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Rat stimmt im Mai über Pläne der Verwaltung ab

Denkmalschutz und Klimaschutz vereinbaren: So umfangreich wird die Sanierung des Jugendamts

An der Neutor-Kreuzung am Ostwall 64 prägte die auffällige Muschelkalk-Fassade des Jugendamt-Gebäudes das Bild. Das rund 70 Jahre alte Haus muss saniert werden. Dabei gelten viele Anforderungen, zum Beispiel des Denkmal- und Umweltschutzes.

Das in Teilen denkmalgeschützte Gebäude des Jugendamts am Ostwall 64 muss von Grund auf saniert werden. Seit 70 Jahren ist das Haus mit der prägnanten und außergewöhnlichen Muschelkalk- und Glas-Fassade in Betrieb – und hat leider viele Mängel in Bezug auf Bausubstanz, Gebäudetechnik, Schadstoffe und Brandschutz. Die Muschelkalk-Fassade musste teilweise bereits aus Sicherheitsgründen entfernt werden, an anderen Stellen kommen Sicherungsnetze am Gebäude zum Einsatz. Die geplanten Arbeiten sind entsprechend umfassend und sollen das Gebäude auch energetisch auf den neuesten Stand bringen.

Im November 2020 wurde die Städtische Immobilienwirtschaft durch den Rat der Stadt mit der Planung und Ausführung der Grundsanierung beauftragt. Mittlerweile steht fest, dass der damalige Kostenrahmen nicht mehr zu halten ist. Die Verwaltung geht von Gesamtkosten von rund 75 Mio. Euro aus.

Baupreisentwicklung, Ausstattung, Gestaltung der Außenbereiche

Für die Kostenentwicklung gibt es verschiedene Gründe. Ein Großteil der Mehrkosten stammt aus der Baupreisentwicklung der letzten Jahre und wird mit ca. 21 Mio. Euro beziffert.

Mit insgesamt rund 7 Mio. Euro zu Buche schlagen außerdem Vorgaben aus dem Denkmalschutz, dem Handlungsprogramm Klima-Luft 2030 einschließlich einer Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen sowie dem Mobilitätskonzept der Stadt Dortmund. Außerdem wurden gemeinsam mit dem Jugendamt die Anforderungen und Raumbedarfe teilweise neu definiert, was Anpassungen erforderlich gemacht hat. Nach dem Starkregen Mitte 2023 gab es zudem weiteren Sanierungsbedarf.

Eine besondere Herausforderung bei diesem Gebäude liegt darin, die Anforderungen des Denkmalschutzes mit dem Klimaschutz zu vereinbaren. Dies gelingt durch eine Sanierung der Muschelkalk-Fassade mit entsprechender Dämmung, durch neue Fenster sowie eine PV-Anlage auf dem Dach.

Was wird gemacht?

Das Gebäude wird bis zum Ende des Jahres 2024 leergezogen. Die Abbrucharbeiten starten zu Beginn des Jahres 2025, die Sanierung beginnt ab Mitte 2025. Die geplante Fertigstellung soll bis zum Ende des ersten Quartals 2028 erfolgen. Danach können die Nutzer*innen das Gebäude wieder beziehen.

Zu den Sanierungsaufgaben gehören zum Beispiel:

  • Abbruch des Anbaus und Aufbau einer Kompaktstation
  • Erneuerung der denkmalgeschützten Muschelkalk-Fassade inklusive der Fenster
  • Betonsanierung in Teilbereichen
  • Schadstoffsanierung
  • Erneuerung der technischen Gebäudeausstattung
  • Anpassungen der Aufzugsanlage an die gültigen Standards und Richtlinien
  • brandschutztechnische Ertüchtigungen
  • Erneuerung des Dachaufbaus
  • Herrichtung der Freianlagen inklusive Stellplätze
  • Errichtung eines Fahrradkellers
  • barrierefreie Zugänge und Infrastrukturen
  • sonstige relevante Sanierungsaufgaben und Anpassungen an geltende Verordnungen, Richtlinien und Gesetze

Über die Pläne der Verwaltung entscheidet der Rat der Stadt Dortmund im Mai.

Umwelt, Nachhaltigkeit & Klimaschutz