„There is no them in here – just an awful lot of us“

Mit mehr als 20 beteiligten Künstler*innen aus dem Ruhrgebiet, NRW, Berlin, Antwerpen, Paris und New York zeigt die arc gallery im Tresor.West das breite Spektrum einer global vernetzten Szene digitaler Kunst.

Auch 2025 verwandelt die arc gallery den Tresor.West Dortmund in ein Labor digitaler Gegenwartskunst. Die diesjährige Ausgabe erforscht unter dem Motto „There is no them in here - just an awful lot of us“, wie sich digitale Technologien durch Körper, Materialien und kollektive Räume ausdrücken. Die Werke verbinden Sensorik mit Sound, Biometrie mit Performance, Virtualität mit Stofflichkeit - und schaffen neue Zonen zwischen physischer Präsenz und spekulativer Fiktion.

Die Werke: Fragmentierte Zukunftsvisionen, digitale Körper und lebendige Daten

In „Miles Down Under“ von Jana Kerima Stolzer & Lex Rütten wird das Publikum in eine posthumane Unterwasserwelt versetzt, in der sich zwei Spezies zwischen hydrothermalen Quellen und steinernen Archiven neu erfinden. Der filmische Bewusstseinsstrom thematisiert Isolation, Transformation und die Vorstellung des Anderen.

Tintin Patrones „CAPRIZAEN“ hinterfragt mit Sound, Video und Märchen-Referenzen den idealisierten Landlebensstil – auf einer griechischen Insel voller Verschwörung, Ziegen und digitaler Metaphern. In ihrer Live-Performance „With a Smile and a Song“ verschränken sich algorithmische Tierstimmen, Posaune und post-anthropozäne Disney-Zitate zu einer düsteren Klanglandschaft.

In „RAVE-PATTERN“ lassen Rebekka Jochem & Agnetha Jaunich Schweißdaten von Raver*innen in Echtzeit zu einem performativen Textilobjekt werden. Wearables und Strickmaschine transformieren Clubnächte in körperliche Datengewebe – ein kollektives Archiv aus Rhythmus, Intensität und Widerstand.

Peter Burr erkundet in „Black Square“ die Frage, wie wir im visuellen Dauerfeuer der Gegenwart bestehen. Zwischen Raster, Op-Art und digitalem Noise flackert ein Gesellschaftsbild aus Überforderung, Teilung und Kontrollverlust. In „Sunshine Monument“ scrollen animierte Architekturen durch ein Netz von Museen, Interfaces und Erinnerungen.

Octopussy x DungeonDive ist eine immersive Performance vom Kollektiv aus der Muschel bei der interaktive Spielmechaniken genutzt werden um die Gäste einzuladen sich gemeinsam auf eine performative Reise durch die Tiefsee zu begeben.

SA.M.CO (Sarah Mayer) und AKÆRI (Sander van Bellegem) kombinieren in “Built a Face, Forgot the Rest” Motion-Tracking, 3D-Visuals und spekulatives Design zu körpernahen Interfaces – zwischen digitaler Präsenz, sozialem Blick und maschineller Wahrnehmung.

Mohsen Hazrati erforscht die Schnittstelle zwischen Literatur und digitalen Technologien. "QQQ" ist eine traumhafte Reise durch verzerrte Landschaften, die auf seiner Forschung zu iranischer Poesie basiert und digitale Schöpfungsmöglichkeiten erkundet.

Jeanne Susplugas beschäftigt sich intensiv mit menschlichen Begrenzungen und gesellschaftlichen Zwängen. In ihrer VR-Installation "I will sleep when I'm dead" tauchen Betrachter direkt ins Gehirn ein und wandeln zwischen Neuronen umher. Dort begegnen sie visualisierten Gedanken, die aus echten Gesprächen entstanden sind – eine faszinierende Reise durch fremde Bewusstseinswelten.

Radiance VR ist ein Online-Archiv für Virtual Reality-Experiences in der bildenden Kunst. Erklärte Mission ist es, VR-Kunstwerke sichtbar und zugänglich zu machen und die schnellere Verbreitung von VR in der Kunst und im Bildungsbereich zu fördern. Die Radiance VR App präsentiert 49 VR-Kunstwerke von internationalen Künstler*innen in einer App für Meta Quest Headsets. Sie bietet eine kuratierte Auswahl vielseitiger virtueller Welten, die individuelle und gesellschaftliche Auswirkungen der Digitalisierung kritisch reflektieren. Radiance VR co-präsentiert die VR- Experiences von Jeanne Susplugas und Mohsen Hazrati.