Ausgewählte Tierarten
Giraffe
Status im Freiland
Giraffen sind erfreulicherweise noch nicht in ihren Beständen bedroht. Die Population lebender Giraffen hält sich seit Jahren konstant bei ca. 150.000 Individuen in Afrika (IUCN-Schätzungen 1998). Mit zu dieser erfreulichen Situation beigetragen hat wohl die Tatsache, dass in fast allen größeren Nationalparks Afrikas auch Giraffen vorkommen, die dort selbstverständlich den seiben Schutzstatus genießen, wie alle anderen Tiere.
Beschreibung
Besonders auffällig ist der lange Hals, der die Giraffen unverwechselbar macht. Sie gehören in die nähere Verwandtschaft der Paarhufer, zu denen auch Antilopen, Rinder und Hirsche gehören. Wie diese sind sie Wiederkäuer mit dem typischen dreigeteilten Wiederkäuermagen. Mit einer Größe von maximal fast sieben Metern sind Giraffen die größten lebenden Säugetiere. Obgleich der Hals sehr lang ist, wird er, wie bei den meisten anderen Säugetieren, von nur sieben Wirbeln getragen. Erwachsene Giraffenbullen können bis zu 2000 kg wiegen.
Auf dem Kopf tragen Giraffen zwei kurze Hörner, die mit Haut überwachsen sind und im Gegensatz zum Geweih etwa der Hirsche nie abgeworfen werden. Als "Waffen" werden diese Hörner normalerweise nicht eingesetzt. Wahrscheinlich sind sie ein Relikt aus früheren Entwicklungsstadien. Wenn Giraffen kämpfen, nutzen sie die muskelbewehrte Kraft ihrer Hälse. Giraffen besetzen zwar keine Reviere, doch halten sie sich meist in einem bestimmten Gebiet auf, welches sie auf der Suche nach Nahrung durchwandern. Beim Laufen erreichen Giraffen Geschwindigkeiten von bis zu 55 km/h.
Systematik
Die systematische Einteilung der Giraffen ist uneinheitlich. Verschiedene Unterarten werden beschrieben, wovon eine der seltensten die im Zoo Dortmund gezeigte Angola-Giraffe ist. Wahrscheinlich ist die Einteilung in Unterarten jedoch nur willkürlich. Seit einiger Zeit werden zumindest die südafrikanischen Kapgiraffen mit den Angola-Giraffen als einheitliche Form betrachtet.
Verbreitung
Giraffen sind in Afrika südlich der Sahara weit verbreitet. Noch bis vor 10.000 Jahren gab es auch nördlich der Sahara Giraffen. Diese sind jedoch bei der zunehmenden Verwüstung des nördlichen Afrikas ausgestorben. In Ägypten kamen die letzten Giraffen noch vor 4000 Jahren vor, in Marokko noch bis vor 1400 Jahren. Heute kommen Giraffen überall dort vor, wo es entsprechende Savannenareale gibt (Baum- und Buschsavanne).
Lebensraum
Giraffen sind in Busch- und Baumsavannen weit verbreitet und kommen sogar bis in die Halbwüsten vor, wo sie ihren Flüssigkeitsbedarf weitgehend aus ihrer Nahrung decken.
Nahrung
Giraffen sind Weidetiere, die sich in erster Linie von Busch- und Baumsprossen ernähren. Vor allem Akazien machen einen Großteil ihrer natürlichen Nahrung aus. Mit ihrer langen Zunge und beweglichen Lippen "pflücken" Giraffen die Blätter von den dornigen Ästen.
Sozialverhalten
Giraffen sind Herdentiere, die in Gruppen von bis zu 15 Tieren zusammen leben. Die Herdenzusammensetzung ist variabel und einige Tiere wechseln zwischen verschiedenen Herden. Weibliche Tiere durchstreifen Gebiete von bis zu 70 km2 Größe. Bullen halten sich in kleineren Arealen auf. Während unter Weibchen keine Rangordnung zu erkennen ist, gibt es unter Bullen eine strenge Hierarchie.
Mögliche Bestandsgefährdungen
Als erwachsene Tiere haben Giraffen kaum Feinde zu fürchten. Jedoch liegt die Sterbequote bei Jungtieren mit 73% im Freiland außerordentlich hoch. Hauptfeind junger Giraffen ist der Löwe, selten auch mal Leopard oder Hyäne. Gelegentlich fallen Giraffen Wilderern zum Opfer.
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Zuchtprogramme im Zoo
Giraffen werden in den Zoos im Rahmen eines koordinierten Zuchtprogramms gehalten. Für den Dortmunder Zoo relevant ist das Zuchtbuch der Südlichen oder Baringo-Giraffen, zu denen auch die Tiere im Zoo Dortmund gezählt werden. Das Buch wird im Zoo Arnhem (Niederlande) als EEP (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm) geführt. Der Zoo Dortmund hat einen Sitz im sogenannten Species Committee. Auch in Japan und in Nordamerika werden ähnliche Zuchtbücher geführt. Eine der Hauptaufgaben der Zuchtbuchkoordinatoren ist es zur Zeit, die unkontrollierte Mischlingszucht einzuschränken und die weitergehende Zucht im Hinblick auf möglichst ausgeglichene Zoopopulationen zu forcieren.
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