Das Tierschutzzentrum Dortmund aus der Luft.

Tierschutzzentrum

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Historie

Seit der Grundsteinlegung im September 1992 hat sich am Tierschutzzentrum viel getan. An dieser Stelle möchten wir Ihnen einiges zur Geschichte des Tierschutzzentrums erzählen.

Das Tierschutzzentrum Dortmund
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Stadt Dortmund / Thimo Mallon

Planung, Kosten, Bewirtschaftung

Im Jahr 1988 beschloss der Rat der Stadt Dortmund den Bau eines neuen Tierheimes. Das vorherige städtische Tierheim bestand seit 1953 und entsprach trotz mehrfachen Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten nicht mehr den geltenden gesetzlichen Vorschriften zur Unterbringung von Tieren. Die intensive Suche nach einem geeigneten neuen Grundstück konnte 1992 mit dem jetzigen Grundstück an der Hallerey 39 erfolgreich beendet werden.

Die Lage in der Nähe des Naturschutzgebietes Hallerey ermöglichte die Konzentration von verschiedenen Tierschutzeinrichtungen und -organisationen zu einem Zentrum, welches wesentlich erweiterte Aufgabenstellungen gegenüber der bisherigen Tierheimbewirtschaftung erfüllen sollte. Am 11. September 1992 erfolgte die Grundsteinlegung zum Bau des neuen Tierschutzzentrums in Dortmund-Dorstfeld, dessen Gesamtkosten auf 6 500 000 DM, also umgerechnet 3 323 397,23 €, beziffert wurden.

Nach Fertigstellung des Tierschutzzentrums fanden auf dem 5000 qm großen Gelände zunächst etwa 80 Katzen und 50 Hunde Platz. Auch für Vögel, kleine Heimtiere und exotische Tiere, die sich illegal im Handel befanden, wurden Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen. Die Bewirtschaftung des Tierschutzzentrums erfolgte durch eine Trägergesellschaft in Form einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), deren Mitglieder aus dem Tierschutzverein Groß-Dortmund e.V., dem Dortmunder Katzenschutzverein e.V., dem Deutschen Bund für Vogelschutz - Stadtverband Dortmund e.V. - sowie der Stadt Dortmund, Grünflächenamt, bestanden.

Mit dem Jahr 2008 ging die Zuständigkeit für das Tierschutzzentrum Dortmund und die Geschäftsführung der GbR auf die Sport- und Freizeitbetriebe Dortmund. Seit Auflösung der Trägergesellschaft zum 31.12.2011 wird das Tierschutzzentrum ausschließlich durch die Sport- und Freizeitbetriebe Dortmund bewirtschaftet.

Auch im Tierschutzzentrum selbst hat sich über die Jahre vieles getan. Neben notwendigen An- und Umbauten brachten neue gesetzliche Regelungen, der gesellschaftliche Wandel im Umgang mit den Tieren und – nicht zuletzt – neue Tierarten, die als Haustiere Einzug in die deutschen Wohnzimmer fanden, stets auch Veränderungen für das Tierschutzzentrum mit.

Ein Hund wird gebürstet.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Stadt Dortmund / Thimo Mallon

Unser Hundebereich

Erfahren Sie mehr über Auswirkungen des Landeshundegesetz in den 1990er Jahren, bereits erfolgte Umbaumaßnahmen und die Notwendigkeit einer separaten Unterbringung für alte und kranke Hunde.

Ende der 1990er Jahre kam es in Deutschland zu einer Reihe von Beißvorfällen im Umgang mit bestimmten Hunderassen, für die sich in der Öffentlichkeit der Begriff „Kampfhunde“ etabliert hatte. In Nordrhein-Westfalen wurden mit Einführung der Landeshundeverordnung NRW zum 6. Juli 2000 Hunderassen wie Staffordshire-, PittBull- oder Bullterrier zu Hunden gefährlicher Rassen erklärt, deren Haltung nur unter bestimmten Auflagen für Privatpersonen erlaubt wurde. Gleichzeitig wurden durch die Kommunen für die Haltung dieser Hunde höhere Hundesteuern verlangt.

Die Landeshundeverordnung und die Stigmatisierung der Halter führte auch im Tierschutzzentrum Dortmund zu überfüllten Zwingern mit sogenannten „Kampfhunden“. Viele dieser Kampfhunde wurden den Haltern entzogen, andere gaben die Hunde selbstständig im Tierheim ab, da sie die Haltungsbedingungen gemäß der Landeshundeverordnung nicht erfüllten oder sich die Haltung finanziell nicht leisten konnten.

