Amt für Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz
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Spezialeinheiten

Löschboot

Feuerwehrboot
Bild: Stadt Dortmund
Bild: Stadt Dortmund

Retten, Löschen, Helfen, Pumpen

Zur Abwehr von Gefahren und zur Erhaltung der Sicherheit auf dem Dortmund-Ems-Kanal und im Dortmunder Hafen betreibt die Berufsfeuerwehr Dortmund ein leistungsstarkes Feuerlöschboot.

Das Feuerlöschboot wurde 1987 in der Schless-Werft in Wesel erbaut und verrichtet seit dem seinen Dienst in Dortmund. Das Löschboot ist am Hafenstützpunkt der Feuerwehr, an der Deusener Straße in einer massiv gebauten Wassergarage mit Ausfahrt zum Dortmund-Ems-Kanal stationiert. In den angrenzenden Gebäuden, die ebenfalls zum Hafenstützpunkt gehören sind Werkstätten, Lagerräume und auch Unterrichtsräume untergebracht.

Mit einer Länge von 13,76 Metern, einer Breite von 3,94 Metern, einer Durchfahrtshöhe von 4,08 Metern und einem Tiefgang von nur 0,90 Metern ist es ideal für den Einsatz im Dortmunder Hafen dimensioniert.

Das Einsatzgebiet des Löschbootes

Der Dortmund-Ems-Kanal als größter Kanalhafen Europas

Der Dortmunder Hafen, eröffnet am 11.August 1899, grenzt mit seinen 10 Hafenbecken unmittelbar an die Dortmunder Innenstadt. Die Wasserfläche beträgt etwa 34,5 ha mit Wassertiefen von 3,50m bis 5,00m. An den insgesamt etwa 11km langen Uferstrecken befinden sich 40 Krananlagen.

Bis zu 3 Millionen Tonnen Schiffsgüter werden pro Jahr umgeschlagen und zwischengelagert, bis sie dann mittels Eisenbahn oder LKW weiter transportiert werden. Im Jahr erreichen bis zu 3000 Schiffe den Dortmunder Hafen, um Güter auf- oder abzuladen. Hauptsächlich werden hier Baustoffe, Mineralöle, Container, Importkohle, Eisen und Stahl, Schrott transportiert.

Das Löschboot wird im größten Kanalhafen Europas primär zur Rettung von Menschen und Tieren, sowie zur Brandbekämpfung eingesetzt. Aber auch die technische Hilfeleistung und Abwendung von Umweltgefahren zählen zu den regelmäßigen Einsätzen im Dortmunder Hafen.

Sekundär dient das Löschboot aber auch zur Unterstützung von Brandbekämpfungen der Löschzüge durch Wasserförderung in den näheren Umkreis des Hafengebiets oder die Unterstützung weiterer Spezialeinheiten der Feuerwehr Dortmund, zum Beispiel der Spezialeinheit Wasserrettung.

Als besonderer Schwerpunkt ist der Petroleumhafen mit seinen Mineralöltanks und Umschlagstellen zu betrachtet. Zur Eindämmung von Schadenereignissen wurde hier eigens eine festinstallierte Ölsperre eingerichtet, die mittels aufsprudelnder Luft eine Sperre für auf dem Wasser schwimmendes Öl darstellt, jedoch von Schiffen durchfahren werden kann. Das Löschboot kann dann schnell eine mobile schwimmende Ölsperre um die Gefahrenstelle schleppen.

Historie der Spezialeinheit Löschboot

Vor dem ersten Löschboot fuhr ein Ponton

Im Jahr 1931 wurde das erste Löschboot der Feuerwehr Dortmund in Dienst gestellt. Damals noch in Form eines Pontons. Der Antrieb erfolgte zunächst mit einem Außenbordmotor, bis 1942 ein Dieselmotor und eine Feuerlöschkreiselpumpe eingebaut werden.

