Komfortabel und stabil mit Kind und großem Gepäck
Vor allem für den Kindertransport setzt Tobias Hauner auf sein neues Lastenrad: "Ich hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, mir ein Lastenrad zuzulegen, zudem sollte mein Kind bald in die Kita kommen. Ich bin schon immer am liebsten Fahrrad gefahren, doch zum Kindertransport suchte ich eine praktische Lösung. Man kann Kinder oder Lasten auch mit dem Anhänger transportieren, doch der bietet nicht so viel Platz und fährt sich weniger stabil. Ein Lastenrad ist zwar teurer, bietet aber mehr Komfort, und man kann auch spontan etwas mitnehmen. Für regnerische Tage gibt es außerdem Regenverdecke."

Ausreichend Platz für Regal, Windeln und Kinderwagen.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Tobias Hauner
Mein Lastenrad
Mein neues Lastenrad, das im Rahmen der Aktion Lappenlos bezuschusst wurde, ist in erster Linie für den Kindertransport konzipiert, bietet aber auch viel Platz für andere Fracht. Es hat einen Mittelmotor und eine Transportkiste aus Holz zwischen den beiden vorderen Rädern. Die Reichweite liegt je nach Fahrweise bei etwa 100 Kilometern. Zum Laden kann der Akku einfach herausgenommen werden. Als Dreirad fährt es vor allem bei niedrigen Geschwindigkeiten wesentlich stabiler als ein Lastenrad, bei dem das Vorderrad vorgezogen ist. Ich kann damit viel schneller bremsen und im Stand nicht umfallen. Bei der Lenkungsart habe ich auf eine sogenannte Achsschenkellenkung gesetzt. Im Gegensatz zu anderen Dreirädern werden dabei nur die Räder, aber nicht die gesamte Kiste gedreht. So lässt es sich ohne Umgewöhnung wie ein herkömmliches Fahrrad lenken. Mit einem mehrspurigen Fahrrad, das nicht umkippen kann, fühle ich mich auch im Straßenverkehr wesentlich sicherer als mit einem normalen Fahrrad. Auch sehen es die Autos ob der Größe eher ein, wenn ich mich nicht abdrängen lasse und mir meinen Platz auf der Fahrbahn verschaffe.
Fahrräder brauchen mehr Straßenraum
Solange es keine ordentlichen Fahrradanlagen gibt, und damit meine ich getrennte, zwei Meter breite Radwege mit dem nötigen Abstand zu fahrenden und parkenden Autos mit einer Breite von zwei Metern, oder die Autos wesentlich rücksichtsvoller gefahren werden, werden viele Leute nicht das umweltfreundlichere Verkehrsmittel nutzen. Leider sehen viele Autofahrer*innen und Politiker*innen nicht ein, dass der Verkehrsraum, der bisher fast nur dem Auto vorbehalten war, neu aufgeteilt werden muss. Meine autofreie Woche:
Meine autofreie Woche:
1. Ausflug mit Kind
Solange mein Kind noch nicht in der Kita ist, fahren wir regelmäßig zum Spielplatz. Das Fahrrad ist genauso schnell einsatzbereit wie der Kinderwagen. Mit dem Lastenrad erreichen wir auch weiter entfernte Spielplätze, und auch die Fahrt macht Spaß: Die Eltern genießen eine kleine Fahrradtour, und das Kind freut sich, ganz vorne sitzen zu können. Ein Helm darf natürlich nicht fehlen. In der Transportkiste ist eine Bank mit Gurten für zwei Kinder, dazu bietet sie Platz für Taschen und Spielzeug. Zusätzlich lässt sich auch eine zweite Sitzbank oder ein Halter für Autositze installieren, um auch ein kleineres Kind zu transportieren.
2. Großeinkauf
Heute kaufe ich im Baumarkt ein Regal. Bei der Gelegenheit hole ich auch gleich einen Kinderwagen ab und mache einen Großeinkauf im Drogerieladen. Mit dem Lastenrad ist der Großeinkauf genauso einfach wie mit dem Auto. Es passen Vorräte für die ganze Woche hinein, und dank des Antriebes fährt es sich auch mit Beladung gut. Beim Beladen braucht es keinen Ständer, und das Fahrrad kann nicht umkippen. Das Regal wird von vorne in die Kiste geschoben und mit einem Spanngurt gesichert. Darauf kommt ein Vorrat Windeln, und auch der zusammengeklappte Kinderwagen passt noch hinein.

Auch zwei Rechner rutschen nicht, wenn sie mit Spanngurten befestigt sind.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Tobias Hauner
3. Arbeitsweg
Den Weg zur Arbeit fahre ich auch gern mit dem Lastenrad. Damit fühle ich mich auf der Straße sicherer, und auch bei schlechter Witterung muss ich keine Angst haben, wegzurutschen. Falls es mal mehr mitzunehmen gibt, ist das auch kein Problem: Die beiden Rechner stelle ich einfach vorne rein. Mit einem Spanngurt mache sie fest, damit sie nicht rutschen.

Zu Fuß zu schwer, mit dem Auto zu nah – die ideale Lastenrad-Strecke.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Tobias Hauner
4. Bei der Arbeit
Heute soll Werkstatteinrichtung zwischen zwei Standorten transportiert werden. Zu Fuß ist sie zu schwer, fürs Auto lohnt sich die Strecke aber nicht. Mit dem Lastenrad sind die Sachen schnell eingeladen und zur Werkstatt gebracht.

Zwei Getränkekästen und jede Menge Knabberzeug lassen sich problemlos transportieren.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Tobias Hauner
5. Wochenendeinkauf
Auf dem Heimweg fahre ich beim Supermarkt vorbei, um für eine Feier am Wochenende einzukaufen. Zwei Getränkekästen und jede Menge Knabberzeug lassen sich problemlos transportieren.
6. Infostand
Für meine Vereinsarbeit soll ein Infostand transportiert werden. Der Pavillon ist knapp zwei Meter lang, sodass er auch nicht ohne weiteres in ein Auto passt. Dank der offenen Kiste des Lastenrades ist der Pavillon schnell aufgeladen und befestigt. Am Zielort muss ich das Material nicht weit tragen, denn ich kann auf dem Gehweg direkt am Einsatzort parken.
7. Picknick im Park
Wir machen wir einen Ausflug in den nahe gelegenen Park, um mit Freundinnen und Freunden zu feiern. Die ganze Ausrüstung für das Picknick bringe ich mit dem Fahrrad bis in den Park und baue sie direkt dort auf.
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