Nachdem bereits im September 2000 deshalb Notzwinger aufgestellt und vorübergehend Katzenräume umfunktioniert werden mussten, um die Hunde im Tierheim unterbringen zu können, schaffte ein Anbau des Hundetrakts artgerechtere Abhilfe. Bis zum Oktober 2001 entstanden für rund 630 000,00 DM (322 113,89 €) weitere 16 Hundequartiere mit flexiblen Wänden, die alle Auflagen der neuen Tierschutz-Hundeverordnung des Bundes-Verbraucherschutzministeriums erfüllte.

In den vergangenen Jahren zeigte sich, dass ältere Hunde und Quarantänetiere häufiger und länger im Tierheim untergebracht werden mussten und die Unterbringung in den bisherigen Zwingern dafür ungeeignet erschien. Daher wurde 2017 ein Teilbereich des Hundehauses 2 zu einem Senioren- und Quarantänebereich umgebaut. Die Räume sind größer als die üblichen Zwinger und mit festem Mauerwerk umfriedet. Besonders für die Senioren vorteilhaft: die Fußbodenheizung, die wohltuende Wärme für schmerzende Gelenke ermöglicht. Die Kosten des Umbaus von rund 156.000,00 € wurden aus Spenden- und Erbschaftsmitteln finanziert.

Ein Tierpfleger kümmert sich um eine Katze und ihren Raum.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Stadt Dortmund / Thimo Mallon

Unser Katzenbereich

Vor allem der Umgang mit Krankheiten sorgte im Katzenbereich für notwendige Veränderungen. Die medizinische Versorgung spielte eine große Rolle bei den An- und Umbaumaßnahmen.

Auch im Katzenbereich wurde das Tierheim erweitert. 2010 wurde eine moderne Katzenquarantäne errichtet; die Kosten für den Anbau beliefen sich auf 225 000,00 €. In der neuen Quarantänestation fand nun auch ein Tierarztraum Platz, in dem Untersuchungen und kleinere Operationen durchgeführt werden können.

Zudem wurden zwei Katzenaufnahmeräume eingerichtet, in dem neu aufgenommene Katzen vor allem im Hinblick auf ansteckende Krankheiten beobachtet und zeitweilig separiert untergebracht werden. Zusätzlich wurden zwei Quarantäneräume gebaut, in denen Katzen mit ansteckenden Krankheiten bis zur Genesung temporär untergebracht werden.

Ein Charmäleon greift mit seiner Zunge nach Futter.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Stadt Dortmund / Thimo Mallon

Unser Kleintier- und Exotenbereich

Menschen halten heutzutage durchaus andere Haustiere als früher, weshalb wir auch im Kleintierbereich schon mehrdach Veränderungen vornehmen mussten. Denn wir wollen auch künftig allen Tieren eine möglichst artgerechte Unterbringung auf Zeit ermöglichen. Lesen Sie, welche Tierarten in unseren neuen Terrarien untergekommen sind.

Im Kleintierbereich hat sich seit der Grundsteinlegung am jetzigen Standort bedingt durch einen Wandel der gängigen Haustiere ebenfalls einiges getan. Denn mehr exotische Tierarten wie Spinnen, Schlangen, Schildkröten oder auch Frettchen müssen zeitweilig bei uns untergebracht werden.

In 2017 haben wir ein Frettchengehege im Außenbereich des Tierheimes gebaut. Dieser Bau hat 11.000,00 € gekostet und wurde durch eine Erbschaft finanziert.

2020 hat sich schließlich auch die Möglichkeit zur Unterbringen von Reptilien und Exoten wie Spinnen, Schildkröten oder Fröschen erheblich verbessert. Dank vieler Spenden konnte ein eigener Bereich mit insgesamt 26 Terrarien realisiert werden.

Einige dieser Terrarien sind mit Abflüssen versehen, damit dort auch im Wasser lebende Arten untergebracht werden können. Zudem wurde dafür gesorgt, dass jedes Terrarium Zugang zu drei zeitgeschalteten Steckdosen hat und somit die Möglichkeit gegeben ist, auf unterschiedliche Anforderungen der Arten hinsichtlich Helligkeit und Temperatur zu reagieren.

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