1964 stellt die Stadt Dortmund dann ihr zweites Löschboot in Dienst, welches in der Schless-Werft in Wesel gebaut wurde . Als dann 1986 Antrieb und Pumpe des zweiten Löschbootes ausfielen, eine Reparatur unwirtschaftlich war, wurde eine Neuanschaffung erforderlich.

Am 20. November 1987 war es dann soweit, die Schless-Werft übergab das heutige Löschboot an die Feuerwehr. Mit einem Zuschuss des Landes NRW, in Höhe von 70%, blieben die Kosten im Rahmen.

Inzwischen ist die Schless-Werft geschlossen. Viele "Kleinreparaturen" und Wartungsarbeiten führen die Mitarbeiter*innen der Spezialeinheit - Löschboot selbst durch. Nur für größere Reparaturen steuert das Boot die Meidericher Schiffswerft in Duisburg an.

Technik

Löschboot der feuerwehr Dortmund bei der Wasserabgabe
Bild: Stadt Dortmund
Bild: Stadt Dortmund

Bootskörper einschließlich Deck und Aufbauten aus seewasserbeständigem Bootsbaualuminium.

  • Länge über alles: 13,76 m
  • Breite über alles: 3,94 m
  • Durchfahrtshöhe: 4,08 m
  • Tiefgang: 0,90m
  • Wasserverdrängung: 13,13 t
  • Kraftstofftank: 390 Liter Diesel

Antrieb: 1-Schrauben-Wellenanlage mit hydraulischer Doppelruderanlage

  • Antriebsmaschine: MAN 6 Zylinder Reihendieselmotor mit 121 KW (165 PS)
  • Höchstgeschwindigkeit:9,2 Knoten entspricht etwa 17,6 km/h
  • Bugstrahlruder: 24 V Elektroantrieb Leistung 45 kg Schubkraft
  • Stromerzeuger: Dieselantrieb Leistung 11,5 kVA
  • Pumpenmotor: baugleich mit der Antriebsmaschine
  • Feuerlöschkreiselpumpe: Ziegler FP 48/8 2-stufig, Pumpenleistung 4800 Liter pro Minute, zusätzlich ein Luftkompressor zum pneumatischen Ein- und Auskuppeln der Pumpe und der Selbstschutzeinrichtung

Schutzsysteme: Ex-Schutz- und Selbstschutzsystem

  • Ex-Schutzsystem: Durch Überdruck wird verhindert, dass Gase in das Bootsinnere gelangen. Die dazu benötigte Luft wird durch die beiden Luftkamine oberhalb der Gasgrenze angesaugt.
  • Ex–Messgeräte: 2 Stück eingebaut, Messpunkte 1,20m und 3,65m über dem Wasser
  • Selbstschutz: Durch Wassernebel, der auf jeder Seite mittels 8 kleiner Hydroschilder erzeugt wird, wird um das ganze Boot herum eine Wasserwand aufgebaut. Dies ermöglicht ein Eindringen in "gefährdete" Bereiche.
  • Ausrüstung

Wasserwerfer:

  • 2 Monitore mit Kombirohren für Wasser- und Schaumbetrieb
  • Je 1 Bug- und ein Heckmonitor a 2000l/min, mit 15-facher Verschäumung für Schaumbetrieb
  • Wurfweiten: Wasser 70m Schaum 60m
  • Wurfhöhe: Wasser 60m Schaum 50m

Wasserabgabe:

  • Schnellangriff 50 m mit Hohlstrahlrohr
  • 6 B-Druckabgänge

Schaummittel:

  • 2 Tanks a 650 L Schaummittelkonzentrat für 1%ige Zumischung
  • 6 D-Abgänge zur Schaummittelentnahme

Schaumrohre:

  • 1 Schaumrohr mit 30-facher Verschäumung (Maschinenraumbrände )
  • 2 Kombischaumrohre mit 15/50-facher Verschäumung
  • Flächenverschäumung mittels 2 Kombischaumrohre eingestellt auf 15 fache Verschäumung, die am Heck des Löschbootes angebracht werden

