Newsroom

Jugendprojekte zu 80 Jahre Kriegsende: „Frieden ist, wenn alle gute Herzen haben“

Vor 80 Jahren wurde der Zweite Weltkrieg beendet. Um die Erinnerung daran wach zu halten, haben sich viele Kinder und Jugendliche in der Stadt Dortmund intensiv mit dem Thema befasst.

Jugendfreizeiteinrichtungen und das Respekt-Büro des Jugendamtes haben gemeinsam in allen Stadtbezirken eine Vielzahl von Projekten, Aktionen und Veranstaltungen zum Kriegsende koordiniert und unterstützt.

Schöner Höhepunkt für knapp 100 der jungen Menschen war gestern (8. Mai) ein Ausflug auf die Südtribüne im Signal Iduna Park. „Gelbe Wand“ nennt sie die Fußballwelt respektvoll, gestern waren die Töne hier ruhig, nachdenklich und entschlossen: „Wir wollen keinen Krieg mehr!“

Der Stadionbesuch war der Abschluss eines kreativen Workshops in sechs verschiedenen Jugendeinrichtungen der Stadtbezirke Eving, Scharnhorst und Brackel (JFS Eving, Wickede, Brackel, Abenteuerspielplatz Scharnhorst, Das Zentrum Scharnhorst, JuKi Treff Lanstrop).

120 individuelle Friedensbotschaften

In Zusammenarbeit mit Respektbüro, der Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie, dem BVB-Lernzentrum und den Künstlern Felix Peter und Oliver Mark haben die jungen Menschen erst Motive zu Krieg und Frieden entworfen und später auf T-Shirts gedruckt. So sind 120 individuelle Kunstwerke als Friedensbotschaft entstanden.

„80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sehen viele Jugendliche die Erinnerung als wichtiges Mahnmal – gerade heute, in einer Welt voller neuer Kriege und wachsendem Hass, darf das Grauen von damals nicht vergessen werden, damit sich Faschismus und Gewalt niemals wiederholen“, sagt Andrea Kohls, Fachreferentin Brackel.

Die Sorge davor beschäftigte viele der Kinder und Jugendlichen während des Workshops: „Mit den T-Shirts setzen wir ein klares Zeichen gegen den Krieg!“, sagte Joanna (16) in der JFS Brackel. Dabei könnte die Lösung doch so einfach sein – zumindest in Kinderaugen: „Frieden ist, wenn alle Menschen gute Herzen haben“, sagte Philip (5) vom Abenteuerspielplatz Scharnhorst.

Gäste aus Dortmunds Partnerstädten waren dabei

Zum Jubiläum des Kriegsendes setzte das Jugendamt an vielen Stellen in Dortmund starke Zeichen: Unter dem Titel „Echoes of Freedom: 80 Years of Peace and Democracy“ sind überall in Dortmund Räume des Erinnerns, des Lernens und der Hoffnung entstanden.

Davon konnten sich auch internationale Gäste der Dortmunder Partnerstädte überzeugen. In Begleitung von Mitarbeitenden des Respekt-Büros nahmen sie an zahlreichen Veranstaltungen teil. Die jungen Gäste (16 bis 21 Jahre alt) kamen unter anderem aus Netanya (Israel), Novi Sad (Serbien) und Schytomyr (Ukraine).

Zum Beispiel in Huckarde : Bei einem kreativen Tag auf dem Außengelände des TAL47 wurde gemeinsam gekocht, gestaltet und reflektiert. Der Blick in die Vergangenheit wurde dabei zum Ausgangspunkt für Gespräche über das Heute und Morgen. In Hombruch haben Jugendliche Stolpersteine gereinigt und sich dabei mit den dahinterliegenden Geschichten der Menschen auseinandergesetzt. In Mengede kamen die Jugendlichen bei einem Picknick ins Gespräch. Gemeinsam mit lokalen Institutionen gestalten Kinder und Jugendliche Holzscheiben mit Wünschen zum Thema Demokratie – ein Symbol für Vielfalt und gemeinsame Zukunft.

Der Bezirk Innenstadt-Ost widmete sich der Aktion Stolpersteine auf ganz besondere Weise: Mit einer begleitenden Fotoausstellung in der Erlebniswelt am Fredenbaum wurden die Orte des Erinnerns sichtbar gemacht. Die Verbindung von künstlerischer Fotografie und historischer Spurensuche schuf eine emotionale Nähe – und lädt zur Auseinandersetzung ein.

Hörde beteiligte sich mit einer besonders sichtbaren Aktion: Die Gestaltung eines Dortmunder Nashorns machte Demokratie buchstäblich greifbar. Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen wurde das Symboltier zum bunten Friedensbotschafter – individuell gestaltet, gemeinschaftlich getragen.

Im Mittelpunkt aller Aktionen stand die aktive Beteiligung von Kindern und Jugendlichen: Ihre Gedanken, Wünsche und Visionen zum Thema Frieden sind sichtbar geworden – auf unterschiedlichste Weisen. Sie sorgen dafür, dass das Ende des Zweiten Weltkrieges nicht in Vergessenheit gerät.

Kinder, Jugendliche & Familie

Anhänge