80 Jahre Kriegsende: Stadt Dortmund lädt zum Nachdenken über die Erinnerungskultur ins Rathaus
„Geschichte begreifen - für die Zukunft handeln“ – unter diesem Motto steht die zentrale Veranstaltung, mit der die Stadt Dortmund an das Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert. In diesem Jahr jährt es sich zum 80. Mal. Oberbürgermeister Thomas Westphal lädt dazu am Donnerstag, 8. Mai, 18 Uhr ins Rathaus (Friedensplatz 1).
Hauptredner in der Bürgerhalle ist der Historiker Prof. Jens-Christian Wagner. In seinem Vortrag „Geschichte begreifen - für die Zukunft handeln“ stellt er die Frage, wie eine zukunftsgerichtete Erinnerungskultur heute aussehen kann: Autoritäres Denken, Antisemitismus und Rassismus sind in ganz Europa und darüber hinaus auf dem Vormarsch. Rechtsextreme Parteien feiern Wahlerfolge; in einigen Ländern stellen sie bereits die Regierung oder stehen kurz davor. Zugleich tobt in der Ukraine der russische Angriffskrieg. Liberale Demokratien stehen weltweit unter Druck. Wie kann vor diesem Hintergrund die Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen unseren ethisch-politischen Kompass schärfen?
Jens-Christian Wagner ist Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und Professor für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit an der Universität Jena.
Zuvor liest Schauspieler Raphael Westermeier aus Fritz Henßlers Bericht „Todesmarsch und Befreiung“. Der spätere Dortmunder Oberbürgermeister (1946 bis 1953) gehörte zu den tausenden Häftlingen des KZ Sachsenhausen, die die SS kurz vor Kriegsende 1945 auf einen Todesmarsch schickte.
Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet von DORTMUND MUSIK. Die Moderation übernimmt Dr. Markus Günnewig.
Redaktionshinweis: Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos. Wir bitte um Vorankündigung und laden herzlich zur Berichterstattung ein!