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RS1 und Co. im Check: Autotuner und Mobilitätsplaner machen Besichtigungstour im E-Bus

Nachricht vom 27.07.2022

Dass Autotuner Sidney Hoffmann und der städtische Mobilitätsplaner Andreas Meißner "miteinander" können, haben sie schon beim DEW21-E-Bike-Festival gezeigt. Am Mittwoch, den 27. Juli, haben sich die beiden die aktuellen Dortmunder Radverkehrsprojekte auf einer Rundtour angeschaut.

Der städtische Mobilitätsplaner Andreas Meißner und die Autotuner Prominenz Sidney Hoffmann checken die Fahrradmobilität in Dortmund

Der städtische Mobilitätsplaner Andreas Meißner und der Dortmunder Autotuner Sidney Hoffmann haben gemeinsam die Fahrradmobilität in Dortmund gecheckt.
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Hoffmann und Meißner diskutierten bereits im April beim E-Bike-Festival kontrovers über die Frage: "Wie können wir gemeinsam für eine bessere (Rad-)Verkehrsplanung kämpfen?" Während der Tuner die automobile Erreichbarkeit der City anmahnt, wirbt Mobilitätsplaner Meißner für eine bessere Fahrradinfrastruktur in der Innenstadt.

Seit geraumer Zeit stehen Autos am beliebten Autofahrer*innen-Treff am Schwanen- und Ostwall weniger Platz zur Verfügung. Um der Skepsis des Autotuners mit faktischem Erleben zu begegnen, lud Meißner zu einer gemeinsamen Besichtigungstour der Dortmunder Radverkehrsprojekte ein. Auf Wunsch Hoffmanns wurde die Tour nicht im "gewöhnlichen" Pkw umgesetzt, sondern im schicken historischen Retro-Bulli, den der Tuner für DEW21 auf Elektroantrieb umgebaut hat.

Gesagt, getan: Besichtigt wurden am Mittwoch, 27. Juli, folgende Punkte in der City:

  • der fahrradfreundliche Umbau des Schwanen- und Ostwalls zum Radwall im Zweirichtungsverkehr
  • die Fahrradstraßen Arndtstraße und Lange Reihe
  • der erste Abschnitt des Radschnellwegs (RS1) auf der Großen Heimstraße und Sonnenstraße
  • die fahrradfreundliche Umgestaltung der Steinstraße nördlich des Hauptbahnhofs

Für die Rund-Tour hat DEW21 sein neuestes Schmuckstück zur Verfügung gestellt, mit dem es dafür wirbt, auf alternative Mobilität in allen Facetten umzusteigen – egal ob auf zwei oder vier Rädern. Der Oldtimer gehört zur Fahrzeugflotte des Energieunternehmens, dessen PKW-Bestand schon zu 70 Prozent elektrisch unterwegs ist. Er ist gleichzeitig Botschafter für die Energiewende vor Ort, denn die ist, so DEW21, vor allem auch Verkehrswende.

Nach der Tour kam Hoffmann mit vielen Eindrücken zurück. "Nicht nur für mich, sondern sicherlich für viele weitere Menschen, ist so etwas wie eine Fahrradstraße etwas Neues." Er habe vieles erfahren, was er vorher nicht hinterfragt habe: "Zum Beispiel, wie breit Fahrradwege zu sein haben und wie gezielt für die Sicherheit von Radfahrenden gesorgt werden kann."

Obwohl er PS-starke PKW bevorzugt, fährt Hoffmann gerne Motorrad und tritt auch öfters in die Pedale - weshalb er um die Probleme der Zweiradfahrer*innen weiß. "Man wird oft übersehen - das merke ich selbst immer wieder", bestätigt er. Wie solche Situationen in Dortmund verhindert werden können? "Mit Markierungen vor Fahrradwegen an Straßenübergängen, sogenannte Haifischzähne, mit großzügig bemessenen Radstreifen sowie mit Fahrradampeln und Fahrradwegen mit Zweirichtungsverkehr", zählt der städtische Mobilitätsplaner Meißner auf.

Mit dem Oldtimer werben die DEW21 dafür, in allen Facetten auf alternative Mobilität umzusteigen

Für die Rundtour stellte DEW21 ein Schmuckstück zur Verfügung: Einen hellblauen Oldtimer, der zur Fahrzeugflotte des Energieunternehmens gehört. Bereits 70 Prozent des PKW-Bestands von DEW21 fährt elektrisch.
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Autos mit der Brechstange verbannen?

"Derzeit fordern einige Menschen, dass das Auto aus der Stadt verbannt wird. Doch für viele ist der Pkw aus verschiedenen Gründen unabdingbar - daher ist der Weg mit der Brechstange nicht der richtige. Wir sollten eher schauen, dass wir das Miteinander verbessern", erzählt Hoffmann.

Ein weiteres schlagendes Argument gegen weniger Individualverkehr sei für viele auch der Faktor Sicherheit. Hierzu hat auch er eine klare Haltung - und zugleich einen Appell an alle Verkehrsteilnehmer*innen: "Wenn wir uns alle gescheit verhalten, Rücksicht nehmen und umsichtig fahren - dann ist schon viel getan."

Ähnliches klingt auch bei Andreas Meißner an: "Wir verfolgen die Aufgabe, alle Verkehrsarten im Blick zu behalten. Wir wollen eine gleichberechtigte Mobilität für alle. Das Auto soll nicht aus dem Stadtraum ausgeschlossen werden. Jedoch soll es immer mehr Mikromobilitätsangebote (E-Scooter, Car-Sharing usw.) in Dortmund geben, die mehr Menschen dazu anregen, auf anderen Wegen in die Stadt zu kommen. Und natürlich eine verbesserte Fahrradmobilität - die immer mehr Realität wird."

Der richtige Weg für die Zukunft

Mit dem fahrradfreundlichen Umbau ist Dortmund einen Schritt näher an einer lebenswerten Innenstadt, die allen Dortmunder*innen gerecht wird. "In der Tat rollen immer mehr Fahrräder über die neuen Straßen und Wege", freut sich der Projektleiter. Und es werden sicherlich noch mehr - heißt es doch: Angebot schafft Nachfrage.

Zum Thema

Hintergrund: Der Radwall sowie die Fahrradstraßen Arndtstraße und Lange Reihe sind Maßnahmen des EU-Förderprojektes Emissionsfreie Innenstadt. Die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen unterstützen das Förderprojekt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.