Kunst im öffentlichen Raum

Quellnymphe

Künstler*in:
August Kranz
Jahr:
um 1930/35
Technik und Material:
Weißer Marmor
Maße:
  • Höhe: ca. 1 m
Kunstwerknr.:
44139-045
Standort:
Do-Mitte, Westfalenpark, an der Galerie Torfhaus, 44139 Dortmund
Quellnymphe
Quellnymphe , August Kranz

Eine junge, erwachsene, unbekleidete Frau aus weissem Marmor sitzt auf einer Plinthe. Ihr Oberkörper ist leicht nach rechts gedreht. Ihr rechtes Bein ist aufgerichtet und über dem anderen angewinkelten, auf dem Boden abgelegten Bein aufgestellt. Ihr Haar ist kinnlang, ihre Augen sind geschlossen. Sie erscheint in sich gekehrt. Mit der „Quellnymphe“ greift der Bildhauer August Kranz, der auch schon früher mit „Still allein“ eine unbekleidete, sitzende Frau in Marmor geschaffen hatte, auf ein traditionelles Thema der Kunst zurück. Gemäß der griechischen Mythologie wachen die auch als Najaden bezeichneten Nymphen über Quellen, Bäche, Flüsse oder Seen. Oft wurden sie auch als Fruchtbarkeitsgöttinnen verehrt. Ein zwischen 1958 und 1968 zu datierendes Foto zeigt die Skulptur an ihrem ursprünglichen Aufstellungsort im Dortmunder Westfalenpark. Sie „saß“, dem mythologischen Bild folgend, am Rande eines von Steinplatten eingefassten Wasserbeckens. Über zwei flachen Steinplattenstufen erhob sich die Plinthe mit der Marmorfigur. Aus der rechten Stufenecke plätscherte Wasser in das Bassin. Die Stadt Dortmund hatte dem Bildhauer die Skulptur „Quellnymphe“ 1957 abgekauft. Zur ersten Bundesgartenschau im Dortmunder Westfalenpark 1959 wurde sie an dem Wasserbecken aufgestellt.Heute steht sie, nach einem Brand und Vandalismus zweimal restauriert, etwas versteckt an der Galerie Torfhaus. SR

Literatur Kunstwerk

Stadt Dortmund, Stadtarchiv Dortmund, Bestand 167, Nr. 19; Stadt Dortmund, Sport- und Freizeitbetriebe, Westfalenpark, 52/3 WP 2-13-1.2, Kunst, Kunstobjekte, Bd I.; Jürgen Kastner (Vorwort), Heinz Niedermowe (Einführung): August Kranz. 75 Jahre. 10. Februar 1968, Dortmund 1968, o.S.; Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. Eine Bestandsaufnahme unter Leitung von Jürgen Zänker, erarbeitet von Iris Boemke u. a., Dortmund 1990, Nr. 186, S. 167; 25 Jahre Westfalenpark Dortmund 1959-1984, hg. v. Grünflächenamt der Stadt Dortmund und Freundeskreis Westfalenpark e.V., Dortmund 1984, o.S.; 50 Jahre Westfalenpark Dortmund. Kunst-Kulturführer, hg. v. Stadt Dortmund und Freundeskreis Westfalenpark e.V., Dortmund 2009, S. 26.

Literatur Künstler*in

Stadtarchiv Dortmund, Bestand 500, lfd. Nr.: August Kranz; Ruhr-Nachrichten, 10. Februar 1968; Westfälische Rundschau, 10./11. Februar 1968; Ruhr-Nachrichten, 12. Febraur 1968; Westfälische Rundschau, 13. Februar 1968; Westfälische Rundschau, 15. Februar 1968; Ruhr-Nachrichten, 31. März 1968; Ruhr-Nachrichten, 10. Februar 1973; Westfälische Rundschau, 21. Mai 1974; Ruhr-Nachrichten, 21. Mai 1974; Jürgen Kastner (Vorwort), Heinz Niedermowe (Einführung): August Kranz. 75 Jahre. 10. Februar 1968, Dortmund 1968.

Biografie

August Kranz wurde am 10. Februar 1893 in Elberfeld geboren und wuchs im hessischen Herborn auf. Nach einer Bildhauerlehre studierte er ab 1909 an der Kunstgewerbeschule in Straßburg und 1912 an der Kunstgewerbeschule in Frankfurt am Main. Sein Studium wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrochen. August Kranz wurde als Sturmsoldat eingezogen und erst mit Kriegsende 1918 entlassen. Nach einer dreijährigen Pause nahm er 1921 sein Studium in Berlin wieder auf. Er studierte unter anderem bei Gerhard Janensch, der in Dortmund mit dem Bläserbrunnen und dem Schüchtermanndenkmal bekannt geworden ist. 1926 begann Kranz als freier Künstler zu arbeiten und schuf unter anderem Portrait-Büsten und Tierplastiken, die sein wesentliches Thema bleiben sollten. Ebenso entwarf er die Reiterstandbilder des Bamberger Reiters und des Kaisers Otto von Magdeburg. 1935 wurde der Bildhauer zunächst Leiter der Steinwerkstatt und Lehrer für Akt- und Portaitmodellieren an der Akademie der Künste in Berlin. Drei Jahre später erhielt er einen Professorentitel. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges und der Zerstörung der Akademie endete seine Lehrtätigkeit. Ab 1954 war August Kranz für das Hochbauamt der Stadt Dortmund als freier Steinbildhauer sowie als Dozent für plastisches Gestalten an der VHS Dortmund tätig. Er führte unter vielem die von Karel Niestrath entworfene Reinoldus-Figur für den Neubau des Stadthauses aus. Im Fritz-Henßler-Haus setzte er zwei große Wandmosaiken und eine 15m lange Glaswandgestaltung nach seinen Entwürfen um.Sein Atelier hatte er auf dem Gelände der stillgelegten Zeche Dorstfeld an der Wittener Straße. Er starb am 17. Mai 1974 nach langer Krankheit. SR

Quelle

Stadt Dortmund, Sport- und Freizeitbetriebe, Westfalenpark, 52/3 WP 2-13-1.2, Kunst, Kunstobjekte, Bd I.; Stadt Dortmund, Stadtarchiv Dortmund, Bestand 167, Nr. 19

Weitere Kunst im öffentlichen Raum

Jahr: 1898
Denkmal für die Opfer des Grubenunglücks auf
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Jahr: 1952 (Einweihung: 16.März 1952)
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Künstler*in: Wilhelm Wulff

Jahr: 1927
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Jahr: 1931
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Künstler*in: Friedrich Bagdons (Entwurf)

Jahr: 1993
Gedenktafel für den jüdischen Friedhof
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Künstler*in: Künstler unbekannt

Jahr: 1956
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Künstler*in: Vorname? Endlich, Herwarth Schulte u. Heinrich Bayer

Jahr: 1946/47
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Künstler*in: F. J. Kraus

Jahr: nach 1945
Denkmal für die jüdischen Opfer des NS-Regimes
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Künstler*in: Künstler unbekannt

Jahr: 1924/25
Mahnmal für die 1914/18 gefallenen Bürger aus Dortmund
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Künstler*in: Friedrich Bagdons

Jahr: 1965
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Künstler*in: Curt Unger

Jahr: 1934, (Einweihung: 16.9.1934)
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Künstler*in: Bildhauer: Heinrich Bayer; Architekt: Josef Wentzler;

Jahr: undatiert
o. T. (Kunstobjekt )
o. T. (Kunstobjekt )

Künstler*in: Künstler unbekannt