Denkmal für die Opfer eines Grubenunglücks von 1935
- Höhe: ca. 2,4 m
Noch im Jahr des Grubenunglücks auf der Zeche Adolf von Hansemann, 1935, erhielt der Soester Bildhauer Wilhelm Wulff von der Gelsenkirchener Bergwerks AG den Auftrag für ein Denkmal. Mit der Gesamtgestaltung war der Architekt Fritz Schupp beauftragt, der wenige Jahre zuvor mit Martin Kremmer den Schacht 12 der Zeche Zollverein in Essen geplant hatte. Am 15. Juli und in den folgenden Tagen des Jahres 1935 verstarben 17 Bergleute der Mengeder Zeche an den Folgen einer Schlagwetter- und anschließenden Kohlenstaubexplosion. Das Gräberfeld auf dem Friedhof Mengede mit 15 schlichten, auf dem Gras liegenden Sandsteinplatten (zwei weitere Bergleute waren gemäß den Angaben der Zeitung „Tremonia“ auf anderen Friedhöfen bestattet worden) wird abgeschlossen durch eine überlebensgroße, männliche, auf 1936 datierte Bronzefigur, die auf einem rechteckigen Steinsockel steht. Den Kopf gesenkt, das Haar zum Scheitel gekämmt, hält der Bergmann seinen Hut vor den breiten, muskulösen Oberkörper. In seiner rechten Hand verweist eine akkubetriebene Grubenlampe auf seine Tätigkeit als Bergmann, aber auch auf eine zeitgemäße, moderne Arbeitsstätte. Auffallend ist die heroische Wirkung des trauernden Bergmannes, die durch die Körperlichkeit und die breitbeinige Schrittstellung erzeugt wird. Bergwerksdirektor Dr. Ernst Brandi enthüllte am 19. Juli 1936, ein Jahr nach dem Unglück, das Denkmal im Beisein der Angehörigen, Kameraden und höheren Bergbeamten sowie Mitgliedern der SS, der Hitlerjugend und Leitern der Deutschen Arbeitsfront. Die Berichterstattung der Zeitungen macht mit Begriffen wie „Helden der Arbeit“, „Schlachtfeld der Arbeit“ und „gefallen“ die Verbindung von Bergmann und Soldat in dieser Zeit deutlich, auf die auch Jürgen Zänker in seinem Aufsatz in „Heimat Dortmund“ hingewiesen hat. SR
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