Beleuchtung:

  • 1 Flutlichtmast mit 4 Strahlern a 1000 Watt

Funk:

  • 1 BOS 4m Sprechfunkgerät
  • 2 BOS 2m Handsprechfunkgeräte
  • 1 UBI UKW Binnensprechfunkgerät

Feuerwehrtechnische Beladung:

  • 4 BG 4 Langzeit Atemschutzgeräte
  • 1 Lecksegel 3x3 m
  • 3 Tauchpumpen TP8/1
  • 2 Wasserstrahlpumpen
  • 12 B- Schläuche
  • 12 C- Schläuche
  • Strahlrohre B, C, D
  • Zumischer

Rettungstechnische Beladung:

  • 1 Hebekran am Heck ca. 250 Kg belastbar zum Heben und Schwenken der Krankentrage
  • 1 Krankentrage
  • First Responder Ausstattung in Rettungs-Rucksäcken
  • 2 Helly Hansen Eisrettungsanzüge
  • 1 Wurfleine 30m
  • 10 Rettungswesten zur Eigensicherung

Ausbildung

Feuerwehrleute und Binnenschiffer

20 Einsatzkräfte der Feuerwache 2, aufgeteilt auf die beiden Wachabteilungen, sind ausgebildete Löschbootführer. Die Besatzung erfolgt mit mindestens zwei Schiffsführern und zwei weiteren Einsatzkräften.

Besonderes technisches Verständnis und die Bereitschaft sich mit einer Vielzahl neuer Herausforderungen auseinanderzusetzten sind Voraussetzungen für die Ausbildung zum Löschbootfahrer. Wenn dann die gesundheitliche Eignung gegeben ist, steht der Ausbildung nichts mehr im Wege.

Interne Ausbildung

Die Ausbildung zum Löschbootfahrer wird bei der Feuerwehr Dortmund intern durchgeführt. Dabei entspricht der Teil der Ausbildung, der sich auf das Steuern des Bootes in Binnenschifffahrtsstraßen bezieht, exakt der Ausbildung des "Sportbootführerscheins Binnen". Die Ausbildung der Bootsführer*innen wird durch anerkannte Prüfer*innen überwacht.

Der zweite Teil, Brandbekämpfung und Rettungsmaßnahmen auf Wasserstraßen, basiert auf der langjährigen Erfahrung der Führer der Spezialeinheit - Löschboot. Mehrmals wöchentlich werden Übungen, Fortbildungen sowie erforderliche Arbeiten am und mit dem Löschboot durchgeführt.

Im Winterhalbjahr werden verstärkt Nachtfahrten durchgeführt, da es besonders schwierig und auch gefährlich ist ein Boot auf dunklen Wasserstraßen zu steuern.

Die Schleusenanlage in Henrichenburg gehört zum erweiterten Einsatzbereich des Dortmunder Löschbootes, sodass auch das Schleusen zu den regelmäßigen Pflichtübungen eines Löschbootführers zählt.

Mehr zum Thema

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Analytische Task Force A-C

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Beirat

Informationen zum Beirat des Instituts für Feuerwehr- und Rettungstechnologie der Feuerwehr Dortmund erhalten Sie hier.

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Von den Schlachtfeldern Napoleons zur modernen Notfallrettung in Dortmund: Erfahren Sie hier mehr zur Geschichte des Rettungsdienstes.

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Im Jahr 1878 wurde der heutige Löschzug 16 (Hombruch) der Freiwilligen Feuerwehr, damals als Freiwillige Bürger-Feuerwehr, gegründet.

Löschzug 27 – Lichtendorf

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Links & Downloads der Feuerwehr Dortmund. Hier finden sich unter anderem Jahresberichte, Schulungsunterlagen und Gebührensatzungen.

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