Neue Wege ausprobieren
Folgendes Fazit zieht Linda Silberberg nach der autofreien Woche mit ihrer Familie im Rahmen der Aktion Lappenlos: "Insgesamt hat unsere Familie die Woche ohne Auto als sehr entspannt wahrgenommen. Wir nutzen das Auto im Alltag allgemein nicht so häufig. So bin ich vorher bereits mit der S-Bahn zur Arbeit gefahren, weil ich es als entspannter wahrnehme. Auch den Weg zur Kita legen wir meist mit dem Fahrrad zurück. Dennoch hätten wir ohne den Anreiz, eine autofreie Woche zu machen, wahrscheinlich doch zum Einkaufen oder bei Regen eher das Auto genutzt. Hier war es gut, neue Wege auszuprobieren."

Grillsachen, Kind und Kuchenspende im Gepäck zum Gartenfest.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Linda Silberberg
Wir sind Mario (40 Jahre alt), Linda (41), Martha (6) und Antonia (4), und wohnen in der östlichen Innenstadt. In der Woche vom 12. bis 18. Juni 2022 waren wir komplett autofrei unterwegs. Auch sonst sind wir viel mit den Fahrrädern unterwegs, allerdings fehlte uns für weitere Wege und viel Gepäck immer noch eine Alternative zum Auto. Daher sind wir sehr glücklich über unser neues Lastenrad.
Das war unsere autofreie Woche:
Sonntag: Sommerfest im Gartenverein
Am Sonntag findet ein Sommerfest in unserem Gartenverein in Dortmund-Wambel statt. Wir fahren zu viert mit dem Lastenrad und zwei Fahrrädern vom Ostpark aus ca. 15 Minuten an der S-Bahn-Strecke entlang zum Garten. Die sechsjährige Martha möchte auf ihrem eigenen Rad fahren. Weil wir neben einem Kind noch unsere Kuchenspende für das Buffet sowie Sachen zum Grillen mitnehmen, bewährt sich bereits der großzügige Platz in dem neuen Lastenrad. Auch sonst fahren wir oft mit dem Rad in den Garten, doch ohne das Lastenrad hätten wir aufgrund der ganzen Lebensmittel das Auto genommen. Am Abend geht es mit den Rädern wieder zurück nach Hause.
Montag: Autofrei auch bei Regen
Linda verlässt um sieben Uhr das Haus und fährt mit ihrem Rad zur Bahnstation Körne-West. Hier nimmt sie die S4 nach Dortmund-Wickede, und läuft von dort fünf bis zehn Minuten zu ihrer Arbeit. Etwas später regnet es, und Mario fährt in Regenhose die Kinder mit seinem E-Bike zur Kita. Die vierjährige Antonia sitzt hinten auf dem Rad, Martha fährt selbst. Die Fahrt dauert ca. zehn Minuten. Danach radelt Mario neun Kilometer zu seiner Arbeitsstelle. Bisher hat er bei Regen solche Fahrten vermieden. Er ist jedoch überrascht, wie gut es mit der passenden Regenkleidung klappt. Nachmittags holt Linda die Kinder mit dem Lastenrad ab.
Dienstag: Alltag bei Sonnenschein
Heute fährt Linda im Sonnenschein zur S-Bahnstation, und auch Mario kann die Kinder mit dem Rad entspannt und trocken zur Kita bringen. Anschließend fährt er wieder mit dem Fahrrad weiter zur Arbeit. Am Nachmittag holt Linda die beiden Kinder mit dem Lastenrad von der Kita ab. Auf dem Weg dorthin entsorgt sie schnell noch Altglas in einem Container. Ohne den Platz im Lastenrad hätte das nicht geklappt. Anschließend geht es mit den beiden Kindern im Gepäck auf einen Spielplatz in der Nähe. Abends fährt die Familie mit dem Lastenrad nach Hause.
Mittwoch: Mit dem Lastenrad zum Kleingarten
Linda fährt früh morgens wieder mit der S-Bahn zur Arbeit. Mario bringt die Kinder mit dem Lastenrad zur Kita, und fährt anschließend zurück nach Hause, um von dort zu arbeiten.
Nachmittags holt Linda die Kinder mit dem Lastenrad von der Kita ab und fährt mit ihnen in den Kleingarten. Es ist ein heißer Tag, so dass die Kinder sich im Planschbecken und unter dem Rasensprenger abkühlen. Außerdem können ganz viele Erdbeeren geerntet werden. Am Abend wird die müde Bande mit dem Lastenrad nach Hause kutschiert.
Donnerstag: Mit Freunden Grillen, Planschen und Kuchenessen
Es ist Fronleichnam, und die Sonne scheint. Die Familie packt ihr Lastenrad mit Getränken, Kuchen, Grillgut und den beiden Kindern. So bepackt geht es wieder in den Kleingarten. Nachmittags kommt eine befreundete Familie zum gemeinsamen Grillen, Planschen und Kuchenessen vorbei.

Das ganze Übernachtungsgepäck passt samt Vorschulkind ins Lastenrad.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Linda Silberberg
Freitag: Per App zum Volksbad
Heute steht das Abschlussfest von Vorschulkind Martha mit Ausflug und Übernachtung in der Kita an. Linda bringt Martha mit dem Lastenrad zur Kita. Beim Gepäck muss ein wenig gepuzzelt werden, weil auch der große Auto-Kindersitz, Ausflugs-Rucksack sowie die Sachen zur Übernachtung eingepackt werden müssen. Aber es passt alles! Auf dem Rückweg macht Linda noch schnell einen größeren Einkauf in einer Drogerie. Zuhause möchte die kleinere Tochter Antonia zum nahegelegenen Spielplatz, wo sie mit Wasser spielen kann. Nach dem Mittagessen fahren Linda und Antonia mit dem Lastenrad fünf Kilometer zum Volksbad, um sich abzukühlen. Dank der städtischen Fahrrad-App Bike Citizens konnte Linda sich eine schöne Strecke aussuchen. Sie braucht mit dem Lastenrad zwar eher 25 statt der angegebenen 15 Minuten, dafür muss sie vor Ort keinen Parkplatz suchen.
Samstag: Vollgepackt mit dem gesamten Wochenendeinkauf
Am Samstag fährt Linda mit dem Lastenrad zum Bäcker und dann weiter zur Kita. Dort gibt es auf Picknickdecken ein gemeinsames Frühstück mit den Übernachtungskindern und Eltern. Anschließend wird das Gepäck wieder mit dem Lastenrad nach Hause gebracht.
Mario und Antonia sind morgens bereits mit dem Fahrrad in den Garten gefahren. Nach einer kurzen Pause zuhause kommen Linda und Martha mit dem Lastenrad auch dorthin. Nachmittags erledigt Linda mit dem Lastenrad den Großeinkauf für die Woche. Das Band an der Kasse ist einmal komplett belegt, und Linda hat zwischenzeitlich Zweifel, ob alles ins Lastenrad passt. Doch es passt: Dank der Sitzbänke lassen sich die Einkäufe glücklicherweise stapeln.
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