Dortmund wird zur Smart City
Am 9. Dezember 2016 trafen sich gut 100 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Bürgerschaft bei der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund (IHK). Grund war die Auftaktkonferenz "Allianz Smart City Dortmund", zu der Oberbürgermeister Ullrich Sierau und IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber eingeladen hatten.

Gegründet wurde die "Allianz Smart City Dortmund" - Wir.Machen.Zukunft. im Rahmen einer Auftaktkonferenz am 09.12.2016.
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Dortmund soll Smart City werden! "Was aber", so fragte Wulf-Christian Ehrich, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer, in seiner Begrüßung, "heißt Smart City?" Hier handele es sich um einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenkommen. Durch weitreichende digitale Vernetzungen soll Dortmund zu einer "intelligenten Stadt" werden.
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Musterbeispiele, die den digitalen Weg der "Smart Cities" inzwischen beschritten haben, sind etwa Los Angeles, Sao Paulo, Barcelona, Stockholm und Hamburg.
"Intelligente Stadt" heißt hier Stärkung und Vernetzung wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Ressourcen mit Beteiligung der Zivilgesellschaft. Musterbeispiele, die den digitalen Weg der "Smart Cities" inzwischen beschritten haben, sind etwa Los Angeles, Sao Paulo, Barcelona, Stockholm und Hamburg. Ehrich zuversichtlich: „‘Smart City‘ ist ein innovatives Vorhaben, das Kraft bedarf. Die Region ist es allerdings gewohnt, die Ärmel hochzukrempeln und loszulegen.“
Zukunft machen!
Mit der Gründung der Allianz Smart City Dortmund bei diesem Auftakttreffen, wollen die Stadt Dortmund, die IHK zu Dortmund sowie die Leitstelle Energiewende Dortmund mit der ansässigen Wirtschaft eine Basis für Netzwerke und Technologien der Zukunft schaffen.
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Michaela Bonan, Nordwärts-Leiterin, erklärte: „Der Rat hat die Maßnahme ‚Smart City‘ als Leitprojekt für Nordwärts benannt. Die Verwaltung bekam den Auftrag innovative Demonstrationsprojekte vor allem im Norden Dortmunds zu entwickeln und bis 2025 zu starten. Gemeinsam mit Wissenschaft und Wirtschaft sollen Projekte zur intelligenten und vernetzen Stadtentwicklung initiiert und umgesetzt werden, welche den Norden zum ‚Schaufenster‘ für die Gesamtstadt und auch für die Region werden lassen.“
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Mit dem Ansatz Smart City werde für Nordwärts ein weiteres Leuchtfeuer zur Entwicklung gezündet.
Nordwärts würde damit, so Bonan weiter, zum Innovationslabor für neue Konzepte und Ideen. Mit dem Ansatz Smart City werde für Nordwärts ein weiteres Leuchtfeuer zur Entwicklung gezündet. Ziel sei es, sowohl am Image der nördlichen Stadtbezirke zu feilen, als auch eine positive Wirkung auf das Image der gesamten Stadt zu erreichen.
Bonan lud alle Anwesenden ein, diese Ziele in die Tat umzusetzen: „Die Allianz soll sich als eine stetige Plattform etablieren, sie soll den Partnern die Gelegenheit geben, kooperativ neue Geschäftsfelder, Technologien und Netzwerke der Zukunft für sich zu erschließen. Wir wollen mit Ihnen Zukunft machen!“
Intelligenter Leben-Wohnen-Arbeiten
Ubbo de Boer, Kuratoriumsvorstand Nordwärts, ging im Anschluss dem Ansatz nach "Warum die Allianz Smart City Dortmund die Entwicklung des halben für das ganze Dortmund stärkt". "Es gibt ein klares Gefälle zwischen dem Dortmunder Süden und Norden, wobei der Norden oftmals negativ assoziiert wird. Nordwärts sagt hier klar: So soll es nicht bleiben."

