Stressfreier als Autofahren
Das Fazit von Anke Fuest nach der autofreien Woche: “Viele Fahrten sind mit dem Rad entspannter als mit dem Auto, da schlicht die Parkplatzsuche entfällt und Radfahren stressfreier ist als Autofahren. Mit bis zu drei Kindern ist das Rad für Kurzstrecken bis zehn Kilometer ideal. Darüber hinaus nutze ich lieber das Auto. Der ÖPNV ist von unserem Wohnort aus für Ausflüge gut, aber für den Alltag mit Kindern keine Alternative – der Bus fährt nur einmal pro Stunde. Fazit nach sechs Monaten: Mittlerweile nutze ich das Familienauto nur noch für den Großeinkauf für den Kindergarten, die Fahrt mit fünf Kindern zum Chor nach Nette und verschiedene Ausflüge zum Beispiel zu Großeltern oder in den Zoo. Das Fahrrad steht immer einsatzbereit in der Garage. Inzwischen sind über 2.000 gefahrene Kilometer zusammen gekommen.“

Das Lastenrad bietet reichlich Platz – sogar für Kind und Cahon.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Anke Fuest
Autofrei statt Leihwagen
Eine Woche haben wir das Großfamilien-Auto gegen das neue Lastenrad und den ÖPNV getauscht. Die autofreie Woche haben wir ein paar Tage nach den Sommerferien gestartet:
Am Montag haben drei von vier Kindern schulfrei. Deshalb nutzen wir den Tag, um die Oma in der Reha in Bad Sassendorf zu besuchen. Weil der Bus in Holthausen nur stündlich fährt, fahren wir um 8 Uhr mit den Fahrrädern zu nächsten U-Bahn-Station: zwei Kinder fahren selbst, die anderen beiden können es sich auf dem Lastenrad bequem machen. Am Hauptbahnhof steigen wir in den Regionalzug Richtung Soest und kommen um 10.30 Uhr in Bad Sassendorf an. Um 15.20 Uhr kommen wir wieder in Brechten an und brechen kurze Zeit später mit Kind und Cahon zum Schlagzeugunterricht nach Brechten auf. Wie praktisch, dass das Instrument als Rückenlehne dient ;-)
Am Dienstag fahre ich das Kindergartenkind mit dem Rad zum Kindergarten und anschließend weiter zur Arbeit in die Innenstadt. Klarer Vorteil: Mit dem Rad können wir bequem bis zur Tür des Kindergartens fahren. Und die Parkplatzsuche an der Grundschule und zwei Kindertageseinrichtungen entfällt. Außerdem begegnen wir auf unserem Weg durch den Grävingholz Rehen und jeden Tag zwei netten älteren Frauen… Am Nachmittag fahre ich mit einer Tasche voller Bücher zur Bibliothek nach Huckarde. Der Weg überwiegend am Dortmund-Ems-Kanal könnte kaum schöner sein… Auch an der Bibliothek der Vorteil: Statt langer Transportwege vom Parkplatz parke ich mit dem Rad direkt vor der Tür.
Am Mittwoch starte ich um 8.35 Uhr zum Arzt nach Westerfilde. Den Rückweg verbinde ich mit einem schnellen Einkauf und bin um 9.50 Uhr wieder zuhause. In der Fahrradtasche finden zwei Einkaufstaschen locker Platz. Mit dem Auto wäre es kaum schneller gewesen. Nach anschließenden Besorgungen in Brechten hole ich die Jüngste zusammen mit den Schulkindern auf den Rädern vom Kindergarten ab und radel abends auch zum Elternabend im Kindergarten. Am Ende des Tages habe ich insgesamt knapp 30 Kilometer mit dem Lastenrad zurückgelegt.
Am Donnerstag bringe ich die Jüngste mit dem Rad zum Kindergarten und radel weiter ins Büro. Auf dem Rückweg profitiert die große Schwester von der großen Sitzfläche des Lastenrads: Wir sammeln sie an der Bushaltestelle in Lindenhorst ein, weil die Anschluss-Verbindung nicht geklappt hat.
Freitag fahre ich mit der großen Tochter nochmal nach Bad Sassendorf. Weil es am Abend spät werden kann, nimmt sie auf der großen Sitzbank Platz, statt selbst zu fahren.
Am Samstag bleibt das Fahrrad morgens noch in der Garage, und wir fahren mit Bus und Bahn zum Apfelmarkt nach Aplerbeck. Mit Spielen verkürzen wir uns die Wartezeit an der Bushaltestelle. Nach zweimal Umsteigen sind wir eine knappe Stunde später am Ziel. Auf dem Rückweg sind wir überrascht, wie klein der Linienbus ist, der uns auf der Linie 474 von Brechten nach Holthausen bringt. Abends kommt das Lastenrad dann wieder zum Einsatz: Auf dem Weg zur Übernachtungsparty in Brechten bietet es Platz für die große Tochter samt Bettdecke, Kissen, Sitzerhöhung fürs Auto und Übernachtungstasche…
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