akteuren im Klimaschutz. Die Schlüsselrolle der kommunalen Ebene für Nachhaltigkeit und den Klimaschutz wurde bereits in der Agenda 21 auf dem Erdgipfel in Rio 1992 erkannt: Kommunen sind näher an den Problemen, können passende Lösungen entwickeln und Klimaschutz in andere Planungen integrieren.

Im Forschungsprojekt Sandy "Vom Klimaschutzkonzept zur zielgruppenorientierten Sanierungsoffensive: Strategien, Lösungsansätze und Modellbeispiele für dynamische Kommunen" werden Lösungsansätze für Kommunen erarbeitet, um sie bei ihren Bemühungen für Klimaschutz zu unterstützen. Ein Fokus liegt dabei auf der energetischen Wohngebäudesanierung. Wohngebäude sind für rund ein Viertel der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich.

Um die Praxistauglichkeit sicherzustellen, sind mehrere Partnerkommunen in das Projekt eingebunden. Das Projekt adressiert speziell die demographische Situation und Dynamik in den Kommunen mit ihren Auswirkungen auf das Sanierungsverhalten. Schrumpfungs- und Wachstumsregionen sind mit ganz eigenen Problemen konfrontiert und benötigen spezifische Lösungen. Gleiches gilt für Regionen mit einer starken Zunahme des Anteils älterer Menschen oder Kommunen mit einem hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund.

Bisher werden diese Aspekte und die sich daraus ergebenden Synergien, z. B. mit barrierefreiem Wohnen oder dem Schutz der Gesundheit, nicht ausreichend berücksichtigt, so dass die technischen Potentiale weit weitem nicht ausgeschöpft sind. Das Projekt beschränkt sich nicht auf die Analyse der Problemlagen. Vielmehr ist es Ziel, Lösungsstrategien zu erarbeiten und den Kommunen einen Instrumentenkoffer zur Verfügung zu stellen. Schließlich sollen die Ergebnisse mit Hilfe eines Wohngebäude-Haushaltsmodells auf die nationale Ebene hochskaliert werden, um Empfehlungen für die Ausgestaltung von Instrumenten auf der Bundesebene geben zu können.

In dem vom Bundesforschungsministerium finanzierten Projekt Sandy arbeiten die Universität Kassel, die TU Dortmund, das Karlsruher Institut für Technologie sowie das ÖkoZentrum NRW und Green City Energy an der Entwicklung von Strategien, die private Eigentümerinnen und Eigentümer unterstützen, ihre Wohnimmobilien energetisch zu sanieren. Einen besonderen Schwerpunkt legt das Projekt Sandy auf den demografischen Wandel: es möchte die Situation älterer Menschen und auch von Menschen, die eine Migrationsgeschichte haben, besonders untersuchen. Die Stadt Dortmund ist eine von sechs Partnerkommunen in dem Projekt.

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