Wie und warum sterben Demokratien?

Echte Demokratien mit ihren Grundsätzen von bürgerlichen Rechten und Freiheiten und einer regelbasierten Staatsordnung (freie Wahlen, Gewaltenteilung, Pressefreiheit) sind weltweit auf dem Rückzug. Im Gegensatz dazu sind autokratische Regime auf dem Vormarsch. Das betrifft nicht nur ihren Einfluss auf die Weltordnung, sondern auch ihre schiere Anzahl.

Zu den Gründen hierzu gibt es viele fundierte Analysen. Sehr beachtenswert ist die Veröffentlichung von Lewitzki & Ziblatt, auf Deutsch unter dem Titel "Wie Demokratien sterben ". Sie betrachten vor allem anhand von weltweitweiten Beispielen die Prozesse, die zur internen Aushöhlung demokratischer Systeme führen. Einen Schwerpunkt bildet dabei auch die Entwicklung der Vereinigten Staaten in den letzten 50 Jahren.

Demokratien sind aber nicht nur durch innere Prozesse gefährdet, sondern autoritäre Staaten führen längst Krieg gegen Demokratien, die Ihnen durch das Freiheitsversprechen an ihre Bürger als Bedrohung des eigenen Machtmonopols gelten. Diese Mechanismen hat Anne Applebaum in ihrem Buch "Die Achse der Autokraten" hervorragend herausgearbeitet.

Sind unsere freiheitlichen Demokratien, unsere Grundwerte, deshalb Auslaufmodelle? Diese Frage soll anhand der Analysen von Lewitzki/ Ziblatt und Applebaum diskutiert werden.

Referent: Dr. Thomas Kriedel