Ubbo de Boer (Kuratoriumsvorstand Projekt "Nordwärts") trägt vor warum die Allianz Smart City Dortmund die Entwicklung des halben für das ganze Dortmund stärkt
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Ziele sind die Beteiligung von und der Dialog mit der Bürgerschaft, die Flächenentwicklung, Qualifizierung und Bildung, die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen sowie die Steigerung der Lebens- und Umweltqualität.
"Nordwärts verbindet eine Vielzahl von Projekten, stärkt Kooperationen und initiiert innovative Vorhaben", sagte de Boer. Damit liegt der Ansatz, Nordwärts mit der Allianz Smart City Dortmund zu verknüpfen, nahe. Wir haben über "Nordwärts" die Beteiligungsstrukturen aufgebaut, auf deren Basis wir auch die Projekte der Smart City, mit den Menschen diskutieren können. Die Fragen, die auch an die Allianz gingen, lauten in diesem Zusammenhang "Wie bekommen wir Leben, Wohnen und Arbeit zukünftig intelligent zusammen?"
Nachhaltig und effektiv
Die Keynote sprach Markus Wissmann von Cisco Systems, Leiter Smart & Connected Communities. Das weltweit agierende Unternehmen betreut seit einem Jahrzehnt Städte in ihrer Entwicklung zu Smart Cities. Ihre Zahl beläuft sich inzwischen auf 100. "Trotz der Unterschiedlichkeit verschiedener Städte haben sie mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen: schnelle Urbanisierung, wirtschaftliche Zwänge, ökologisch nachhaltiges Agieren." Die Infrastruktur definiere dabei die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zwänge.
Eine Stadt sei smart, "sobald soziales Kapital sowie Digitalisierungen erfolgen, um nachhaltig wirtschaftliches Wachstum und Verbesserung von Lebensqualität zu gewährleisten." Dabei erfolge die digitale Transformation der Städte fortlaufend, ohne abschließendes Ziel, wobei es nicht um Technologie, sondern um die Bürger gehe, betonte Wissmann.
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Auf dem Weg zur Smart City ist es zwingend notwendig, dass beispielsweise die Abteilungen einer Stadt zusammenarbeiten.
"Auf dem Weg zur Smart City ist es zwingend notwendig, dass beispielsweise die Abteilungen einer Stadt zusammenarbeiten. Silodenken ist ineffizient. Die Städte müssen horizontal denken lernen und so auch ihr Budget verwalten, auch um Daten untereinander zu tauschen."
Das berühre Themen wie Verkehr, Sicherheit, Umwelt, Abfall, Gesundheit, Bildung und Erziehung. Ein Lösungsansatz sei die smart & conntected City, die über mobile Apps städtischer Angebote und Partnerangebote nutzbar wird.
Dortmund hat sich schon auf den Weg gemacht und sei etwa durch die digitale Agenda, die Beteiligungsstrukturen und den ganzheitlichen Ansatz von "Nordwärts" und ein Visionary Leadership bestens geeignet für den Schritt zur Smart City.
Workshops
Der weitere Verlauf des Tages war geprägt durch die aktive Teilnahme der Gäste an verschiedenen Workshops. Sie wurden zum Programmgestalter.

Sechs Workshops zu sechs Topthemen standen auf dem Programm.
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Aus den am Morgen erarbeiteten Visionen und deren größten Herausforderungen für 2025 wurden 6 Topthemen von den Beteiligten ausgewählt. Zu den Themen gutes Leben im demografischen Wandel, Energie, Sicherheit, Bürgerdienste und IT-Plattformen, Hafen und Mobilität haben die Anwesenden am Nachmittag Anforderungen an Politik und Verwaltung, Lösungsansätze und auch schon erste Projekte beschrieben.

Dr. Fritz Rettberg (TU Dortmund) fasst die Ergebnisse der Workshops zusammen
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Mit Hilfe eines Online-Bewertungstools konnte sofort die Relevanz und Umsetzbarkeit der Projektidee bewertet werden. Die Ergebnisse werden nun ausgewertet, aufbereitet und den neuen Allianzmitgliedern im März vorgestellt. Dann sollen auch Partnerschaften zur weiteren Projektentwicklung gebildet werden, so Dr. Jan Fritz Rettberg, Moderator des Tages.
Noch am Veranstaltungstag haben 62 Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen ihr Interesse an einer Mitwirkung bekundet und als Gründungspartner ein Allianzposter unterzeichnet.

Weiteres Vorgehen
Nordwärts-Leiterin Bonan stellte am Ende der Veranstaltung das Logo der Allianz vor, das von den Teilnehmenden genutzt und weiterverbreitet werden darf.
Außerdem sei ab sofort die Internetseite www.smartcity.dortmund.de freigeschaltet, auf der Interessierte Projektpräsentationen oder auch Kooperationen der Allianz-Partner fänden.
Weiteres Vorgehen im Jahr 2017
Im Januar 2017 steht außerdem die Projektdefinition smarter Lösungen an und es sollen Experten-Teams gebildet werden.
Am 2. März 2017 soll die nächste Tagung stattfinden und am 1. Juni 2017 ist die Einbringung der Allianz-Projektliste in den Rat der Stadt mit der Unterzeichnung des Memorandums geplant. Insgesamt wird die Allianz über die Leitstelle Energiewende Dortmund L.E.D. wissenschaftlich begleitet, um schon von Beginn an die strategisch-inhaltliche Konzeption und Fortentwicklung, die Evaluierung und Konsistenzprüfung der erarbeiteten Projektansätze sowie die wissenschaftliche Beratung von Konsortien zur Umsetzung von Projekten aus der Allianz Smart City Dortmund zu ermöglichen.
Das Schlusswort gehörte IHK-Hausherr Ehrich: "Ich baue auf ein ergebnisorientiertes Arbeiten mit Ihnen und hoffe auf eine tolle, gemeinsame Vorlage am 1. Juni."
Zum Thema
Unternehmen, die sich der Allianz Smart City Dortmund anschließen möchten, senden bitte eine E-Mail mit ihren Kontaktdaten und dem Betreff "Ich bin Allianz-Partner" an smartcity@dortmund.de.